VIERUNDSECHZIG

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Noras Sicht

„Du warst gerade ganz schön mutig" meinst Du zu mir und unterbrichst damit die Stille zwischen uns, legst Deinen Kopf auf meine Schulter und drehst dabei Dein Gesicht so weit es geht zu mir. „Ich wollte diesen Platz unbedingt für uns" meine ich zu Dir und streichle Dir sanft über Deinen Kopf. „Das freut mich wirklich Nora, aber ich meinte etwas anderes" schmunzelst Du mich an und küsst mich sanft an meinem Hals.

„Du hast gehört, was ich zu der Frau gesagt habe?" schaue ich Dich verwundert an und sehe, wie Du mir lächelnd zunickst. „Wie lange hast Du schon hinter ihr gestanden?" frage ich Dich noch immer verwundert und drehe mich so, dass ich Dir in die Augen sehen kann. „Lange genug um zu hören, wie Du unsere Liebe verteidigt hast und zu einer wildfremden Frau gemeint hast, wie sehr Du mich liebst" erklärst Du mir und blickst mich jetzt voller Stolz an.

„Ich habe überhaupt nicht drüber nachgedacht, es ist einfach so passiert" erzähle ich und sehe Dir liebevoll in Deine schönen Augen. „Weißt Du eigentlich, was dass für eine riesengroße Entwicklung ist, die Du in der ganzen Zeit hingelegt hast? Wenn ich mich noch an unser Kennenlernen erinnere, was für ein kleines zitterndes Mädel Du da noch warst...wohlgemerkt ein unglaublich Schönes und Süßes" zwinkerst Du mir zu und ergänzt „und nun...schau Dich an...Du bist nicht nur eine wunderschöne, junge Frau geworden, nein, Du bist jetzt noch stärker als Du es vorher eh schon warst, zudem unglaublich selbstbewusst und Du kämpfst für Dich, für mich, für uns. Ich bin absolut begeistert darüber" schließt Du Deinen Monolog und blickst mich voller Wärme, voller Liebe, voller Glück und voller Stolz so tief Du kannst in meine Augen.

In diesem Augenblick würde ich so gerne die Zeit anhalten und diesen Moment für immer einfrieren. Tief seufze ich auf und schaue Dich voller Rührung an. „Ich liebe Dich Ellen, so sehr wie noch nie jemand anderen. Du warst und bist es, die mich zu dem gemacht hat, was ich jetzt bin. Nur durch Dich, durch Deine unglaubliche Liebe zu mir, welche Du mir jeden Tag aufs Neue beweist, bin ich zu dem geworden was ich jetzt bin.

Durch Deinen Rückhalt, Deine Sicherheit und Deine unumstößliche Zuversicht in mich, in uns...kann ich jetzt so sein, verstehst Du? Hätte ich das von Deiner Seite nicht, würde ich heute sehr wahrscheinlich noch immer so sein, wie ich damals war" meine ich leise zu Dir und nun bist Du es, welche mich vollkommen gerührt ansieht. Ebenso wie ich vorhin, seufzt auch Du tief auf und bist bemüht, die Tränen in Deinen Augen nicht fallen zu lassen.

„Komm her" flüsterst Du mir zu, ziehst mich wieder so fest Du kannst in Deine Arme und küsst mich so voller Liebe, dass ich vor lauter Gefühl abheben könnte. „Ich liebe Dich auch Nora, so sehr wie noch nie jemand anderes" erklärst Du mir leise, als wir uns vorsichtig gelöst haben. Zärtlich schauen wir uns in die Augen und genießen diesen Moment vollständig in uns versunken. „Weißt Du, was jetzt gerade fehlt?" meinst Du lächelnd zu mir und ich sehe Dich fragend an.

„Ist der Moment gerade nicht perfekt genug?" meine ich verwirrt und bin erstaunt. „Doch meine Prinzessin, der Moment an sich ist perfekt. Aber ein gutes Glas Champagner würde ihn noch ein kleines bisschen aufwerten, meinst Du nicht?" grinst Du mich an und im selben Moment erkenne ich, dass ja unsere Gläser noch auf der anderen Seite bei den Liegen stehen.

„Hmm, dann wirst Du wohl ganz kurz auf mich verzichten müssen" äußere ich mich und spüre sofort, wie sich Deine Arme fester um meinen Körper winden und mich nicht gehen lassen wollen. „Untersteh Dich" erklärst Du mir und lächelst mich an. „Es ist gerade so schön hier mit Dir" murmelst Du und ich nicke Dir zustimmend zu. Zärtlich schmiegst Du Dich in meine Arme und ich spüre, wie Du Dich fallen lässt.

Genussvoll schließe ich meine Augen und bin bemüht, mir diesen Moment voll und ganz in mein Gehirn zu brennen. Es ist gerade einfach alles so dermaßen perfekt, dass ich es kaum glauben kann. „Ich glaube, unser kleines Problem löst sich gleich in Wohlgefallen auf" flüsterst Du ganz nah an meinem Ohr und ich öffne meine Augen wieder. Langsam blicke ich mich um und sehe, dass ein Kellner mit einem Tablett voller Getränke auf uns zusteuert.

Als er vor uns steht, nehmen wir uns 2 Gläser Champagner und blicken uns erneut voller Liebe in unsere Augen und lassen kurz darauf unsere Gläser leise aneinander klingen.

„Ich liebe Dich Prinzessin" meinst Du zu mir, bevor Du Dein Glas an Deine Lippen führst und vorsichtig einen Schluck trinkst. „Ich liebe Dich auch" murmele ich zu Dir und tue es Dir gleich. Zart rinnt der Champagner meine Kehle hinab und ich schließe verzückt meine Augen. Ganz in Gedanken versunken, nehme ich anfangs gar nicht wahr, wie sich ein Mann zu uns ans Feuer setzt und verträumte Gitarrenklänge anstimmt.

Als ich meine Augen wieder öffne und Deine wunderschönen blauen Augen vor mir sehe, versinke ich tief in ihnen und sehe Dich voller Liebe an. Zart schmiegst Du Dich an mich und ich kann nicht genug von Deiner Haut direkt auf meiner haben.

Mit einem Mal wandeln sich die Gitarrenklänge in ein uns schon bekanntes Thema namens Tango um und das Paar von vorhin findet sich aus dem Schatten des Nichts vor uns ein und tanzt wiederum voller Liebe und Passion direkt vor uns seinen Tanz. Ich spüre, wie Du Dich noch enger an mich schmiegst und förmlich in meinen Armen beginnst zu schnurren.

Als die Musik und der Tanz nach einigen Minuten unterbrochen werden und alle, in der Schwimmhalle anwesenden Personen aufgefordert werden, mit zu tanzen, schaust Du mich ruhig an. „Sei mir bitte nicht böse, aber ich möchte nur noch ins Bett" erklärst Du mir und ich nicke Dir sanft zu.

Langsam erheben wir uns und laufen einmal um das Becken herum, nehmen unsere Bademäntel, verlassen die Schwimmhalle, fahren mit dem Aufzug hinauf und fallen gemeinsam, nachdem wir uns unserer überflüssigen Kleidung entfernt haben und einer kurzen Dusche, seufzend ins Bett. Zart streichele ich Dir Deine Wangen, Deine Nase, Deine Lippen, küsse Dich sanft und kuschel mich so eng es geht an Dich. Wenige Augenblicke später überfällt uns der Zauber der Nacht und ich spüre Deinen ruhigen Atem an meinem Hals, bevor ich endgültig ebenfalls ins Dunkel dieser Nacht abtauche.

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