Lasagne

646 29 26
                                    

Aminas Sicht 

Der Tag war trotz der Nacht davor sehr schön. Begonnen mit ihm auf der Terrasse, dem Frühstück bei Diego, obwohl es mir nicht so leicht fiel, mich seinen Freunden zu öffnen. Die Sprachbarriere hatte mir ein wenig geholfen. Es war spannend gewesen den Beiden bei ihrem Kauderwelsch zu zuhören. Spanisch, teils italienisch, teils französisch. Letzteres verstand ich nur, da es viele Ähnlichkeiten zum Arabischen gab. Unsere Shoppingtour war zu meinem Beschämen völlig ausgeartet, niemals wollte ich diese ganzen Markensachen, ein paar ja aber das war einfach nicht ich. Noch wollte ich mich von ihm aushalten lassen, dass er das anders sah wusste ich. Mit wem er jetzt telefonierte hingegen nicht. Auch in der Stadt klebte er am Handy, vielleicht war es einer von den Jungs, denn er hatte glaube nicht weggedrückt, als er mit mir sprach. Vorsichtig hüpfte ich die steile Felswand hinab und landete im warmen Sand. Mein Blick fiel auf Raphael, der oben am Balkon stand, mit dem Handy am Ohr. Er wank mir zu und ich warf ihm einen Luftkuss zu. Wie sehr ich ihn liebte, wie froh ich war wieder bei ihm zu sein. 

Ich breitete das mitgebrachte Handtuch aus und setzte mich drauf, hielt das Gesicht in die Sonne und schloss die Augen. Es fühlte sich so gut an. Ich begann mich einzucremen und fuhr bedacht über meinen Körper, was er wohl zu dem Bikini sagen wird? Es war das letzte Kleidungsstück, was ich gekauft hatte. In der kleinen unscheinbaren Boutique. Ich fand ihn wunderschön, gewagter als alle vor ihm, aber nicht anzüglich. UND nicht von Gucci, Prada & Co. Was er wohl dazu sagen würde?! Ganz wohl bei der Sache war mir nicht, aber wem zeigen, wenn nicht ihm? Unschlüssig was ich tun sollte, nahm ich die Sonnenbrille ab, schloss die Augen und sonnte mich. Vor mich hinschlummernd bekam ich gar nicht mit, wie er zu mir kam, seine Sachen neben mich auf das Handtuch schmiss und ins Wasser ging. Erst als er seine Haare schüttelte und einen kalten Schatten auf mich warf, schreckte ich auf. "Iiiieh! Das ist kalt.", jammerte ich, was ihn zum Lachen brachte. Er stand vor mir in Badehose. Seine Haare waren offen, fielen ihm etwas ins Gesicht. Er lächelte mich verschmitzt an, hielt mir seine Hand hin und zog mich auf die Beine, gegen seinen aufgepumpten Oberkörper. Er hatte eindeutig an Muskelmasse zugelegt. Ich fuhr über seine warme Haut, es knisterte zwischen uns. Auch er schien es zu spüren, denn er seufzte leise und fuhr sich durch die Haare. "Kommst du mit ins Wasser?", erlöste er uns und ich nickte. Unsicher drehte ich mich um und streifte mir das Kleid von den Schultern. Raphaels schwerer Atem stieß gegen meine Haut. Erneut seufzte er tief, ehe ich mich umdrehte. "Wollen wir dann?", grinste ich ihn an um meine Scham zu überspielen. "Klar", schnappte er nach meiner Hand und zusammen liefen wir den Wellen entgegen. Das Wasser war kälter als ich dachte und so zierte ich mich ziemlich, als ich bis zum Bauch drin stand. Mein Freund hingegen schwamm um mich herum, wie ein Raubtier und ich wartete jeden Moment darauf, dass er mich untertauchte. Genüsslich legte er sich auf den Rücken und beobachtete mich, wie ich Zentimeter für Zentimeter weiter hinein ging bis ich allen Mut zusammennahm und mich in die Fluten stürzte. Kurz tauchte ich unter, mein Körper gewöhnte sich blitzschnell an die Temperatur des Wassers. Meine Haare kräuselten sich leicht. Ich spürte eine Hand an meinem Rücken, er zog mich zu sich. Ich schlang meine Beine um seine Hüfte, wie am Tag zuvor und er hielt mich, strich eine paar Strähnen aus meinem Gesicht und lächelte mich an. "Ich liebe dich", flüsterte ich leise und küsste ihn zaghaft. Er grinste, lachte leise in den Kuss und forderte mehr. Ich spürte seine Zunge an meinen Lippen und öffnete sie. Wie mechanisch zog er mich näher zu sich. Kurz stöhnte ich auf als er unabsichtlich meine geschundenen Rippen passierte, was er eher als eine Bestätigung auffasste. Außer Atem lösten wir uns und sahen uns einfach nur an. Für immer hätte ich mit ihm dort sein können, es fühlte sich wahnsinnig gut an. "Wollen wir langsam raus? Sonst wirst du wirklich noch zur Meerjungfrau.", schlug er vor. Nickend versuchte ich mich von ihm zu Lösen, doch er hielt mich weiterhin im Arm. Schritt für Schritt trug er mich aus dem Wasser zu meinem Handtuch. Erst dort ließ er mich runter, schnappte sich seins und legte es mir um die Schultern. "Merci Monsieur.", bedankte ich mich lächelnd und küsste ihn auf die Lippen. "De rien Madame..", flüsterte er mir zu, ehe er sich frech auf mein Handtuch setzte und sich von der Sonne trocknen ließ. "Eh das ist mein Platz.", prustete ich empört, doch er grinste nur, zog mich am Arm zu sich runter zwischen seine Beine. Ich lehnte mich mit dem Rücken an seine Brust, ließ mich einfach fallen, schloss die Augen, spürte seine Wärme, das Beben in seiner Brust, wenn er atmete. Die sanften Küsse auf meinen Hals fühlten sich so wunderbar an, dass mir alles vorkam wie im Traum.

Inshallah Amore | Raf CamoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt