Kaputt aber glücklich zog ich mir meine Schuhe und Jacke aus und schmiss mich auf die Couch. Raphael Ragucci, was für ein Name, was für ein Mann. Verträumt deckte ich mich zu und schaltete den Fernseher ein, um ein wenig runter zu kommen. Es lief nichts um diese Uhrzeit außer Serien über unaufgeklärte Morde, diese sah ich mir zwar gerne an aber bekam jedes Mal auch Angst.
Nach einer Weile schlummerte ich so langsam ein als ich beim Umschalten Geräusche an der Tür wahrnahm. Blitzartig war ich wieder hellwach und stellte den Ton leiser. Irgendjemand machte sich an der Tür zu schaffen. In die Offensive gehen oder schlafend stellen? Ich bekam Panik.
Völlig unbegründet, denn eine Sekunde später öffnete Michael die Tür und grinste mich an. "Na, Angst bekommen?", lachte er mich aus und sah in mein entgeistertes Gesicht. "Du bist so blöd!", schüttelte ich den Kopf und ließ mich zurück in die Kissen sinken. "Ach Baby, dass war doch lustig.", entgegnete er und kam zu mir auf die Couch. "Zum Totlachen", ich wendete meinen Blick nicht mal vom Bildschirm. Michael hob meine Beine hoch, setzte sich neben mich und streichelte anschließend über sie. "Wie geht's dir?", fragte er das zweite Mal an diesem Tag. "Gut, danke und dir?", murmelte ich. "Mir auch, war doch gerade bei Elena, nun sitze ich hier mit dir... Da kann es Mann ja nur gut gehen.", grinste er verschmitzt, was mich wieder den Kopf schütteln ließ. "Wie war dein Date?", fragte er mich weiter. Sofort wurde mir warm. "Ganz okay. Wir waren ziemlich außerhalb bei einem kleinen Italiener.", versuchte ich meine Aufregung runter zu spielen. "Hat er sich benommen?", seine direkte Art überraschte mich. "Was meinst du?" "War er nett und so?", fragte er diesmal etwas lockerer nach. "Ja, war er.. und höflich, sehr zuvorkommend.", ich musste lächeln. "Seht ihr euch wieder?" "Dass weiß ich nicht, ich hoffe es.", flüsterte ich leise. "Also magst du ihn?" "Ich kenne ihn doch noch gar nicht so lange, weißt du doch. Aber dass was ich kenne, mag ich sehr ja." Michael fing an zu grinsen. "Was ist?", fragte ich irritiert. "Du müsstes dein Gesicht sehen. Zu süß.", ich schlug ihm auf den Arm. "Mach dich nicht über mich lustig. Er ist echt toll und lieb, seine Familie ist ihm wichtig und er ist nicht wie die ganzen 0815 Rapper.", versuchte ich ihm die Sache zu erklären. "Ach, ich bin ein 0815 Rapper?", gespielt beleidigt sah er mich an. Ich verdrehte die Augen. "Nein, natürlich nicht." "Sondern?", harkte er nach. "Der Beste, Süßeste, heißeste Sexgott mit dem besten Modegeschmack wolltest du gerade sagen nicht wahr?", versuchte er mir zu entlocken. Ich fing an zu Lachen. "Im Leben nicht Schindler, träum weiter.", nur einen Wimpernschlag später hatte ich ein Kissen im Gesicht.
"Hat er dir eigentlich schon geschrieben?", verwundert sah ich Michael an. "Keine Ahnung, wieso?" Ich sah ihn eindringlich an. "Nur so, schreibt ihr nicht?", stellte er genauso irritiert die Gegenfrage. "Doch schon, aber gerade sitze ich mit dir auf der Couch? Warte, ich guck mal.", ich stand auf und lief los mein Handy holen. Wieder zurück, zog Michael mich auf seinen Schoß. "Was wird das?", lachte ich. "Nichts, ich bin neugerieg.", lachte er ebenfalls. "Merke ich.", spielerisch die Augen verdrehend kuschelte ich mich an ihn. "Außerdem muss ich doch die letzten innigen Momente mit dir ausnutzen. Wenn er dich erstmal in den Fängen hat, sehe ich dich bestimmt kaum noch." Wie Süß, war da jemand etwa jetzt schon eifersüchtig? Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Brauchst nicht eifersüchtig sein, mein Hase.", ich ließ mein Kopf an seine Schulter sinken. "Hase? Wenn dann schon Tiger.", protestierte er natürlich wieder. "Vielleicht auch Esel.", murmelte ich, worauf er mich in die Seite piekste. Frech. "Guck jetzt nach!", forderte er und deutete auf mein Handy. Man der war ja schlimmer als jede Frau. Ich öffnete mein Handy und sah, dass ich tatsächlich eine Nachricht von ihm hatte.
"Danke, dass du mir die Chance gegeben hast, dir zu zeigen wie ich eigentlich bin. Ich hoffe wir werden uns wiedersehen. Schreib mir bitte, wenn du zu Hause bist. Raphael."
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Inshallah Amore | Raf Camora
FanfictionIn dieser Story geht es um die 22-ährige Mina und um ihre Familie, mitunter um ihren Vater Arafat Abou-Chaker, ihrem Onkel Anis Ferchichi und ihren besten Freund/schon fast Bruder Michael Schindler. Wie es sich in einer arabischen Großfamilie, mit...