DREIUNDZWANZIG

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Noras Sicht

Dieser Kuss von Dir war der Beginn einer unglaublich leidenschaftlichen Nacht, in der ich Dir all meine Liebe gab, die ich in mir hatte. Ich wollte Dich spüren lassen, wie viel Du mir bedeutest, wie dankbar ich Dir bin, dass Du mich beschützt hast, als es drauf an kam. Ich wollte Dich und mich vergessen lassen, was passiert war und nur noch uns fühlen. Und es gelang mir wirklich gut. Sehr glücklich und entspannt schliefen wir irgendwann mitten in der Nacht zusammengekuschelt ein und hörten beide nicht, wie Dein Handy kurz darauf ununterbrochen vor sich hin klingelte.

Von einem lauten Scheppern und Poltern werde ich geweckt und schrecke hoch. Vorsichtig taste ich neben mich, Du liegst friedlich schlafend neben mir. Da, wieder dieses unheimliche Geräusch, welches ich nicht zuordnen kann. „Ellen, Schatz...bitte wach auf" murmele ich Dir leise zu. Doch, wie da so ist, Dich kann ja gar nichts wecken. Wieder dieses unheimliche Geräusch, ich erschrecke mich halb zu Tode und rüttle Dich diesmal unsanft an den Schultern. „Ellen verdammt, bitte wach auf" rufe ich nun etwas lauter und Du erwachst völlig verstört. „Was...?" murmelst Du zu mir und ich schaue Dir sehr unsicher in die Augen. „Da...ist...jemand...im...Haus" flüstere ich Dir stockend zu und ergänze wenige Sekunden später „Hörst Du das auch?" worauf Du nickst und mich total erschrocken anschaust.

„Ok Süße...Badezimmer...sofort" sprichst Du leise zu mir und ziehst mich mit Dir aus dem Bett. Total verdattert folge ich Dir, während Du noch nach Deinem Handy greifst, welches auf dem Nachttisch liegt.

Ellens Sicht

Während ich nur einen Gedanken habe, Dich in Sicherheit zu bringen, greife ich nach meinem Handy und sehe 20 Anrufe von Paul in den letzten 10 Minuten, sowie 1 Nachricht.

„Verdammt Ellen, warum gehst Du nicht an Dein Handy??? Wurde gerade informiert: Das Arschloch hat es geschafft, auszubrechen. Hat 2 Wachmänner schwerst verletzt. Wahrscheinlich auf dem Weg zu Dir. Ist bewaffnet. Verdammt, warum gehst Du nicht ran? Bring Nora und Dich in Sicherheit. Kollegen sind verständigt. Bin unterwegs."

lese ich und ich bleibe abrupt stehen. Mein Atem bleibt stehen. Die Nachricht ist gerade mal 5 Minuten alt.

Ich bin für einen Moment unfähig mich zu bewegen und kann nur Deine Augen sehen, welche mich panisch ansehen. „Nein, diesmal kriegt er Dich nicht und wenn ich mein Leben dafür lassen muss" denke ich noch und schleiche mich mit Dir ins Badezimmer.

Ich weiß, dass wir nicht viel Zeit haben, aber ich muss Dir wenigstens kurz sagen, was los ist. Tief atme ich durch und schaue Dich sehr ernst an. „Prinzessin, hör mir jetzt bitte ganz genau zu! DU musst unbedingt hier bleiben und egal was passiert, Du bleibst hier. Du öffnest die Tür nur, wenn Du mich oder Paul hörst, verstanden?" Vollkommen perplex nickst Du mir zu und ich habe Angst, Angst um Dich. Angst, dass Du wieder vollkommen in Dir versinkst. Aber es hilft nichts, ich will Dich beschützen und deswegen musst Du hier bleiben. „Was ist los? Wer ist das?" flüsterst Du mir zu und ich hadere mit mir, was ich Dir nun sagen soll, entscheide mich aber für die Wahrheit. Niemals könnte ich Dich anlügen, vor allem nicht in dieser Situation.

„Nora" flüstere ich Dir zu und greife Dir dabei an Deine Schultern. „Er hat es geschafft auszubrechen und er ist hier. Er will Dich, aber ich werde es nicht zulassen, niemals! Ich werde alles, wirklich alles tun, dass er Dich nicht bekommt" spreche ich sehr ernst zu Dir und Deine Augen werden riesengroß und Dich schüttelt augenblicklich ein Weinkrampf. „Prinzessin, ich werde ihn stoppen, vertrau mir" spreche ich zu Dir und Du reißt mich in Deine Arme. Sehr kurz genieße ich Deinen warmen Körper an meinem, spüre, wie stark er zittert. Es tut mir selber unglaublich weh, aber ich muss mich von Dir losreißen.

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt