HUNDERTundSIEBEN

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Noras Sicht

Langsam erwache ich und befinde mich doch noch in diesem wunderbar angenehmen Zustand zwischen Schlaf und Wachsein. Unwillig mich zu bewegen, genieße ich diesen Moment und beschließe, einfach noch liegen zu bleiben, als mich bereits Dein besonderer Duft und Deine weiche, warme Haut gefangen nimmt. Tief sauge ich Deine Nähe auf und öffne blinzelnd ein Auge. Wie hingegossen und perfekt zusammen passend liegt mein Kopf weich auf Deiner Schulter, während der Rest meines Körpers angeschmiegt halb auf, halb neben Deinem Körper liegt und sich dort pudelwohl fühlt.

Deine Augen sind geschlossen und Deinen Lippen zeichnet ein leichtes Lächeln, Dein Brustkorb hebt sich sanft und gleichmäßig, Deine Arme umschlingen meinen Körper und halten ihn fest bei Dir. Ein wunderschönes Gefühl, so sicher und geborgen. Glücklich genieße ich dieses Bild und schließe meine Augen wieder, als ich nur wenige Minuten später wieder fort gleite. 

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Fordernde, aber auch immer wieder streichelnde Küsse und noch etwas anderes, vertrautes, berühren mich, immer wieder, zunächst noch zärtlich, dann jedoch immer deutlicher, als ich langsam, wie unter Trance erwache. Schlagartig verändern sich die Berührungen und ich reiße meine Augen auf und stöhne laut vor mich hin, während die pure Lust mich in Wellen erfasst und durchschüttelt.

Langsam, noch immer halb im Traum hebe ich meinen Kopf und sehe an meinem Körper hinunter, wo ich Deinen dunkelblauen Augen zwischen meinen Beinen begegne, welche sich für eine Sekunde an mir festsaugen, bevor Du sie schließt und mich wieder berührst, deutlicher als vorher. So zärtlich und doch gleichzeitig kraftvoll. Ohne eine Kontrolle darüber zu haben, finden meine Arme Deinen Kopf, Deine weichen Haare und krallen sich darin fest, drücken Dich dorthin, wo ich Dich brauche.

„Ellen...oh mein Gott...bitte" krächze ich ohne wirkliche Stimme und lasse mich vollkommen fallen. Nur Sekunden später bäume ich mich unter Dir auf und schreie all meine Lust laut hinaus, falle zurück auf die Couch und kann weder sprechen noch atmen. Hechelnd versuche ich die dringend benötigte Luft einzusaugen, aber es dauert, bis ich endlich wieder Sauerstoff in meinen Lungen spüren kann und sich mein Herzschlag zumindest etwas beruhigt.

Vollkommen glücklich genieße ich diesen Zustand völliger Entspannung und spüre, wie Du Dich langsam an meinem Körper entlang nach oben küsst, mich Deine Arme umschlingen und Du über meinem Gesicht stoppst und mich atemlos küsst. Aufgewühlt trifft mich Dein Atem über meinen Lippen, als ich blinzelnd meine Augen öffne und Deine wunderbaren, blauen Augen erblicke. Strahlend sehen sie mich an und ich entdecke pures Glück darin, aber auch eine gewaltige Portion Schalk. „Rache mein Schatz" murmelst Du mit einem unglaublichen Grinsen auf Deinen Lippen und senkst diese im selben Moment auf meine hinab.

Zärtlich und in aller Ruhe küsst Du mich und ich versinke wiederum vollends darin. „Eine wunderschöne Art der Rache" grinse ich Dich an und streichle sanft durch Dein Haar. „Und ein interessanter Weckdienst"ergänze ich und küsse Dich ruhig auf Deine Lippen. „Also war es gut?" fragst Du mich murmelnd in aufgeregter Erwartung meiner Antwort. „Oh mein Gott Ellen...hast Du es nicht gespürt?" frage ich Dich und schließe für einen Moment in aller Erinnerung meine Augen, während ich die Emotionen nochmal durch meinen Körper ziehen spüre.

„Doch...und wie" grinst Du und küsst mich wieder ganz ruhig. Tief hole ich Luft und lasse meine Hände streichelnd über Deinen Körper wandern, ziehe Dich so nah es geht an mich und schmiege mich vollkommen an Deine warme, weiche Haut heran. Nur unser gemeinsamer Atem ist zuhören und ich genieße es in vollen Zügen. „Wie wäre es mit einem kleinen Frühstück?" höre ich Dich nach einer Weile fragen, worauf mein Magen laut vor sich hin knurrt.

„Ich glaube, die Antwort war unüberhörbar" grinst Du, löst Dich von mir und schwingst die Beine hinaus. Noch auf der Kante sitzend siehst Du mir tief in meine Augen, deckst mich zu und streichelst sanft über meine Hand, welche Du schließlich in Deine nimmst und mit meinen Fingern verkreuzt. „Bleib liegen, heute gibt's hier Frühstück"grinst Du mich an und löst nur widerwillig Deine Hand aus unserer Verbindung. Erst als Du den letzten Millimeter meiner Fingerspitzen berührst, lasse ich meine Hand wieder fallen und spüre dem nach.

Noch immer geht mein Atem leicht unregelmäßig, doch merklich beruhige ich mich Stück für Stück, während ich Dich in der Küche hantieren höre. Sanft schmiege ich mich in die Decke über mir und nehme die Ruhe um mich vollkommen wahr, fast fallen mir sogar wieder die Augen zu, als Du plötzlich leise zurück kommst und mich ein unglaublich intensiver Kaffeeduft einnimmt. Mit noch immer geschlossenen Augen recke ich meine Nase und schnuppere dem wunderbaren Duft hinterher.

„Hmm, dass ist die Urlaubsmischung" raune ich leise vor mich hin und öffne nun doch meine Augen. „Richtig meine Süße" lässt Du mich wissen und hälst mir meine Tasse vor meine Nase. „Guten Morgen mein Schatz" murmele ich leise und schenke Dir einen süßen Guten-Morgen-Kuss. Lächelnd erwiderst Du diesen und legst Deinen Kopf schief, als Du mich weiterhin musterst. „Du bist so schön, ich kriege einfach nicht genug von Dir" murmelst Du und während Du dass sagst, ziehen sich Deine Pupillen immer mehr zusammen und fixieren mich vollends. Leise beugst Du Dich zu mir und küsst mich sanft.

„Mir geht's genauso mit Dir" murmele ich und schenke Dir einen liebevollen Blick voller Wärme. Vorsichtig greife ich nach meiner Tasse Kaffee in Deiner Hand und genieße den ersten Schluck. Lächelnd schließe ich meine Augen und sofort erfassen mich verschiedene Erinnerungen unseres Urlaubs. „Ich weiß, wo Du gerade bist" höre ich es von weit her und doch so nah bei mir sprechen und schüttle meinen Kopf um wieder im Hier und Jetzt anzukommen. „Du bist so süß" murmelst Du und krabbelst vorsichtig zu mir unter die Decke, legst Deine Arme um meinen Nacken und ziehst mich ganz sanft an Dich heran.

„Ich danke Dir so sehr" höre ich Dich sagen und rücke ein Stück von Dir weg, sehe Dir in Deine Augen. „Was meinst Du?" flüstere ich leise und fühle mich mit einem Mal durcheinander. „Keine Angst...ich habe nur dass tiefe Gefühl, Du hast mich aus meinem jahrelangen Dornröschenschlaf geweckt" grinst Du und küsst mich voller Gefühl. „Dornröschenschlaf, was meinst Du damit?" frage ich Dich und versuche mich in Dich hinein zuversetzen und dem Ganzen irgendwie auf die Spur zu kommen.

„Seit Du in meinem Leben bist, ist alles bunter, aufregender, lebendiger und wahnsinnig schön...vorher war es jeden Tag nur Einheitsbrei...die einzige Aufregung bestand darin, dass es im Job mal etwas wirklich Aufregendes gab" erzählst Du und siehst mir in meine Augen. „Und ich dachte, ich hätte ein trostloses Leben voller Angst geführt" purzelt es aus mir heraus und ich halte mir im selben Moment meine Hand vor den Mund. „Oh Gott..dass klingt jetzt schlimmer, als ich es wollte...entschuldige bitte" murmele ich und senke meinen Blick auf meine Hände.

„Hey, alles gut" antwortest Du mir und hebst mein Kinn mit Deinen Fingern hoch. „Ich bin so froh, dass es ist, wie es ist" lächelst Du und senkst Deine Lippen gefühlvoll auf meine. „Ich auch" murmele ich leise zwischen meinen Lippen hervor und gebe mich Deinen unglaublich gefühlvollen Küssen vollkommen hin. 

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt