''Megan''

9K 219 13
                                    

"Kannst du nicht aufpassen?!"

"Sorry, babygirl.", grinste er und ich zeigte ihm noch meinen Mittelfinger, bevor ich die Küche zusteurte. "Scheiße, Scheiße, Scheiße.", murmelte ich, als ich versuchte dieses stinkende Zeug aus meinem Kleid zu bekommen. "Da hilft rubbeln nicht."

"Danke, da bin ich jetzt auch drauf gekommen.", antwortete ich verzweifelt, ließ von meinem Kleid ab und sah auf.

"Megan?!" Ich konnte nicht glauben wer da gerade vor mir stand. Ich ließ den Putzlappen fallen, als sie auf mich zukam und mich in eine freundliche Umarmung schloss. "Du siehst wunderschön aus, Alison.", sagte sie als sie sich von mir löste und mich mit ihren Augen musterte. "Ich meine nicht nur wegen dem Kleid. Du siehst wirklich erholt und glücklich aus, das freut mich wirklich." Vor zwei Jahren hatte sie ein drei monatiges Praktikum in der Praxis von meinem Psychiater. Sie hat mir damals wirklich geholfen und war eine richtige Stütze in der schwierigen Zeit, nur ich schätze irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren. Das ist einfach nur unglaublich sie jetzt wieder zusehen. "Danke. Du siehst auch toll aus." Das sah sie wirklich. Sie ist bildhübsch mit ihren blonden, langen Haaren und den blauen Augen und ihr schwarzes enges Kleid betont ihre bewundernswerte Figur. Ich war schon immer neidisch auf sie und das zurecht. Sie bedankte sich nicht sondern lächelte mich nur dankend an und stellte auch schon die nächste Frage. "Wie geht's dir denn jetzt so? Bist du noch in Therapie?"

Ich setzte mich zu ihr und fing an ihr von meinen letzten zweo Jahren zu erzählen. Ich erzählte ihr, wie ich vor einpaar Monaten meine Abschlussstunde bei James hatte. Dass es mir seitdem gut geht und dass ich nie gedacht hätte, dass ich diese schwierige Zeit überstehen könnte. Ich erzählte ihr auch wie David mir in dem Austauschjahr gegehlt hat, wie mir seine Hilfe gefehlt hat, und dass er zuerst nicht gehen wollte, weil er für mich da sein wollte aber ich darauf bestanden habe. Sie hörte mit einem Lächeln auf den Lipprn interessiert zu und es tat gut wieder nach so einer langen Zeit mit ihr reden zu können. "Das freut mich wirklich zu hören. Ich wusste schon von Anfang an, dass du das schaffen wirst. Erinnerst du dich noch wie James mir beauftragt hat, dass ich ein passendes Hobby für dich suchen soll, damit dich das mal von deinem Alltag ablenkt und ich eine Reitstunde gebucht habe? Dann als du davor erfahren hast, hast du dich nicht getraut mir zu sagen dass du Angst vor Pferden hast sondern hast es mir bis zu dem Moment ,als wir paar Tage später vor einem standen, verschwiegen?" Wir brachen in Gelächter aus und es störte uns nicht, dass wir damit viele Blicke auf uns zogen. Als wir uns langsam beruhigten wischte ich mir meine Tränen weg und sagte: "Das war mir so peinlich. Die Klavierstunden waren da wirklich erfolgreicher."

"Na, Ladies." Diese Stimme hätte ich unter 1000 weiteren wiedererkennen können. "Da ist ja unser Geburstagskind.", rief Megan und ließ sich im Davids Arme fallen. Ich fragte mich woher die beiden sich kennen. "Ich hab dich überall gesucht, Süße." David umarmte mich ganz fest und ich stellte mal wieder fest, wie sehr ich ihn in dem Jahr vermisst habe. "Ein Idiot hat mir Bier oder so auf mein Kleid geschüttet und dann bin ich direkt erstmal zur Küche.", erklärte ich ihm und als er mich wieder losließ, kramte ich mein Geschenk aus der Tasche. "Happy Birthday, David." Als er die Schachtel öffnete, wurden seine Augen größer und er betrachtete seine neue Uhr minuten lang. Ich und Megan mussten lachen. "Du hast gesagt, du brauchst eine neue Uhr." Endlich fanden seine Augen wieder zu meinen und er starrte mich entgeistert an. "Du bist wirklich unglaublich.", stammelte er fassungslos. "Ich habe aber nicht gesagt, dass du mir eine Uhr kaufen sollst. Und dann noch eine von Marc Jacobs." Ich lachte, weil er wirklich verzweifelt aussah. "Es ist ja nicht nur für deinen Geburtstag, sondern für einfach alles, David." erklärte ich ihm und riss ihm die Uhr aus den Händen. "Du bist so fasziniert von der Vorderseite, dass du gar nicht gesehen hast, was hinten draufsteht." Ich hielt ihm die Rückseite vor die Nase. 'Von der Besten für den Besten' stand in einer schönen Schrift auf dem Metall eingraviert. Megan stellte sich neben David um auch auf die Uhr ein Blick werfen zu können. "Wie süß ist das denn?", stellte Megan staunend fest. "Alison das kann ich nicht annehmen.", murmelte David, sichtlich gerührt von den Geschenk. "Mach mich nicht wütend, ich bestehe darauf!", sagte ich ohne einen Widerspruch seinerseits zu dulden. "Aber-", fing er an und ich war froh, als Megan ihn unterbrach. "David, nimm jetzt einfach dieses Geschenk an wenn sie es dir sagt okay?", fing sie lachend an und holte einen Umschlag aus ihrer Tasche. "Mein Geschenk ist nichts im Gegensatz zu Alisons aber ich bin mir sicher du kannst trotzdem was damit anfangen." Sie schaffte es, das David seine Augen von der Uhr wendete und den Umschlag annahm. Ich beobachtete die beiden, während die Musik immer lauter zu werden schien. "Mit Geld kann man immer was anfangen.", hörte ich David sagen, bevor er sich bei Megan bedankte. "Guck mal Alison, sie macht kleine Herzen als i Tüppfelchen." Er hielt mir die Geburstagskarte vor die Nase und ich nahm sie kichernd an. Schnell verstummte ich, als sich ein komisches Gefühl in meinem Magen ausbreitete. Diese Schrift hatte ich schon bei jemand anderem gesehen. Ich könnte diese Herzen und die Art wie merkwürdig sie ein G schreibt nie vergessen. Und im nächsten Moment fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Sie war Justins Geliebte. Oh Gott, ich muss weg von hier. "Alles okay?" Die Frage kam von niemand anderem als ihr. Als ich zu ihr sah, fing ich an sie mit ganz anderen Augen zu sehen. Diese Zeiten aus der Praxis gab es in meinem Kopf nicht mehr. In meinem Koof existierten nur sie, Justin und ein Bett. "Mir ist nur gerade wieder eingefallen, dass ich Clara unbedingt finden muss.", log ich und drückte David die Karte in die Hand. Als ich zur Tür maschierte, rief ich den beiden noch "Wir sehen uns gleich." hinterher, obwohl ich wirklich hoffte Megan nicht wieder sehen zu müssen. Ich betrat das Wohnzimmer und direkt fiel mir wieder ein, warum ich Partys so hasste. Überall lagen Pappbecher und anderes Zeug auf dem Boden. Ein Wunder dass ich den Boden durch die vielen Schichten überhaupt erkennen konnte. Die Musik war mir viel viel zu laut und es war so eng, dass ich glatt Platzangst hätte bekommen können, obwohl das Wohnzimmer groß genug war. Als ich in die Gesichter mancher Menschen sah, hoffte ich nur, dass sie sich keine Alkoholvergiftung einfangen würden. Und plötzlich hatte ich einen riesen Mitleid mit Davids Eltern, aber auch mit den Nachbarn und all den Leuten, die Partys genauso hassten wie ich und trotzdem hier waren, aus welchem Grund auch immer. Irgendwie fand ich den Weg zu den Treppenstufen und als ich mich auf den Weg zu den Toiletten machte, ignorierte ich die Stimme die nach mir rief. Ich ging an knutschenden Paaren und Menschen, die Mengen von Alkohol zu viel im Blut hatten vorbei und fand schließlich den Weg zum Bad. Nachdem ich die Tür abeschlossen hatte und ich mich auf die kalten Fliesen setzte, überlegte ich was ich nun machen sollte. Ich könnte mich dafür schlagen, dass diese Sache mich so wütend machte. Das er mit einer anderen vergnügt, okay kann mir doch scheiß egal sein. Aber das diese andere Megan ist, macht diese Situation so zum verrückt werden. Ich hatte noch 15 Minuten Zeit zu überlegen, wie ich diesen Abend überstehen sollte, bis mich Justin Mr Geheimnisvoll abholen würde. Als ich mich im Spiegel ansah, tat ich mir und meinem Kleid wirklich Leid und mir wurde bewusst, dass ich genug im Dunkeln getappt bin und jetzt endlich die scheiß Wahrheit wissen sollte. Das hatte ich wirklich verdient. Und dann im nächsten Moment kam ich mir so unglaublich dumm vor, weil ich wieder zugelassen habe, dass er mich küsst obwohl ich das nicht wollte. Aber diese Lippen...Und die Augen. Er bräuchte mich nur ansehen und ich wüsste: Mit ihm kann mir nichts passieren. Ich bin doch selbst schuld. Wieso macht mich das alles so wütend, eigentlich war ich darauf vorbereitet. Ich meine, ich habe gewusst, dass es dazu kommen würde aber wenn es dann so weit ist , tut es trotzdem weh egal wie oft man es sich schon ausgemalt hatte. Nein, das ist Quatsch. Ich hätte mir nie ausmalen können, dass es jemand ist den ich kenne. Ich atmete kräftig ein und merkte, dass ich dringend frische Luft brauche.

Ich machte noch einen kleinen Zwischenstopp in der Küche und mixte mir einen Drink, aus den Sachen die mir dort zu Verfügung lagen. Ich kannte mich wirklich überhaupt nicht mit Alkohol aus, deshalb empfand ich das Brennen in meiner Kehle nachdem ich was auch immer das war runtergewürgt habe, so extrem intensiv und schmerzhaft. Keine Ahnung was mich zu dieser Tat getrieben hat, aber in dem Moment hat es sich richtig angefühlt. Obwohl es eigentlich genau das Gegenteil davon war, weil ich allein schon wegen dem Antibiotika kein Alkohol trinken durfte. Ich fasste mir an die Schläfe, um wieder ein normales Gefühl in meinem Kopf zu haben und als ich davon überzeugt war, dass ich es wieder hatte, drängte ich mich durch die Tanzenden nach draußen. "Du gehst schon?"

"Erschreck mich nicht so!", meckerte ich David an und hielt mir meine Hand auf mein pochendes Herz. "Nein, ich gehe mich nur umziehen.", versicherte ich ihm womit ich einen weiteren Punkt bei meiner Liste der Lügen hinzufügen konnte. "Soll ich dich fahren?" Ich schaute ihn an, als ob er fünf Köpfe hätte. "Bist du krank? Das ist deine Feier! Los geh rein und genieße sie." Er lächelte mich an und schloss mich mit einem Ruck in seine Arme. "Du bist die Beste.", murmelte er und drückte mir ein Kuss auf die Schläfe. "Wehe du bist in einer halben Stunde nicht da!", drohte er mir und das einzigste was ich tun konnte war nervös zu Lachen. Ich versicherte ihm noch: "Ich werde da sein.", bevor ich mich umdrehte und die Einfahrt verließ. Als ich auf meine Armbanduhr sah, war es kurz nach 10 und ich befürchtete schon, dass Justin auf mich wartet. Ich erkannte Justins Range Rover an unserem vereinbarten Ort, doch jemand hielt mich daran die Straße zu überqueren. "Alison!" Ich drehte mich um und erkannte eine Blondine in einem schwarzen Kleid, die auf mich zu kam. Wow, das wird ja immer besser. "Ja, Megan?"

"Gehst du schon?", fragte sie mich als sie endlich bei mir angekommen war. Ich meidete ihrem Blick und guckte zu Justins Auto. Ich sah wie sich die Fahrertür öffnete und er ausstieg. "Ich will dir jemanden vorstellen." Schnell packte ich Megans Hand und zog sie über die Straße. Sie stöckelte in ihren High Heels hinterher und schien ziemlich überrascht. Justin starrte mich mit großen Augen an, als ich mit Megan vor ihm stand. "Alison, was zur Hölle?", hörte ich Megan fluchen aber ich war mir bei meinem Plan sicher. Ich musterte die beiden, wie sie gegenüber voneinander standen und mich anstarrten, aber ich konnte nicht anders als angewiedert zu schmunzeln. "Justin, das ist meine gute alte Freundin Megan.", sagte ich zu Justin gedreht. "Megan, das ist Justin, ein...Freund." Sie versuchte ihre Unsicherheit zu überspielen und lächelte Justin schwach an. "Alison, was soll das?", fragte Justin wobei seime Nervosität nicht zu ignorieren war. Ich beachete ihn nicht. "Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll.", stammelte Megan. "Er ist Jasons Bruder." Wovon redet sie? "Von Jason? Von welchem Jason?"

"Von deinem Psychiater, Alison."

Ich lachte auf. "Du verarschst mich." Doch mir wurde klar, dass sie recht hatte. Jason Bieber und Justin Bieber. Natürlich. Sie sehen sich doch auch ähnlich und Justin hat gesagt, dass er einen Bruder hat der Jason heißt. Wie dumm bin ich eigentlich?

Megan schüttelte den Kopf und sah dann zu Justin, der uns beide verwirrt anguckte. So verwirrt und ratlos hatte ich ihn noch nie gesehen. "Was läuft hier gerade ab?", fragte er gereizt, doch das einzigste was ich konnte war auf den Boden zu starren um meine Gedanken zu sammeln. Das war alles zu viel für mich. "Kann ich mal mit ihm alleine reden?", fragte Megan mit leiser Stimme, als ob sie Angst vor meiner Reaktion hätte.

"Tut was ihr nicht lassen könnt." Ich drehte mich von den beiden weg und steuerte eine freie Bank zu. Wo das alles hinführen sollte, bleibt mir ein Rätsel.

Battlefield! -Justin Bieber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt