ZWEIUNDDREIßIG

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Noras Sicht

Als wir wieder am Auto ankommen, laden wir gemeinsam alles aus, was wir brauchen und gehen dann schwer bepackt zu unserem Zimmer. Natürlich habe ich uns das Schönste von allen gebucht, dass mit dem Balkon, doch das weißt Du noch nicht. Langsam steige ich vor Dir die Treppe hinauf und Du folgst mir ächzend mit Deinem schweren Koffer. „Du hast eindeutig zu viel eingepackt" meine ich scherzend zu Dir und helfe Dir die letzten Stufen hinauf. „Ja verdammt, das glaube ich auch" seufzt Du auf, als wir oben ankommen und kurz darauf schon vor unserem Zimmer stehen. „Bitte schön" meine ich lächelnd, nachdem ich aufgeschlossen habe und die Tür mit einem kleinen Stoß aufschwingen lasse.

„Wow ist das gemütlich" flüsterst Du und setzt die ersten Schritte hinein. Ich genieße für einen Moment Deine Freude und folge Dir dann, schließe die Tür hinter mir, lasse augenblicklich den Koffer stehen wo er ist und trete langsam zu Dir, stelle mich hinter Dich und umarme Dich ganz sanft. „Dir gefällt es also?" frage ich leise nochmal nach, obwohl ich die Antwort ja eigentlich schon weiß. Schmunzelnd drehst Du Dich zu mir und siehst mir in meine Augen. „Es ist unglaublich, alles. Danke für diese Überraschung Prinzessin" meinst Du nun zu mir und Deine Augen beginnen zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her zuwandern. „Für Dich immer, mein Schatz" flüstere ich, bevor ich Deinem Wunsch nachkomme und Dich beginne, sanft zu küssen.

Zärtlich erwiderst Du und so entsteht recht schnell eine kleine, aber liebevolle Knutscherei. Sanft drängst Du mich zum Bett und als ich die Kante an meinen Beinen spüre, gibst Du mir einen kleinen Schubs, so dass ich in den weichen Kissen zum Liegen komme. Schnell entledige ich mich meiner Jacke und meiner Mütze, während Du mir meine Schuhe ausziehst und das selbe mit Deinen machst. Als Du Dich auf mich setzt, öffne ich Dir sehr langsam den Reißverschluss Deiner Jacke und ziehe sie Dir ebenfalls vom Körper. Wie in Zeitlupe beugst Du Dich über mich und küsst mich wieder, langsam und voller Liebe. Meine Hände bewegen sich zu Deiner Hüfte und streifen dann ebenso langsam entlang Deines Körpers hinauf, bis ich die warme weiche Haut Deines Nackens spüre.

„Komm her" raune ich Dir zu, als ich mich kurz von Dir löse und streife mit meinen Lippen sanft Dein Ohr. Augenblicklich spüre ich, wie Du zusammen zuckst und Dich nun ganz auf mich legst. Zärtlich sehen wir uns für eine lange Zeit einfach nur in die Augen und meine Hände bewegen sich wieder Deinen Körper hinab. Neckend spiele ich mit dem Saum Deiner Bluse, als sich auf Deine Lippen ein amüsiertes Grinsen legt. „Was hast Du vor?" fragst Du mich und ich lasse meine Finger sachte unter Deinen Blusensaum wandern. Augenblicklich spüre ich eine heftige Gänsehaut unter meinen Fingern. „Dich berühren" meine ich zu Dir und wieder finden sich unsere Lippen zu einem zarten Tanz zusammen.

Ich genieße es so sehr, jetzt gerade in diesen Moment mit Dir, hier in diesem Zimmer, ich kann es selbst kaum fassen. Sanft löse ich mich und streiche Dir eine Haarsträhne aus Deinem Gesicht. „Ich bin gerade so glücklich hier mit Dir" murmele ich Dir zu. „Ich kann das gar nicht fassen, dass ich das mal wirklich erleben darf. Ich habe davon immer nur geträumt" ergänze ich total gerührt. „Es ist kein Traum Prinzessin" antwortest Du und streichelst sanft mit Deinen Fingern mein Gesicht. Während Du mich mit Deinen Fingern berührst, schließe ich meine Augen vor Wonne und möchte am liebsten, dass Du nie wieder damit aufhörst. „Hmmmm, hör nicht auf" seufze ich leise auf und ich höre Dich leise lachen, als Du Deinen Kopf neben meinen legst.

„Hast Du eigentlich auch Hunger?" fragst Du mich irgendwann später und ich spüre tatsächlich ein kleines Loch in meinem Bauch. „Ja hab ich, aber ich will gerade nicht aufstehen" maule ich und Du lachst laut auf. „Los jetzt aufstehen, ich habe auch Hunger. Du weißt doch sicher, wo es hier um die Zeit noch was gibt, oder?" fragst Du noch immer amüsiert darüber, dass ich mich noch keinen Millimeter bewegt habe. „Nein" sage ich mit einem Grinsen auf den Lippen und bleibe weiterhin liegen. „Gut, dass hast Du nun davon" sagst Du nun lachend und kitzelst mich aus. Anfangs ist es auch wirklich noch sehr lustig, aber irgendwann ist es das ganz und gar nicht mehr. Denn je stärker Du mich aus kitzelst, desto weniger bekomme ich Luft und so sacke ich nach kurzer Zeit zusammen und bleibe regungslos liegen.

Ellens Sicht

„Na warte, Dich kriege ich schon aus dem Bett" meine ich noch zu Dir und schließe kurz vor Lachen meine Augen. Als ich sie einen Augenblick später wieder öffne, spüre ich nicht mehr Deinen bebenden Körper unter mir, höre nicht mehr Dein herzliches Lachen, spüre gar nichts mehr. Du liegst leblos unter mir und ich bin total fassungslos. Gerade war doch noch alles in Ordnung, gerade haben wir noch gelacht, gerade wollten wir noch Essen gehen. Es dauert einen Moment, bis mein Kopf realisiert, was mit Dir ist und so verrinnen wichtige Sekunden. "Reiß Dich zusammen Ellen" ermahne ich mich und fühle sofort nach Deinem Puls und stelle überglücklich fest, dass Du noch lebst und auch Deine Atmung scheint zu funktionieren, wenn auch nur sehr schwach. „Nora" schreie ich Dich mehrmals laut an und rüttle Dich an Deinen Schultern und checke immer wieder Deinen Puls zwischendurch. Nach einigen Sekunden scheinst Du wieder wacher zu werden und ich atme erleichtert auf, als Du aufschreckst und tief nach Luft schnappst.

Noras Sicht

Tief hole ich Luft, wie ein Fisch, der zu lange ohne Wasser war, öffne langsam meine Augen und sehe Dein verschrecktes, wenn auch irgendwie erleichtert aussehendes Gesicht über mir. „Was ist passiert?" flüstere ich und Du ziehst mich so fest Du kannst an Dich. „Du warst bewusstlos" flüsterst Du.

„Es tut mir sehr leid, dass hätte ich Dir schon längst sagen müssen. Das ist leider so bei mir, wenn es zu heftig ist, krieg ich einfach keine Luft mehr" erkläre ich Dir und sehe Dir dabei ganz ernst in Deine Augen. „Es tut mir so leid, dass das passiert ist und ich Dir so einen Schrecken eingejagt habe, wirklich" ergänze ich.

„Alles gut Prinzessin, ich bin nur gerade so erleichtert und so froh, dass Du wieder bei mir bist. Ich werde in Zukunft darauf achten, versprochen" meinst Du erleichtert und willst mich vorsichtig küssen. Fragend siehst Du mich an und ich nicke Dir zu. Ganz zart legst Du Deine Lippen auf meine und für einen Moment genieße ich diese Berührung wirklich sehr.

„So, wie war das jetzt mit Essen?" meine ich zu Dir, nachdem ich mich von Dir gelöst habe. „Bist Du denn sicher, ich meine, kannst Du schon wieder aufstehen?" fragst Du mich misstrauisch. Ich löse mich ganz von Dir und springe aus dem Bett. „Natürlich, mir geht's super, schau" flöte ich Dir zu und drehe mich lachend um die eigene Achse.

Nachdem wir unsere Klamotten glatt gestrichen haben und uns unsere Schuhe sowie Jacken wieder angezogen haben, machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die wunderbare Gaststätte hier im Ort. Ich bin ja so gespannt, wie Du reagieren wirst, denke ich mir, immerhin weiß ich schon, im Gegensatz zu Dir, was dort um die Zeit abgeht. Schmunzelnd nehme ich Deine Hand in meine und verschränke meine Finger mit Deinen. Lächeln trifft auf Lächeln und ich spüre tiefes, pures Glück durch meine Adern fließen.

*KLEINER HINWEIS AM RANDE!

Die Windräder habe ich leider im letzten Kapitel vergessen zu erwähnen. SORRY !!! ;)

Bei dem Windrad in der Mitte sieht man die kleine Baumgruppe, die ich beschrieben habe. Gut sieht man hier auch die unendliche Weite ;)

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt