FÜNFUNDSIEBZIG

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Noras Sicht

Schwer atmend und am ganzen Körper zitternd sinkst Du nur Sekunden nach mir zurück in die Kissen neben mir und genießt ganz still die Nachwirkungen unseres aufregenden Liebesspiels. Als ich nach ein paar Minuten wieder zu mir komme, drehe ich meinen Kopf zu Dir und sehe Dich an die Decke starren. „Hey mein Engel, geht's Dir gut?" flüstere ich Dir noch immer mit stockendem Atem zu und strecke mein Hand in Deine Richtung aus, um Dir sanft über Deinen Bauch zu streicheln.

Langsam drehst Du Deinen Kopf zu mir und strahlst mich mit Deinem schönsten Lächeln an, hebst Deine Hand und streichelst mich sanft im Gesicht. „Mir geht es wunderbar mein Schatz. Ich kann es nur nicht glauben, dass gerade eben mit Dir, dass war unbeschreiblich. So habe ich das noch nie erleben dürfen, dass war einfach nur unglaublich besonders und super intensiv" meinst Du zu mir und ich sehe sofort wieder Gänsehaut über Deinen Körper fliegen. Lächelnd sehe ich Dich an und spüre unserem Erlebnis gedanklich nach.

Peitschender Regen, heulender Wind, der unablässig an den Fenstern rüttelt, gleißende Blitze, die in Deinen Augen und auf Deiner Haut immer wieder aufs Neue Feuer und Leidenschaft entzünden und eine unglaubliche Energie auf uns übertragen haben und grollender Donner, der uns fast die Kontrolle genommen hat und unser gemeinsames Ende in einer Weise begleitet hat, die kaum zu beschreiben ist.

„Es war einfach unglaublich und wunderschön. Alles was ich mit Dir erlebe, jedes einzelne Erlebnis, jede einzelne Sekunde, die ich mit Dir zusammen bin, ist einfach unglaublich für mich mein Schatz" meine ich leise zu Dir und sehe Dich voller Liebe an. Eilig rückst Du ganz nah zu mir und legst Dich schließlich ganz auf mich. Tief siehst Du mir in meine Augen, schließt sie und küsst mich zärtlich und ruhig.

Hatte ich gedacht, dass dieses tobende Gewitter meine Emotionen angefacht und durcheinander gewirbelt hatte, so ist dass, was Du gerade mit diesem Kuss ausdrückst, die Spitze dessen, was ich an der Fülle von Gefühlen ertragen kann. Trotz dass er so ruhig ist oder gerade deswegen, schafft er viel Platz für all die Gefühle, die Du mir überträgst und ich seufze leise in diesen Kuss hinein. Lange halten wir an diesem einen Kuss fest und als wir uns lösen, strahlen Deine Augen mich an und ich versinke ganz tief und lautlos in Deinen wunderschönen blauen Seen.

Ganz auf leisen Sohlen schleicht sich die Entspannung und eine ungeahnte Müdigkeit in meinen Körper hinein, nachdem sich all die aufregenden Gefühle langsam gelegt haben und mir fällt es zunehmend schwerer, meine Augen offen zu halten. Blinzelnd sehe ich Dich weiterhin an, als Du Dich ganz nah zu mir beugst. „Es ist ok, lass los, ich bin hier und bewache Deine Träume" flüsterst Du leise und streichst mir beruhigend immer wieder gleichmäßig zart über meinen Arm und nimmst meine Hand zärtlich in Deine.

Ein tiefes Gefühl von Sicherheit breitet sich sofort um mich herum aus und ich atme beruhigt tief ein und aus. Kurz bevor ich tatsächlich einschlafe, spüre ich noch, wie Du Deinen Kopf ganz sanft auf meine Schulter legst, Deine Arme liebevoll aber bestimmt um mich legst und tief durchatmest. Leise schließe ich meine Augen und tauche ab in die Dunkelheit, die mich sofort voller Ruhe umgibt.

Sanfte, vorsichtige Küsse auf meiner Nasenspitze wecken mich ganz langsam aus einem sehr erholsamen Schlaf. „Guten Morgen zum Zweiten" meinst Du leise und ich blinzele langsam aus verschlafenen Augen. „So schön es ist, Dir beim Schlafen zuzusehen, genauso gerne hab ich Dich bewusst bei mir" flüsterst Du und küsst mich sehr liebevoll auf meine Lippen. „Hmmm, Du schmeckst gut" meine ich zu Dir, als wir uns gelöst haben.

„Ich habe noch die restlichen Früchte vernichtet, während ich Dich angesehen habe" meinst Du lächelnd zu mir. „Und Du bist nicht etwa auf die Idee gekommen, sie mit mir zu teilen?" zwinkere ich Dir zu. „Nun...die Idee bestand, aber es war einfach zu schön, Dich so zufrieden und entspannt zu sehen" antwortest Du leise und küsst mich wieder. „Hmm, hast Du wirklich alles vernichtet?" meine ich schmollend zu Dir. „Da müsstest Du mich doch langsam kennen" meinst Du leise und ich meine, einen leicht enttäuschten Unterton in Deiner Stimme zu erkennen.

Schlagartig schlage ich meine Augen weit auf und sehe Dich total unsicher an. „Es tut mir..." antworte ich Dir, doch Du überrascht mich mal wieder mit Deiner unvorhergesehen Art und legst Deine Lippen fest auf meine, öffnest Deine und küsst mich liebevoll. „Ich bin nicht nur bereit, mein Leben mit Dir zu teilen, sondern alles. Ob es sich dabei um Gefühle, Sorgen, Leid, Glück, Erfolge oder eben auch Obst handelt, ist mir total egal. Mein ist Dein. Egal um was es sich dabei dreht. Ich liebe Dich und ich will Dich bei mir haben. In jeder einzelnen Sekunde. Denn ohne Dich bin ich nichts. Einfach nichts" antwortest Du mir mit einem ernsten Ausdruck in Deinen Augen.

„Ich auch, also ich empfinde genauso für Dich" antworte ich Dir und spüre im selben Moment eine unglaubliche Woge von völlig verschieden Emotionen auf mich einströmen. Tief atme ich mehrmals durch und kann mich nur schwer beruhigen. „Hey, ganz ruhig meine Süße...es ist alles in Ordnung" erklärst Du mir und streichst ruhig über meine Wangen. Zärtlich schmiege ich mich in Deine Hand und beruhige mich so ganz langsam wieder.

„Kann ich Dich etwas fragen?" meine ich leise und sehe Dir gespannt entgegen. „Natürlich, Du kannst mich immer alles fragen" antwortest Du und bist gerade mindestens genauso gespannt wie ich. „Was hat Deine Mutter eigentlich zu der neuen Entwicklung gemeint?" frage ich Dich neugierig und sehe Dir auffordernd in Deine Augen. „Sie ist begeistert und freut sich sehr für mich, für uns" antwortest Du und ein zartes Lächeln schiebt sich auf Deine Lippen.

„Das freut mich sehr" meine ich ich zu Dir und lächle nun auch. „Ich habe ihr nur erzählt, dass es Dich in meinem Leben gibt, wie glücklich ich mit Dir bin und dass ich spontan mit Dir in den Urlaub gefahren bin. Sonst nichts. Erstmal. Aber sie möchte Dich kennenlernen" antwortest Du leise. „Oha" meine ich zu Dir und sehe Dir jetzt sehr ernst in Deine Augen.

„Hey, Du brauchst Dir keinerlei Sorgen machen. Sie ist ein unglaublich herzlicher Mensch und alles was sie möchte ist, dass ich glücklich bin. Und das bin ich mit Dir. Vollkommen glücklich" meinst Du und küsst mich liebevoll auf meine Schulter, weiter zu meinem Hals, über meine Wangen hin zu meinen Lippen. „Kann ich Dich auch etwas fragen?" meinst Du zu mir und ich antworte Dir mit einem Nicken, da ich gerade nicht sprechen kann.

„Was ist mit Deinen Eltern? Du hast noch nie über sie gesprochen" fragst Du mich und ich schlucke mehrmals tief durch, bevor ich überhaupt in der Lage bin, Dir zu antworten. „Meine Eltern...das ist ein sehr schweres Thema für mich" erkläre ich Dir stockend und ich spüre, wie sich mein Ausdruck innerhalb von einer Sekunde versteinert. „Hey, Du musst mir darauf nicht antworten, wenn Du nicht kannst oder willst" meinst Du leise zu mir, doch ich habe das Gefühl, dass ich es muss.

Irgendwann muss ich damit anfangen. Mit bittersüßer Stimme erzähle ich Dir, dass meine Eltern schon vor langer Zeit gestorben sind und ich sehr lange daran geknabbert habe, obwohl es mir mit ihnen nicht wirklich gut ging. „Oh mein Gott, dass tut mir furchtbar leid" murmelst Du betroffen zu mir und ich sehe kleinen Tränen in Deinen Augenlidern glitzern. „Erzählst Du mir mal von Ihnen, wenn Du kannst?" fragst Du mich tränenerstickt und nimmst mich so fest in Deine Arme, wie Du kannst.

„Vielleicht. Ist das ok für Dich?" frage ich Dich und Du nickst mir deutlich zu, bevor Du Deinen Kopf an meine Schulter legst. „Gut, danke" murmele ich, bevor mich all die nicht geweinten Tränen vollends einnehmen und ich aus dem Schluchzen nicht mehr heraus komme. Liebevoll hälst Du mich in Deinen Armen fest und gibst mir das, was ich sonst nie gefunden habe. Trost, Schutz, Liebe und Anerkennung. Etwas, was ich mein ganzes Leben lang so sehr vermisst habe.

Genau deshalb, aber nicht nur deshalb, liebe ich Dich so sehr, dass es keinerlei Worte mehr zwischen uns braucht. Ich liebe Dich. Genauso wie Du mich liebst. Und damit ist alles gesagt und ausgedrückt. Punkt.

Vielen Dank fürs Lesen, Voten und Kommentare.

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Vielen Dank.

Liebe Grüße,
Eunectes Murinus

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt