Noras Sicht
„Oh verdammt" schrecke ich auf und mein Blick fällt auf die Kaffeekanne neben uns auf dem Tablett. „Was ist?" fragst Du mich und Dein Blick folgt meinem. „Du hast Frühstück gemacht?" flüsterst Du und ich nicke Dir zu. „Ja, aber jetzt ist der Kaffee sicher schon kalt" sage ich mit enttäuschter Stimme. „Hey Prinzessin, das macht gar nichts, den kriegen wir ruckzuck wieder heiß" sagst Du und willst aufstehen. „Nichts da Schatz, bleib liegen. Ich mache das" murmele ich, schnappe mir die Kanne Kaffee und verschwinde in die Küche. Während ich einen kleinen Topf aus dem Schrank hole, mit der anderen Hand den Herd anschalte, den Kaffee aus der Kanne in den Topf gieße und auf den Herd stelle, schmiegen sich Deine Arme von hinten um meinen Bauch.
„Du solltest doch im Bett bleiben" murre ich. „Glaubst Du wirklich, ich bleibe im Bett, während Du hier alleine in der Küche herum stehst und wartest, bis der Kaffee heiß ist?" fragst Du mich mit Deiner rauen Stimme und beißt mir sanft in mein Ohr. Leise seufze ich auf und drehe mich zu Dir. „Ich wollte Dir doch den Kaffee ans Bett bringen" meine ich zu Dir und zwinkere dabei. „Das kannst Du doch gleich trotzdem machen" flüsterst Du und küsst mich. „Das ist aber nicht dasselbe" antworte ich, als ich aus diesem Kuss wieder auftauche. „Doch ist es, ich bin eh schneller als Du" meinst Du und willst los laufen.
Ich reagiere jedoch schnell genug, packe Dich an Deinem Handgelenk und ziehe Dich wieder zu mir. „Nicht so schnell" flüstere ich und küsse Dich tief und innig. Wir tauchen erst wieder auf, als der Deckel auf dem Topf zu klappern beginnt. Sanft löse ich mich von Dir und gieße alles wieder zurück in die Kanne, während Du tatsächlich in Richtung Schlafzimmer sprintest. Als ich mit der heißen Kanne in der Hand zu Dir komme, liegst Du bereits wie vorhin im Bett und schaust mich lächelnd an. „Hab Dir doch gesagt, ich bin schon hier" schmunzelst Du und ich stelle die Kanne, nachdem ich uns eingeschenkt habe, endlich ab. Mit einem sanften Schwung reiche ich Dir Deine Tasse und Du trinkst vorsichtig den ersten Schluck. „Vorsicht heiß" sage ich noch, doch es ist schon zu spät. „Heiß, heiß, heiß" murmelst Du mit leicht verzerrtem Mund. „Shit, geht's?" frage ich Dich und Du nickst.
„Sag mal, wie machen wir das jetzt eigentlich mit unserem Urlaub?" frage ich Dich, als ich mir meine Kaffeetasse nun auch fertig gemacht habe. „Hmmm, ich würde sagen, als Erstes fahren wir in die City und holen Dir eine neue Telefonnummer. Ich will nie wieder, dass der Bastard weiß, wo Du bist. Egal ob er im Knast ist oder nicht" sagst Du mit ernster Stimme zu mir. Mit gesenktem Kopf nicke ich und ganz kurz flammt das ganze Drama nochmal vor mir auf. „Hey Prinzessin, denk nicht an ihn oder all das Schlimme was war. Lass uns planen, was wir machen, wohin wir fahren, was wir noch brauchen usw" munterst Du mich auf und ich sehe wieder in Deine wunderschönen blauen Augen. „Du hast Recht" antworte ich und mir kommt trotzdem noch ein wichtiger Gedanke.
„Ellen, es gibt aber ein echtes Problem" sage ich nun zu Dir und Du schaust mich mit großen Augen an. „Was für ein Problem denn?" fragst Du mich und ich stelle meine Tasse ab, stehe auf und ziehe meine Tasche zu uns ins Schlafzimmer. „Ich kann diese Sachen nie wieder anziehen, nachdem der Dreckskerl sie in den Händen hatte. Wirklich nicht. Nicht mal, wenn ich sie 100 Mal gewaschen habe" antworte ich mit einer Mischung aus Jammern und Wut. „Das waren meine Lieblingssachen" ergänze ich noch und eine einzelne kleine Träne entwischt meinen Augen. Leise stellst Du Deine Tasse ab, stehst auf, kommst zu mir und nimmst mich in Deine Arme. „Nora...ich kann Dich da total verstehen und es tut mir echt leid um Deine Lieblingssachen. Wirklich. Aber hey, wir finden nachher hunderpro ein paar neue schöne Lieblingssachen für Dich" meinst Du nun zu mir und drückst mich sanft etwas aus Deinem Arm um mir in die Augen zu sehen. „Wir gehen shoppen?" frage ich Dich leise und Du antwortest mir mit einem ebenso leisen „Ja, wir 2 gehen heute shoppen".
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Lost Love
Romance2 Liebende. Für immer, dachten sie. Doch manchmal schlägt das Schicksal unerbittlich zu. Einfach so. Unvorbereitet. Hättest Du alles anders gemacht, als Du es bis dahin getan hast? In diesem Moment? Vergiss es, es ist eh zu spät. Du kannst nichts...