Elena

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Am nächsten Morgen wachte ich energiegeladen auf. Die Sonne schien in mein Gesicht und ich hörte die Vögel draußen singen. Wie schön dachte ich und rollte mich noch einmal in meine Decke. Aus den entspannten Minuten vor dem Aufstehen wurde leider nichts, denn mein Handy klingelte.  Es war meine Freundin Elena. "Guten Morgen, ist was passiert?", murmelte ich sie an. "Guten Morgen Schlafmütze, raus aus dem Bett! Ich hol dich in einer Stunde ab, dann gehts ins Gym!", flötete sie mir entgegen. "Was in einer Stunde?? Was willst du so früh dort?", perplex sah ich an die Decke. "So früh? Hast du mal auf den Tacho geschaut es ist 14 Uhr! Du verschläfst dein ganzes Leben." , überrascht sah ich auf meinen Wecker. Sie hatte doch tatsächlich recht. Es war 14 Uhr, aber für mich kein Grund aufzustehen. "Blabla, nur weil du ein Frühaufsteher bist.", grummelte ich. " Elena lachte. "Sieh zu, dass du aufstehst. In einer Stunde hole ich dich ab. Bis dann!", und schon hatte sie aufgelegt. Oh man ich wollte nicht aufstehen.

Müde und etwas schlaftrunken lief ich ins Bad und machte mich frisch. Die hat Nerven, direkt nach dem Aufstehen zum Sport, dachte ich und lief zurück in mein Zimmer um mich anzuziehen. Meine Wahl viel auf mein gestern geshopptes Sportoutfit, welches mir selbst ein bisschen mehr Motivation gab und mich in Schwung brachte Ich packte meine Tasche und nahm sie mit nach unten. In einer halben Stunde würde Elena da sein. 

"Guten Morgen, jemand zu Hause?", rief ich bereits auf der Treppe. "Guten Morgen, Prinzessin! Auch mal wach?", lachte mir Ali entgegen. "Hey Ali, was machst du denn hier?", im selben Moment entdeckte ich auch meinen Vater, Anis und Michael im Wohnzimmer. "Was ist hier los? Versammlung?", wunderte ich mich und umarmte jeden zur Begrüßung. Auch Michael, der zwar auf seinen Kuss wartete aber genau wusste, dass er diesen nicht vor meinem Vater bekam. Dieser sah mich zufrieden lächelnd an, runzelte aber direkt die Stirn als er mein Outfit erblickte. "Was hast du vor?", fragte er gleich nach. "Ich gehe gleich zum Fitness.", antwortete ich ihm wahrheitsgemäß während ich mir ein schnelles Frühstück zubereitete. "Alleine?", hakte er nach. "Nein, Elena holt mich ab." Stille. "Nur ihr beide? Du kennst meine Meinung zu ihr.", ermahnend sah er mich an. "Ja, nur wir beide Baba. Wir passen schon auf uns auf.", versuchte ich es ruhig. "Ahhh.... Nehmt Ali mit!", ordnete mein Vater jetzt an. Perplex sah ich erst ihn an und dann Ali, aus dem es dann rausplatzte. "Was soll ich beim Fitness alter? Da gibts nicht mal was zu Essen!", lachte er. Mein Vater verstand und murmelte etwas in seinen Bart, von wegen auch wieder wahr. "Dann nimm zumindest Michael mit.", eindringlich sah er mich an. "Würdest du mitkommen?", bat ich vorsichtig Michael, der schon abwehrend die Hände heben wollte. "Bitte... du hast was gut bei mir.", flehte ich ihn an und setzte meinen Hundeblick auf. "Guck nicht so, als wenn ich dir was abschlagen kann.", mürrisch verdrehte er die Augen. "Super, danke!", ich gab ihm ein Kuss auf die Wange und zog ihn mit zur Tür. Die Uhr verriet mir, dass Elena jeden Augenblick kommen müsste. Und schon klingelte mein Handy, sie war da. "Tschüss, zusammen!", rief ich nocheinmal zurück ins Wohnzimmer und schon waren wir weg.

"Hey, schön dich zu sehen.", begrüßte ich Elena. "Hey, finde ich auch. Wird mal wieder Zeit. Hallo, ich bin Elena", stellte sie sich gleich selbst Michael vor. "Michael, freut mich.", er grinste sie an. Diesen Blick kannte ich. Oh bitte Schindler, halt dich zurück. Sie ist meine Freundin. "Wir müssen vorher noch einmal zu ihm nach Hause Sachen holen.", ordnete ich an und Elena fuhr los. "Du hättest mir ja auch sagen können, dass du noch wen mitbringst. Dann hätte ich mich auch etwas zurechtgemacht.", flüsterte Elena mir während der Fahrt zu. Sie sah umwerfend aus. Geschminkt, wie ungeschminkt. Von wegen zurechtmachen. "Mein Vater hat das spontan entschieden, wegen Leggings und so.", abwinkend verdrehte ich die Augen.  Sie nickte. Wenig später standen wir auch schon vor Michaels Haus. 


"So Ladys, ich bin gleich wieder da.", er zwinkerte uns zu und verschwand im Haus. "Er ist süß. Läuft was zwischen dir und ihm?", fragte mich Elena natürlich sofort. "Zwischen Michael und mir? Nein, er ist wie ein Bruder für mich.", lachte ich. "Ein ziemlich heißer Bruder.", auch ihr Grinsen kannte ich zu gut. "Elena ... er benutzt Frauen nur. Ich weiß, du bist meist auch nur auf Spaß aus aber pass auf ja?", ermahnte ich sie. "Ja, mache ich Mama. Aber es wäre okay für dich, wenn er und ich...?", weiter sprach sie nicht, denn wir beide wussten was gemeint war. Ich nickte. "Macht was ihr wollt, aber haltet mich da bitte raus. Egal was kommt. Okay?", versicherte ich mich. "Okay, machen wir.", Elena lächelte mich an.  Das war der kleine Unterschied zwischen uns. Für sie waren Männer wie Spielzeuge. Sie hatte keinen Vater, der ihr vorschrieb, dass sie sich von ihnen fern zu halten hatte. Sie wusste was sie wollte und das nahm sie sich. Ob ich das billig  finde? Für mich wäre es nichts, aber sie stand zu allem was sie machte und verleugnete sich nicht selbst. Es war ihre Sache. Sie hatte regelmäßig ihren Spaß, ich war noch Jungfrau. Aber das hatte noch niemals gestört in unserer Freundschaft. 

"So, es kann los gehen.", freudig setzte sich Michael wieder ins Auto und es ging los. Endlich wieder Sport. Ich trainierte regelmäßig 3 bis 4 Mal in der Woche. Mein Körper war nicht komplett durchtrainiert und mit Muskeln bepackt, aber ich hatte Kurven an den richtigen Stellen, tolle straffe Haut und fühlte mich einfach gut. Während des Trainings musste ich immer wieder schmunzeln. Elena und Michael verstanden sich natürlich super. Sie war hübsch, hatte eine super Figur, strahlende Augen und war nicht auf den Mund gefallen - klar gefiel ihm das. Was Elena von Michael hielt - dass wusste ich ja bereits. Ich trainierte eher für mich allein, bemerkte einige Blicke auf mir, was mir zwar irgendwie unangenehm war, aber auf der anderen Seite machte es mich auch irgendwie stolz, denn ich hatte hart für meinen Körper trainiert. Fertig mit meinem Satz beobachtete ich die beiden Turteltäubchen. Elena machte gerade ihre Squats und natürlich gab Michael ihr ganz uneigennützig Hilfestellung. War ja klar.

Nach erfolgreichem Training brachte mich Elena wieder nach Hause. Ich verabschiedete mich und sah Michael erwartungsvoll an. Er stieg aus und verabschiedete sich von mir. "Tschüss, Kleine. Ich fahre nach Hause.. Wir sehen uns morgen?", fragte er mich. "Okay, bis morgen dann.", ich küsste seine Wange und umarmte ihn. Dann fuhren sie und ich verschwand im Haus. Ja, klar er fuhr nach Hause. Aber bestimmt nicht alleine. Ich schmunzelte vor mich hin und ging duschen. Den Rest des Tages verbrachte ich auf dem Sofa. Ich schaute meine Serien und shoppte online. Scrollte durch Facebook und Instagram. Posten tat ich eigentlich nie was, aber zum Stalken und für Inspirationen fand ich es klasse. Ich sah mir Michaels Feed an und las einige Kommentare unter seinen Bildern. Solche Bitches. Nicht alle, aber die meisten. Zugegeben der Mann sah gut aus, aber as denken die sich? Das er es so nötig hat und auf sie eingeht? Wieder schmunzelte ich und stieß auf einmal auf Raf Camora. Das war doch der komische Kerl von gestern. Ich sah mir seine Bilder an. Raphael sah wirklich nicht schlecht aus. Viele seiner Bilder waren eher dunkel und hatten etwas mystisches, welches ihn noch interessanter wirken ließ. Er machte viel mit der 187 Straßenbande. Und er hatte eine Vorliebe für japanischen Whiskey. Sein Feed unterschied sich aber kaum von dem von Michael, welcher vielleicht etwas mehr durchgeplant war.Aber Rapper waren eben Rapper.

 Ich folgte ihm schließlich bei Instagram und ging schlafen. 

Inshallah Amore | Raf CamoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt