Noras SichtNachdem wir ganz schnell unsere all abendliche Routine beendet haben, gleiten wir endlich überglücklich in die Kissen und ich spüre Deine warmen, zärtlichen Küsse auf meinen Lippen, auf meinem Hals. Genießerisch lehne ich mich Dir entgegen, seufze leicht unter den prickelnden Empfindungen auf, bevor mir ein Gedanke in meinen Kopf schießt, den ich so gar nicht erwartet habe, der aber trotzdem vehement um seinen Platz kämpft.
Woher er kommt, weiß ich nicht, aber er ist da und er möchte gehört werden, direkt und sofort. Augenblicklich versteife ich mich in Deinen Armen, spüre, wie mein Herz stärker zu schlagen beginnt, meine Augen nervös hin und her zischen und ich mehrmals nach Luft schnappe. Energisch suchst Du meinen Blick, versuchst ihn festzuhalten, ruhelos sucht er meine Augen nach einer Antwort ab und ich fühle sofort Deine Nervosität und Deine unruhige Atmung. „Was ist jetzt passiert Prinzessin?" fragst Du mich leise und hälst mich noch immer sanft in Deinen Armen fest.
Tief atme ich durch, sehe Dir jetzt direkt in Deine Augen und überlege hin und her, ob es tatsächlich eine gute Idee ist, Dir von meinen Gedanken zu erzählen oder ob es nicht eigentlich total unwichtig ist. Kopfschüttelnd wende ich meinen Blick von Dir ab und sehe die Wand vor mir intensiv an. Schatten liegen auf ihr und mit viel Fantasie könnten es wunderschöne Muster sein, die sich gerade darauf abbilden. „Nora, was ist mit Dir?" höre ich Dich fragen und spüre Deine vollkommene Verunsicherung in Deiner Stimme.
„Bitte sprich mit mir" murmelst Du mir bittend zu und suchst meinen Blick, indem Du mein Kinn in Deine Richtung drehst, worauf ich gezwungen bin, Dich anzusehen. „Ich...ich weiß nicht, ob mir gerade meine Fantasie ein Schnippchen schlägt oder ob meine Frage vielleicht wirklich wichtig sein könnte...wichtig genug, um sie Dir zu stellen oder ob es es einfach nur Humbug ist...sein könnte...." murmele ich Dir zu und sehe Dich mit einer Verunsicherung an, die Dir den Boden unter den Füßen wegzieht.
„Meine süße Prinzessin" beginnst Du mich nach einem Moment Besinnung flüsternd anzusprechen, als Du Dich wieder gefangen hast. „Ich liebe Dich und natürlich möchte ich alles wissen, was Dir durch den Kopf geht, auch wenn es in Deinen Augen sinnlose Fragen sind...sie beschäftigen Dich und ich bin wirklich und vollendet willens, alles, wirklich alles zu wissen, was Dich angeht und Dir in Deinem hübschen Kopf umgeht" lässt Du mich wissen und küsst mich wie zur Bestätigung sanft auf meine Lippen.
„Also, was möchtest Du wissen?" fragst Du mich leise und streichelst mich sanft über meine Wangen. „Irgendwie fühlt es sich gerade total doof an, Dich das zu fragen..." beginne ich und senke meinen Blick weg von Deinen wunderschönen Augen. „Es ist nur so..." setze ich wieder an, schlucke tief durch. „Ich weiß eigentlich gar nichts von Dir, vor unserem Kennenlernen. Hattest Du wen in Deinem Herzen? Warst Du schon mal glücklich? So glücklich wie mit mir? Warst Du schon mal an dem gleichen Punkt wie jetzt mit mir?" frage ich Dich mit immer leiser werdender, zum Schluss hin mehr und mehr bebender Stimme und vergrabe meinen Kopf an Deinem Hals, gespannt auf Deine Antworten.
Will ich das wirklich wissen? Kann es nicht einfach so bleiben,wie es gerade noch war? Was ist, wenn ich es jetzt durch meine Neugier kaputt mache? Sollte Vergangenheit nicht Vergangenheit bleiben? Warum interessiert mich dass jetzt so brennend, auf einmal? Warum genau jetzt?
Tief durchatmend drehe ich mich auf meinen Rücken, bereite mich auf das kommende vor.
Wie war das noch? Wenn ich mir von vornherein das schlimmste Anzunehmende vorstelle, kann es nicht noch schlimmer werden.
Voller Anspannung schließe ich meine Augen und zähle innerlich bis 20, bis ich meine Augen langsam blinzelnd öffne und Deine warmen, blauen vor mir sehe. Tief tauchen sie in meine hinein und lassen nicht los, verbinden sich fest mit meinen, ähnlich einem echten Seemannsknoten.
„Oh je mein Schatz, dass beschäftigt Dich wirklich, hmm?" murmelst Du und nimmst mich fest in Deine Arme, streichelst mich zärtlich über meinen Kopf, bis Du spürst, dass ich langsam wieder weicher unter Dir werde. „Meine Süße...natürlich hatte ich ein Leben vor Dir...wie Du ja auch vor mir...aber, ich kann Dich zweifelsohne beruhigen, so etwas wie mit Dir, hatte ich noch nie in meinem Leben erleben dürfen.
Und um Dich hoffentlich restlos zu beruhigen, ich hatte bisher zwei Beziehungen, die ziemlich traurig für mich ausgingen, aber keine Einzige davon kann Dir auch nur im Entferntesten das Wasser reichen. Du bist nicht nur meine Traumfrau, sondern auch dass, was ich bisher immer vergeblich gesucht habe, Nora. Ich will nie wieder jemanden anderes, als Dich. Und nein, ich war noch nie vorher an dem Punkt, auch nur im entferntesten Sinne einer andern Frau das Ja-Wort zu geben.
Dass ist mir erst in den Sinn gekommen, als ich Dich kennenlernte und Dich dann nie wieder gehen lassen wollte. Ich liebe Dich nämlich, mein ober süßer Engel, so sehr, wie noch nie jemand anderes vor Dir" erzählst Du mir und verhakst Deine Augen wieder fest in meine. Tief auf schluchzend über Deine Worte lasse ich unsere Verbindung nicht abreißen und komme Dir Zentimeter für Zentimeter behutsam näher, senke meine Lippen zärtlich auf Deine und berühre Dich für eine Sekunde, bevor ich mich von meinen, in mir tobenden Emotionen leiten lasse und Dich vollkommen für mich einnehme.
Keuchend schaffst Du nach ein paar Augenblicken etwas Platz zum Durchatmen zwischen uns und siehst mich mit einem Blick voller Liebe, Aufregung und Zärtlichkeit an, bevor Du genau an der gleichen Stelle weitermachst, wo ich uns gerade vorhin unterbrochen habe.
Song: Muse - Supermassive Black Hole (*Ich liebe diesen Song über alles)
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Lost Love
Romance2 Liebende. Für immer, dachten sie. Doch manchmal schlägt das Schicksal unerbittlich zu. Einfach so. Unvorbereitet. Hättest Du alles anders gemacht, als Du es bis dahin getan hast? In diesem Moment? Vergiss es, es ist eh zu spät. Du kannst nichts...