Auch am nächsten Morgen konnte ich es noch immer nicht fassen, ich starrte unentwegt auf den kleinen goldenen Ring an meinem Finger, der Stein darauf funkelte. Er war wunderschön. Viel schöner, als ich es je erwartet hatte. Vorsichtig nahm ich ihn ab und betrachtete seine Verzierungen im Ganzen. Rund um ihn umzu war er verschnörkelt und mit kleinen Steinchen besetzt. Iced-out, lachte ich und fuhr darüber. Erst jetzt sah ich die feinen Schriftzeichen meiner Muttersprache, beinahe kamen mir die Tränen. Woher wusste er sowas? Ich liebte diesen Mann von ganzem Herzen und nun waren wir verlobt. Er würde mein Mann werden und ich seine Frau. "Worüber zerbrechen sie sich ihren hübschen Kopf?", seine verschlafene Stimme, riss mich sachte aus meinen Gedanken und lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich, mir wurde heiß. "Er ist einfach so wunderschön..", flüsterte ich und steckte ihn zurück in meinen Ringfinger. "Deshalb habe ich ihn für dich ausgesucht.", zwinkerte er und zog mich näher zu sich. "Woher kommt eigentlich der Spruch innen?", hakte ich nach und er grinste. "Ich liebe alles an dir und dein Glaube ist dir wichtig.", ich versuchte eine Träne wegzublinzeln. "Ich liebe dich Raphael.. ich liebe dich.", er wischte das verräterische Tröpfchen von meiner Wange und sah in meine Augen, oder auf meine Lippen? In meine Augen, bevor er seine Lippen auf meine legte und wir uns voller Leidenschaft küssten. Seine Zunge verlangte nach Einlass und ich lies es zu. Fordernd zog er mich auf sich, umfasste meine Taille, meinen Po. Ich seufzte in den Kuss, was ihn grinsen los. Mit Schwung drehte er uns um und lag keuchend auf mir. Ich schlang meine Beine um ihn, als er begann meinen Hals zu küssen, legte meine Hand in seinen Nacken, die andere kratzte leicht über seinen Rücken. "Brauchst du das noch?", fragte er scheinheilig, ehe er mein Oberteil hochzog um es mir auszuziehen. Da ich keinen BH im Bett trug, war es ein leichtes für ihn meine Brüste zum umfassen, sanft zu kneten und sich weiter an mir hinab zu küssen. Ich stöhnte als er mir dem Daumen über meine Nippel strich und daraufhin leise lachte. Er wusste genau was er tun musste und er tat es. "Hör auf mich zu ärgern, sonst tue ich es auch gleich.", ermahnte ich ihn und er grinste nur noch mehr. "Du bist unmöglich..", murmelte ich und erhielt keine Sekunde später die Bestätigung dafür, denn er küsste meinen Bauch und pustete dagegen, wie man es sonst bei Babys machte. Es kitzelte, weshalb ich laut loslachte und er mit einstimmte. Ich liebe ihn wirklich.
"Mein Opa hat bald Geburtstag und hat uns alle eingeladen mit ihm zu feiern.", eröffnete mir Raphael beim anschließenden Frühstück auf der Terrasse. "Okay? Wann denn?" "Sein Geburtstag ist in exakt zwei Wochen, aber ich hab überlegt schon ein paar Tage früher hin zu fliegen, damit du ihn schon mal kennenlernen kannst.", erzählte er mir von seinem Plan, der mich irgendwie überraschte. "Ich komme mit?", verständnislos sah er mich an. "Ja, klar du gehörst doch dazu?!" "Okay... also dann finde ich es einen guten Plan.", ein mulmiges Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus. "Meine Mutter und Sophia werden sich auch freuen.", gestand er mir und mein Herz machte einen Hüpfer. "Sie fragen schon immer, was jetzt mit uns ist." Sie wussten es noch gar nicht? "Wie? Du hast ihnen nichts gesagt?", lächelnd schüttelte er den Kopf. "Ich will das es eine Überraschung wird." Na hoffentlich eine gute. "Kann ich dich was anderes fragen?", lenkte ich mich selbst von meinen Bedenken ab. "Alles." "Warum hast du eine Waffe in deinem Auto?", er hielt kurz inne, sah auf seinen Teller und antwortete:" Warum nicht?" "Weil es nicht normal ist, wozu brauchst du sie?", lies ich mich nicht für dumm verkaufen. "Mein Engel, die Welt ist nicht normal. Ich hab einiges erlebt, glaub mir einfach: Ich habe sie noch nie benutzt, noch nie jemandem damit geschadet.", ich nickte, denn ich sah ein, es würde momentan nichts bringen.
"Ich freue mich schon sehr, dich der ganzen Familie vorzustellen.", er strahlte mich regelrecht an. Seine Haare vielen ihm nass ins Gesicht. Wir hatten beschlossen, den Vormittag entspannt am Pool zu verbringen. Zwischen den Rosenblüten von gestern Abend. "Was heißt denn ganze Familie? Wer ist denn noch alles da?", misstrauisch sah ich ihn vom Beckenrand aus an. "Na alle! Meine Tanten, Onkel, Cousinen und Cousins, deren Kinder. Alle einfach! Einmal im Jahr schafft es die Familie zusammen zu kommen und zu feiern.", er grinste und schwamm zu mir rüber. "Und dieses Jahr wird sie um eine Person erweitert.", er tippte mir aufs Brustbein, hob mich auf seine Arme und ließ sich gemeinsam mit mir ins Wasser gleiten. "Neeein! Es ist so kalt KALT. Kaaalt", japste ich, doch er hatte kein Erbarmen. "Soll ich machen, dass dir warm wird?", raunte er mir verheißungsvoll ins Ohr. Doch diesmal hatte er die Rechnung ohne mich gemacht, mit der Hand drehte ich sein Gesicht von mir weg und tauchte ihn unter. "Du kleines Biest!", lachte er, schnappte mich und warf mich in die Luft, sodass ich mit einem ordentlich Klatsch im Wasser landete. Lachend tauchte ich wieder auf und wischte mir das Wasser aus dem Gesicht.
DU LIEST GERADE
Inshallah Amore | Raf Camora
FanfictionIn dieser Story geht es um die 22-ährige Mina und um ihre Familie, mitunter um ihren Vater Arafat Abou-Chaker, ihrem Onkel Anis Ferchichi und ihren besten Freund/schon fast Bruder Michael Schindler. Wie es sich in einer arabischen Großfamilie, mit...