HUNDERTundNEUNZEHN

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ACHTUNG, DIESES KAPITEL IST NICHT OHNE!!!

Noras Sicht

Lächelnd lege ich meinen Kopf auf Deine Schulter und atme tief durch. Dein heißes Spiel hat meinen Körper zum Glühen gebracht und ich weiß nur eine Möglichkeit, wie ich mich wieder abkühlen kann. Verschmitzt grinsend hebe ich meinen Kopf, sehe Dich an, setze mich auf, lege meine Finger an Dein Kinn und ziehe Dich gleichermaßen mit mir hinauf. Verdutzt siehst Du mich an, bevor Du wieder beginnst an Deiner Unterlippe herum zu beißen und mich dabei wissend angrinst.

„Noch nicht genug Feuer?" fragst Du mich flüsternd an meinen Lippen und küsst sie schließlich gierig. „Doch definitiv, ich brauche erstmal eine Abkühlung, sonst verbrenne ich mich noch an Dir" zwinkere ich Dir zu, springe auf und stürze mich lachend in die Fluten. Kühl umspült mich das Wasser und ich tauche sogar meinen Kopf unter, um meinen noch immer nach Dir lechzenden Körper endlich Einhalt zu bieten. Mit geschlossenen Augen lasse ich mich durch das klare, türkis scheinende Wasser treiben und in Gedanken bin ich noch immer ganz bei Dir und den letzten Minuten.

Um das Feuer, welches sich diesmal wohl nicht so einfach löschen lässt, endlich zur Ruhe zu bekommen, schwimme ich mit aller Kraft in Richtung Horizont und lasse erst nach, als ich nicht mehr kann. Prustend drehe ich mich um, sehe zum Strand und bemerke, wie verdammt weit ich weg bin. „Fuck" murmele ich mir selber zu und schlage mit meiner Hand auf die Wasseroberfläche. Kraftlos treibe ich vor mich hin, suche Dich mit meinen Augen, kann Dich jedoch nirgendwo ausmachen.

Langsam macht sich ein wenig Angst, es nicht mehr zurück zu schaffen, in mir breit, während ich mit meiner letzten Reserve an Kraft versuche, an der Wasseroberfläche zu bleiben, was überhaupt nicht einfach ist, da die Wellen mich bei jedem Versuch nach unten drücken und mich dabei überspülen. Keuchend versuche ich jedes Mal wieder Luft zu holen und spüre mehr und mehr, wie mich meine Kraft verlässt.

„Ok, Zähne zusammen beißen. Du schaffst dass" spreche ich mir selber zu und beginne langsam gegen die Wellen zu schwimmen, jedoch bleibt der Strand vor mir immer gleich weit entfernt von mir. Frustriert kämpfe ich verbissen gegen die Strömung, gegen die Wellen, gegen alles, was sich gerade gegen mich stellt. Erschöpft sehe ich nur Deine strahlenden Augen in Gedanken vor mir, sonst nichts. Wild schlägt mein Herz gegen meinen Brustkorb, fast ist es so, als würde es mir meinen Brustkorb zerreißen.

Jeder Atemzug tut einfach nur weh und meine Lungen pfeifen mittlerweile nur noch aus dem letzten Loch. Wild schlagen die Wellen gegen meinen Körper und treiben mich immer wieder den Meter, den ich vermeintlich vorwärts gekommen bin, zurück. Ich komme mir vor wie ein Blatt im Wind, welches hin und her geschaukelt wird. Doch ich kann und will nicht aufgeben, entschlossen versuche ich, weiter nach vorn zu kommen und kämpfe wie eine Löwin darum, Dich zu erreichen. Keuchend und am Ende dessen, was mein Körper noch leisten kann, hole ich ein letztes Mal Luft und kraule um mein Leben.

Alles was mich antreibt bist Du. Du, nur Du. Auf diese Weise von Dir zu gehen, nein, nein, nein, das geht nicht, dass ist unmöglich. Mit allem Willen, der noch in mir schlummert, schwimme ich Meter für Meter nach vorn, als ich gerade wieder von einer Welle nach unten gedrückt werde und mich im selben Moment zwei starke Arme packen.Wasser spuckend werde ich nach oben gezogen. Kreidebleich und heftig nach Luft schnappend bekomme ich nur noch mit, wie ich auf irgendetwas hartes gezogen werde, bevor mich die Schwärze für einen Moment einholt.

Weich spüre ich, wie jemand meine Hand hält, als ich langsam wieder auftauche. Vertraut fühlt es sich an und warm, weich und gleichermaßen besorgt, so eng greifen die Finger um meine. „Bin ich tot" frage ich leise, während ich auf dem Plastikteil über die Wellen gezogen werde. „Nein, meine Süße, Du bist nicht tot" höre ich eine leise Stimme über mir säuseln und spüre tiefe Sorge darin. „Ellen" murmele ich erschöpft im selben Moment, als mir bewusst wird, dass Du ganz nah bei mir bist.

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt