FÜNFUNDFÜNFZIG

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Noras Sicht

Nachdem wir noch ein bisschen gekuschelt haben, beschließen wir endgültig die Augen zu schließen, um wenigstens noch etwas Schlaf zu bekommen. Ganz eng miteinander verbunden schlafen wir ein, zumindest versuche ich es. So viele Gedanken springen durch meinen Kopf und halten mich eindeutig davon ab. Revue passierend zeichnet sich der ganze Tag in meinem Kopf ab und läuft wie ein Film vor meinem inneren Auge.

Als ich am Ende dieses Films ankomme, sehe ich Dich nochmal sehr glücklich an und schließe nun auch endgültig meine Augen. Erfolglos versuche ich meinen Kopf abzustellen und kuschel mich noch enger zu Dir. So eng, wie der Rest unseres gemeinsamen Lebens sein wird, denke ich noch und bringe meinen Kopf damit endlich zum Schweigen. Zufrieden atme ich ein letztes Mal durch und falle sofort in einen tiefen, ruhigen Schlaf.

Durch ein sehr penetrantes und lautes Geräusch werde ich geweckt und schrecke gefühlte Minuten nach meinem Einschlafen hoch. Das Zimmertelefon klingelt vor sich hin und ich nehme total genervt ab. „Ja bitte" versuche ich meine Stimme einigermaßen normal klingen zu lassen und nehme zur Kenntnis, dass das der bestellte Weckruf zum Frühstück ist. „Vielen Dank, wir kommen" meine ich jetzt freundlicher zu der Dame am Telefon und lege auf.

Immerhin kann sie ja nichts für die kurze Nacht und meine Stimmung. Warum ich eigentlich so schlecht drauf bin, kann ich gar nicht sagen, immerhin gibt es keinen wirklichen Grund, es ist einfach so. Hart schlucke ich mehrmals und meine schlechte Stimmung damit herunter und drehe mich zu Dir. Vollkommen zufrieden schläfst Du neben mir und sofort beginnt sich auf meinen Lippen ein Lächeln zu bilden.

Zärtlich streiche ich mit meinen Fingerspitzen über Dein Gesicht, über Dein Haar, über Deine Lippen, bevor ich mich zu Dir beuge und Dich ganz sanft küsse und damit aufwecke. „Guten Morgen mein Schatz" meine ich zu Dir und Du schlägst Deine Augen langsam auf, blinzelst kurz und siehst mir dann sehr süß lächelnd entgegen. In diesem Moment ist mein ganzer Groll wie weggespült, einfach nicht mehr existent. Alles was ich spüren kann, ist Deine unglaubliche Liebe für mich, die alles andere als unexistent einstuft und so mit Leichtigkeit von mir wegwischt.

„Lust auf ein ganz tolles Frühstück, ganz viel kostbare Zeit zu Zweit und eine unglaubliche Reise der Liebe?" frage ich Dich lächelnd, schenke Dir meinen Guten Morgen Kuss und sehe Dir erwartungsvoll in Dein Gesicht. „Du hast noch etwas bestellt?" fragst Du mich leise und ich nicke Dir glücklich zu. „Ja, mein Schatz, die Reise ist noch nicht vorbei" flüstere ich und spüre im selben Moment Deine zarten Lippen auf meinen. Zart antworte ich Dir und löse mich dann sanft von Dir.

„Komm Süße...wir müssen uns ein bisschen beeilen" meine ich zu Dir, schlage die Bettdecke zurück und ziehe Dich vorsichtig mit aus dem Bett, direkt in die Dusche hinein. Kurz genießen wir gemeinsam die Dusche, machen uns für unsere Verhältnisse sogar recht schnell fertig und stehen in kürzester Zeit fertig angezogen und hergerichtet in unserem Zimmer. „Fertig?" frage ich Dich, sehe Dir tief in Deine blauen Augen und küsse Dich liebevoll, nachdem Du mir mit einem deutlichen Nicken geantwortet hast.

Nachdem ich den Kuss sehr kurz gehalten habe, greife ich Deine Hand fest in meine, verschränke unsere Finger und sehe Dir nochmal voller Liebe in Deine Augen. „Also los" grinse ich Dich an, schnappe mir den Schlüssel und öffne die Tür, aus der wir beide zügig hinaustreten und schließe hinter uns ab. Als wir nach unserer kurzen Fahrstuhlfahrt vor der Brasserie ankommen, siehst Du mich erstaunt an und stoppst kurz. „Hier frühstücken wir?" fragst Du mich und ich nicke Dir zu.

„Genau mein Schatz" antworte ich Dir ruhig und ziehe Dich nach einigen Momenten weiter hinein. Als wir eintreten, werden wir sofort von einem sehr freundlich lächelndem Kellner begrüsst und zu unserem Tisch gebracht. Mit riesengroßen Augen und sprachlos stehst Du mir gegenüber, als Du Deinen Blick über diesen wunderschön eingedeckten Tisch wandern lässt. Kerzen, frische rote Rosen, frische Früchte und 2 rote Schleifenbänder in Herzform ergänzen den Tisch neben dem üblichen Porzellan, Glas und Silber. Es ist wunderschön und absolut stimmig.

Sanft bitte ich Dich Platz zu nehmen und rücke Dir Deinen Stuhl richtig hin, bevor ich mich selber setze. „Willkommen zu Teil 1 unserer besonderen Reise der Liebe" meine ich leise zu Dir und schaue Dir sehr sanft und voller Vorfreude entgegen. Du bist noch immer sehr still, siehst mich einfach nur stumm an. Was mir jedoch verrät, wie Du darüber denkst, ist dieser Glanz in Deinen Augen. Er ist so intensiv und so wunderschön, dass ich mich daran nicht satt sehen kann.

Erst als der Kellner mit der Champagnerflasche zu uns kommt und unsere Gläser füllt, löse ich meinen Blick von Dir und sehe ihm dankend entgegen. Still, aber lächelnd verlässt er uns wieder und sofort springt mein Blick wieder zu Dir. „Champagnerfrühstück also?" meinst Du leise, ziehst Deine Augenbrauen dabei hoch und schaust mir fragend entgegen. Als ich das sehe, macht sich auf einmal ein Gefühl breit, dass ich niemals erwartet hätte in diesem Moment.

"Dir gefällt das nicht" meine ich leise und senke meinen Blick auf meine Finger, welche auf meinem Schoß nervös miteinander spielen. „Fuck...verdammt...das war zuviel" drehen sich im selben Moment meine Gedanken ihren Kreis und denken gar nicht daran, wieder damit aufzuhören. Erst als ich Deine liebevolle Stimme vernehme, tauche ich wieder auf und hebe meinen Blick, um Dich anzusehen. „Prinzessin...ich glaube, Du hast da gerade ganz gewaltig etwas falsch verstanden" meinst Du zu mir und siehst mir dabei ernst in meine Augen hinein.

Tief seufze ich durch und sehe Dich nun mehr als fragend, aber nicht minder nervös an. „Ich bin total überrascht davon und ich wollte Dir damit nur sagen, dass ich es unglaublich süß finde, aber Du das nicht hättest machen müssen. Mir würde auch jedes kleine einfache Frühstück schmecken...so lange wie Du dabei an meiner Seite bist" meinst Du leise zu mir und ich schlucke bei diesen Worten tief durch.

„Danke mein Schatz und dass freut mich wirklich sehr. Aber weißt Du, es gehört nun mal einfach zu diesem Tag dazu, ich hätte es also gar nicht ändern können, selbst wenn ich gewollt hätte" meine ich zu Dir und schenke Dir mein Lächeln. „Na wenn das so ist, lass uns anstoßen" murmelst Du und hälst mir lachend Dein Glas hin. Sanft erhebe ich meines, stoße es vorsichtig an Deines und trinke dann einen kleinen Schluck.

Lächelnd sehen wir uns an, nachdem wir unsere Gläser wieder abgestellt haben, als schon der Kellner mit einem Kollegen kommt und uns die vielen Leckereien, die dieses Frühstück noch beinhaltet, an unseren Tisch bringt. „Kaffee oder Tee?" fragt er uns und serviert nach unserem eindringlichen Wunsch nach Kaffee diesen direkt frisch gebrüht an unseren Tisch. Zufrieden lassen wir uns dieses wunderbare Essen schmecken, trinken unseren Kaffee in Ruhe und nippen ab und zu am Champagner.

Als wir das genussvoll beendet haben, siehst Du mir in meine Augen und lächelst mir liebevoll zu. „Vielen Dank Prinzessin, das war unglaublich lecker. Vielen Dank dafür" flüsterst Du mir zu und beugst Dich über den Tisch zu mir herüber und küsst mich zärtlich. Voller Liebe ist dieser Kuss und so beseelt, so voller Glück wie er nur zwischen zwei wirklich Liebenden sein kann.

Song: The xx - Islands

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt