HUNDERTundSECHS

128 8 3
                                    


Noras Sicht

Langsam öffnest Du die Tür und ich trete automatisch ein paar Schritte in den Hintergrund, um Dir den Vortritt zu lassen. Nervös sehe ich der Situation entgegen, als Dir Deine Mutter ohne Umschweife entgegentritt und Dich liebevoll anlächelt. „Kommt rein" bittest Du die Beiden und wir treten ein paar Schritte zurück, um die Tür frei zu machen. Kaum sind Dein Vater und Deine Mutter herein getreten, schließt Du die Tür und wir stehen einen Moment uns alle ansehend im Flur. „Hallo mein Kind" lacht Dich Deine Mutter als Erstes an und öffnet ihre Arme so weit sie kann.

„Hallo Mama" höre ich Dich freudig zu ihr sagen, als Du Deine Arme fest um sie legst und Deinen Kopf an ihren Hals schmiegst. Minutenlang steht ihr Beide eng umschlungen, bis Du Dich zögernd von ihr löst und sie anlächeltst. Eine unglaubliche Herzlichkeit und Liebe schwirrt sofort um uns herum und ich sauge sie vollends auf, während ich noch immer nervös lächelnd etwas im Hintergrund stehe und die Situation weiterhin still beobachte. „Hallo Ellen" ertönt die tiefe Bassstimme Deines Vaters plötzlich und ich schrecke im ersten Moment kurz auf, hatte ich doch damit gar nicht gerechnet.

„Hallo Papa" lächelst Du auch ihn an und er drückt Dich sofort so fest er kann an sich heran. Mit geschlossenen Augen genießt er diesen Moment und es scheint, als würde er Dich nie wieder loslassen wollen. Genau dass hätte ich mir auch einmal von meinen Eltern gewünscht.

Lächelnd konzentriere ich mich wieder auf Dich, als Du Deinen Arm liebevoll um meine Taille legst.

„Mama, Papa, dass ist Nora, meine Freundin und große Liebe" stellst Du mich vor und lächelst mich zärtlich an. „Guten Tag, Nora Lessing, herzlich willkommen. Ich freue mich sehr, sie kennenzulernen" stelle ich mich vor und lächele Deinen Eltern erfreut entgegen. „Hallo Nora, ich bin Marianne" begrüsst mich Deine Mutter und streckt mir ihre Hand entgegen. „Freut mich, Marianne" erkläre ich ihr und ergreife ihre Hand ebenso. Fest ist ihr Händedruck und ich spüre sofort die gleiche Wärme meinen Körper überfluten, welche ich auch sofort bei unserem ersten Treffen damals gespürt habe.

„Der ist übrigens für Dich" meine ich zu ihr, als sie meine Hand wieder loslässt und strecke ihr den Blumenstrauß entgegen. „Der ist wunderschön, vielen Dank Nora" murmelt sie, nimmt den Strauß in ihre Arme und schnuppert lächelnd daran. „Nora, dass ist mein Vater Horst" stellst Du mir Deinen Vater vor und deutest auf ihn. Lächelnd tritt er einen Schritt auf mich zu, streckt mir ebenso seine Hand entgegen und drückt sie mit einem sehr festen Händedruck.

„Freut mich Nora" höre ich ihn sagen und seine Augen strahlen mich an. „Ganz meinerseits, Horst" lache ich und genieße diesen Moment kurz in vollen Zügen, bevor er mich wieder loslässt und sich beide die Mäntel sowie Schuhe ausziehen. Liebevoll suchst Du meinen Blick und legst Deinen Kopf leicht schief. Ich verstehe die unausgesprochene Frage und nicke Dir fast unmerklich zu. „Danke" flüsterst Du mir leise in mein Ohr, drückst meine Hand in Deiner, als Du auf dem Weg zu Deiner Mutter an mir vorbeigehst, um ihr beim Aufhängen der Jacken behilflich zu sein.

„Kommt rein" erklärst Du und bittest unsere Gäste ins Wohnzimmer, direkt an den Esstisch. Während sich Deine Eltern setzen und den liebevoll gedeckten Tisch bewundern, bist Du schon wieder im Begriff, loszulaufen um dass Essen zu holen. „Lass mal Ellen, dass mach ich schon" lasse ich Dich wissen und lächle Dich sanft an. Sekundenlang hälst Du den Blickkontakt, bis ich ihn schließlich löse, meine Hand zärtlich an Deiner Schulter entlang laufen lasse und hinüber in die Küche laufe.

Kurz puste ich durch und frage mich, warum ich mir im Vorfeld eigentlich so viele Gedanken gemacht habe. Deine Eltern sind super nett und sehr sympathisch, kein Grund zur Sorge also. Sie sind genauso, wie Du sie mir beschrieben hast. Zufrieden öffne ich den Ofen, stelle ihn ab und portioniere dass Essen auf die vor mir stehenden Teller, bevor ich sie jeweils zu zweit an den Tisch bringe und dafür von Dir ein sehr dankbares Lächeln geschenkt bekomme. „Dass sieht köstlich aus und riecht wunderbar" meint Deine Mutter, als wir endlich alle sitzen und uns ansehen.

Lost LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt