Ellens Sicht
Vollkommen entspannt erwache ich langsam aus einem erholsamen Schlaf, blinzle mehrmals, öffne meine Augen und strecke mich so gut es geht. Warm spüre ich Deine Haut an meiner, drehe mich langsam und sehe Dich noch immer fest schlafend neben mir liegen. Liebevoll küsse ich Dich ganz vorsichtig auf Deine Stirn und befreie mich aus Deinen Armen, welche mich bisher umschlungen haben.
Leise in mich rein lächelnd genieße ich diesen Anblick für eine Sekunde, stehe auf und begebe mich kurzerhand ins Bad. Während ich unter der Dusche stehe, verspüre ich den Drang nach ein wenig Bewegung und beschließe, dem nachzugeben. Leise, um Dich nicht zu wecken, ziehe ich mir meine Sportklamotten an, greife mir den Schlüssel und begebe mich hinaus, um eine Runde laufen zu gehen.
Noras Sicht
Ganz langsam erwache ich aus dieser unglaublich entspannten Nacht und noch total im Halbschlaf versunken, schiebe ich meine Hand ganz langsam auf die Seite, wo ich Dich vermute. Irritiert brumme ich auf, da der Platz neben mir ganz offensichtlich leer ist. Tief durchatmend drehe ich mich um, stütze meinen Kopf auf meine Hand und erblicke ein weißes Laken, eine zerwühlte Decke und sonst ein erschreckendes Nichts. Seufzend lasse ich meinen Kopf wieder ins Kissen fallen und schließe meine Augen für einen Moment.
Vorsichtig erhebe ich meinen Kopf wieder und blicke mich um. Die Kerzen, die Weingläser, die kleinen Schüsseln für die Leckereien, alles ist noch da und steht fein säuberlich neben unserem Bett. Also kein Traum, es war wirklich wahr, was gestern passiert ist. Moment, so viel hab ich gar nicht getrunken, dass es nur ein Traum gewesen sein kann, geht es mir durch den Kopf. Lauschend höre ich in die Stille hinein, doch da ist nicht ein einziges Geräusch, was mir verraten könnte, wo Du Dich versteckt hast.
Irritiert stehe ich auf und begebe mich zum Fenster, lasse meinen Blick hinaus laufen, doch mehr als nur Felder kann ich nicht erblicken. Mit hängenden Schultern setze ich mich zurück auf unser Bett, stütze meine Arme auf meine Oberschenkel und vergrabe meinen Kopf in meine Hände.
Ellens Sicht
Leise, in der Annahme, Du würdest noch schlafen, trete ich vorsichtig in unser Zimmer ein und balanciere das Tablett mit unserem Frühstück auf meinen Händen, setze es ab und sehe Dich völlig zusammengesunken auf der Bettkante sitzen. Mit schnellen Schritten eile ich Dir entgegen, stoppe kurz vor Dir und zögere für einen Augenblick, Dir einfach so meine Hand auf Deine Schulter zu legen. „Hey Prinzessin" flüstere ich stattdessen und sehe im selben Moment Deinen Kopf zu mir hoch schnellen.
Taxierend von unten nach oben siehst Du mich an und ich spüre Deine Unsicherheit plötzlich so deutlich. Mir innerlich vor den Kopf schlagend erkenne ich in diesem Moment, wie Du Dich wohl gefühlt haben musst, so ganz ohne mich neben Dir und mein schlechtes Gewissen überrennt mich jetzt völlig. „Es tut mir leid Prinzessin, ich habe nicht nachgedacht...ich war einfach nur eine Runde laufen, aus meiner Gewohnheit heraus und ich habe gehofft, Du würdest es einfach so verschlafen und gar nicht merken" versuche ich Dir meine Beweggründe zu erklären und lege jetzt doch meine Hand ganz sanft auf Deine Schulter ab.
Noras Sicht
Zitternd fahre ich unter Deiner Hand zusammen, schlucke und sehe Dir fest in Deine Augen. „Oh mein Gott, Ellen...Du warst einfach weg...für einen ganz kurzen Moment habe ich gedacht, Du bist..." murmele ich leise und lasse meinen Blick wieder auf meine Füße fallen. Laut höre ich Dich auf seufzen und spüre im selben Moment Deine Hände an meinem Nacken, welche sich an mir festhalten, als Du Dich vor mich hin kniest und meinen Kopf leicht mit Deinen Fingern anhebst, um Dir in Deine Augen zu schauen.
„Glaubst Du das wirklich immer noch, nach allem was wir miteinander durchgemacht haben und uns versprochen haben?" fragst Du mich und ich sehe wie sich dicke Tränen in Deinen Augen bilden, an Deinem wunderschönen Gesicht herab laufen und Du mich voller Trauer ansiehst. „Ich...ganz ehrlich ja...für eine Sekunde hab ich es gedacht...ich kann leider noch nicht so einfach umschalten...und ja,..ich weiß, was wir miteinander durch haben und bin stolz drauf, und ja, ich weiß, was das alles bedeutet.
Für mich, für Dich, für uns. Aber...es geht nicht so einfach, wie ich es vielleicht gedacht hatte...alles was ich weiß ist, ich liebe Dich über alles und ich will Dich nicht verlieren...aber Ellen, das bin ich. Ich kann das nicht so einfach und es tut mir unendlich leid, wenn ich Dir damit weh tue. Das ist dass, was ich am wenigsten will, aber ich kann es nicht einfach unter den Teppich kehren.
Es hat mir Angst gemacht, Dich nicht neben mir zu haben, auch wenn sich mein Verhalten gerade für mich total kindisch anfühlt. Es tut mir leid mein Schatz" versuche ich Dir meine Gefühlswelt zu erklären und spüre, wie mir selber inzwischen die Tränen an meinem Gesicht herab fallen. Sanft spüre ich Deine Küsse auf meinen Wangen, auf meinen Augen, welche meine Tränen auffangen und sie behutsam weg küssen.
„Ich verstehe Dich, wirklich mein Schatz. Ich habe Dir versprochen, dass ich immer für Dich da bin und dass ich Dich unendlich liebe, dass wir heiraten werden und ich jetzt und dann für immer Dir gehöre. Ich werde Dich niemals verlassen und ich werde es Dir immer wieder sagen, egal wie oft ich es wiederholen muss und im Übrigen ist nichts daran kindisch. Ganz im Gegenteil, es erklärt mir nur, wie sehr Du mich liebst" erklärst Du mir und küsst mich sanft auf meine Lippen.
Vorsichtig erwidere ich Deinen Kuss, schmecke Dich, spüre Dich, fühle Deine unendliche Liebe für mich. Lange hält dieser Kuss voller Versprechen an und jede von uns genießt ihn unendlich. Es ist dass, was wir vielleicht einfach noch mal gebraucht haben, für uns, für unsere Liebe, für unsere gemeinsame Zukunft.
Leise schleichst Du den Kuss nach einiger Zeit langsam aus und blickst mir voller Vertrauen und Zuversicht in meine Augen. „Ich liebe Dich Nora" meinst Du voller Gefühl zu mir und schaust mir ernst in meine Augen. „Ich liebe Dich auch, Ellen" flüstere ich Dir zu und küsse Dich mit all meiner Liebe. Seufzend tauchen wir beide nach einem Moment auf und schauen uns liebevoll an. „Kaffee?" fragst Du mich lächelnd und ich nicke Dir freudig zu.
Zufrieden reichst Du mir meine Tasse, nimmst Deine ebenso in Deine Hand und siehst mich schweigend an, während wir unseren Kaffee genussvoll genießen. „Lass uns frühstücken mein Schatz und dann hab ich noch eine Überraschung für Dich" meinst Du glücklich und setzt das Tablett mit allen Leckereien, die ich über alles liebe, vor mir ab. Zufrieden lassen wir uns dieses köstliche Frühstück schmecken, glücklich darüber, dass wir unser kleines Missverständnis geklärt haben und uns nun wieder den schönen Seiten des Lebens widmen können.
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Lost Love
Romance2 Liebende. Für immer, dachten sie. Doch manchmal schlägt das Schicksal unerbittlich zu. Einfach so. Unvorbereitet. Hättest Du alles anders gemacht, als Du es bis dahin getan hast? In diesem Moment? Vergiss es, es ist eh zu spät. Du kannst nichts...