''Steht der Deal?''

9.2K 220 12
                                    

In den Sekunden, in denen er nicht antwortete, konnte ich ihn praktisch grinsen spüren. Ich bereute es direkt ihn sowas gefragt zu haben. "Weil du krank bist." Ich verdrehte die Augen, weil diese Ausrede gar nicht zu ihm passte. "Wirklich?", fragte ich ihn ungläubig. Ich stellte nicht in Frage, dass ich krank war. Ja, das war ich wirklich. Ich stellte aber in Frage, dass er sich nicht zu mir legen will, weil ich krank bin. "Nein.", gab er zu. Ich wusste es doch. Und keine Sekunde später hörte ich es knistern und rauschen und da wusste ich, dass er aufgestanden war. Er zog sich sein T-Shirt über den Kopf und ich hoffe er sah nicht, wie ich ihn dabei anstarrte. Ich erkannte nur seine Umrisse, aber ich sah, wie seine Gestalt sich mir näherte. Als er sich auf das Bett setzte, wölbte sich die Matratze aufgrund seines Gewichtes. Ich beobachtete jeden Schritt den er machte und als er sich hinlegte, schlang ich meine Arme um seine Mitte und legte meinen Kopf auf seine warme Brust, wobei ich mich so eng an ihn kuschelte wie nur möglich. Er bewegte sich nicht, als ob er nicht wüsste, wie er darauf reagieren sollte. Doch keine Sekunde später fand er wieder Luft und legte eine Hand auf mein Rücken und drückte mir dann seine Lippen auf mein Haar. Dabei verzogen sich seine Lippen zu einem amüsierten Lächeln. "Du bist die verwirrendste Frau, die ich je kennenlernen durfte." "Ich bin krank und müde und nicht klar bei Sinnen. Das ist die einzigste Ausrede, die ich aufweisen kann." Er seufzte und strich mir mit einer Hand durchs Haar. "Du brauchst keine Ausrede dafür, Alison.", flüsterte er. Ich schloss meine Augen und schlang ein Bein um seine. "Du kannst natürlich auch Nein sagen.", murmelte ich, nicht bereit ihn loszulassen. Er hob seinen Kopf leicht, um mir direkt in die Augen zu sehen. "Wie bitte? Ich würde mich dafür hassen wenn ich nein sagen würde und du mich nie wieder darum bitten würdest." Ich schmiegte meine Wange an seine Brust und war bereit einzuschlafen. "Gute Nacht, Justin."

Freitag Abend. Ich war gestern noch immer nicht fit für die Schule, aber das war eigentlich recht passend, weil ich so genug Zeit hatte für die anstehenden Prüfungen zu lernen. In der Schule war keine Spur von Justin. Als ich am Mittwoch aufwachte, war er auch nicht mehr da. Das einzigste was er hinterlassen hat, war ein Zettel auf dem stand "War mir ein Vergnügen. Ich freue mich schon, wenn du nicht mehr krank bist." Ich freue mich schon, wenn du ein Lebenszeichen von dir gibst, Arschloch. Ich machte mich schick für Davids Geburtstagsparty bei ihm zu Hause. Ich konnte gar nicht glauben, dass er schon 19 wird. Ich zog ein dunkel blaues Kleid an, dass ziemlich eng war und meine wenigen Kurzen betonte. Es hatte einen großen Rückenausschnitt und lange Ärmel. Als ich es mit Clara gekauft habe, sagte sie es sei ein Kleid, dass dem Motto "Vorne Geschäftsfrau- hinten wird gefeiert" perfekt gerecht wurde. Und sie hatte damit vollkommen recht. Ich glättete meine Haare und band sie dann zu einem eleganten Zopf zusammen. Dann schminkte ich mich dezent und als ich fertig war, schlüpfte ich in meine schwarzen Pumps. "Du siehst wirklich wunderschön aus, mein Spatz.", staunte meine Mutter als ich das Wohnzimmer betrat. Sie stand vom Sofa auf, auf dem sie bis gerade eben noch auf ihrem Macbook gearbeitet hatte, und kam zu mir rüber. "Justin kann sich wirklich glücklich schätzen." Ich lachte. "Mom, wir sind nicht zusammen." Sie zwinkerte mir amüsiert zu. "Ja, sicher seid ihr das nicht.", scherzte sie kein Stück ernst. Und ich wusste genau was sie meinte. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wachte ich um 23:30 Uhr auf, weil mir furchtbar heiß war und ich mich wie in der Sahara fühlte. Justin hatte seine Arme und seine Beine um mich geschlungen und es war nicht möglich, mich einen Millimeter zu bewegen. Er schnarchte leise und schlummerte vor sich hin, wie ein kleiner Babywelpe. Irgendwie schaffte ich es doch noch, seine Arme und Beine von meinen zu lösen ohne das er aufwachte. Ich legte mich wieder genauso hin, wie bevor wir eingeschlafen waren und malte mit meinem Zeigefinger kleine Kreise auf seinen Bauch, als er irgendwas unverständliches im Schlaf murmelte. "Pass auf dich auf und ruf mich an wenn du abgeholt werden willst." Meine Mutter riss mich aus meinen Träumereien. "Ich darf eh kein Alkohol trinken, Mom. Wegen dem Antibiotika, schon vergessen?", erinnerte ich sie daran und drückte ihr zum Abschied einen Kuss auf die Wange. "Außerdem schlafe ich wahrscheinlich bei Clara, also musst du nicht auf mich warten." Als ich durch die Tür maschierte, hörte ich sie noch "Viel Spaß" rufen. Ich entschied mich, zu Fuß zu gehen weil David nur fünf Minuten von mir entfernt wohnt. Noch in der Einfahrt blieb ich stehen um zu überprüfen, ob ich das Geschenk von ihm eingepackt hatte, als ich plötzlich ein Pfeifen hörte. Ihr wisst schon, dieses Pfeifen das Jungs machen, wenn ihnen irgendwas heißes und weibliches über den Weg läuft. "Justin!", erschrak ich. "Was machst du hier?" "Freut mich auch dich wiederzusehen.", entgegnete er mir, wobei er mich genau musterte. Er sah erstaunt aus, beeindruckt von meinem Anblick und als er den Mund öffnete um etwas zu sagen, unterbrach ich ihn. "Warte!", rief ich ihm zu und seine Augen schossen zu meinen. Er sah mich durchdringend als, als ich mich ihm näherte und ihn in eine Umarmung schloss. Als er seine Arme um meine Mitte schlang, passierte das, was ich erwartet hatte. "Oh mein Gott.", brachte er nur keuchend heraus, als seine Hände meinen nackten Rücken berührten. Ich löste mich kichernd. Justin schaute mich schmunzelnd an und sagte dann: "Du bist wirklich atemberaubend schön." Meine Wangen erhitzten sich, aber das war mir im Moment egal. "Danke." Ich ging lächelnd an ihm vorbei auf die Straße und er folgte mir. "Wohin geht's?", fragte er mich und guckte verwirrt, weil ich nicht mein Auto nahm. "Ein Freund hat Geburstag." "Kenne ich ihn?" Ich dachte an die erste Begegnung von Justin und David und verzog mein Gesicht. "Ja. Erinnerst du dich an dem Vorfall am Parkplatz?" Er lachte. "Da gab es mehrere von." Schmunzelnd verdrehte ich meine Augen. Ich spührte seinen Blick auf mir. "Du weißt ganz genau was ich meine." Ich blickte zu ihm und er strengte sich an, seine Erinnerungen aufzurufen. "Ah ich erinner mich." Dann verzog er sein Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. "Das ist doch wirklich nicht notwendig auf sein Geburtstag zu gehen." "Justin, er ist mein bester Freund.", protestierte ich, doch er lachte nur spottend. "Männer und Frauen können keine beste Freunde sein. Das ist nicht möglich." Dann machte er eine Pause und holte scharf Luft. "Er liebt dich bestimmt." Ich kicherte und bog in eine andere Straße ein. Justin folgte mir. "Das tut er wirklich." "Wie bitte?" Er starrte mich entgeistert an. "Du gehst auf keinen Fall zu ihm, Alison!" Ich starrte einige Sekunden einfach nur in sein wütendes und geschocktes Gesicht, bis ich es nicht mehr einhalten konnte und losprustete. Justin runzelte die Stirn. "Er hat eine Freundin Justin, die er über alles liebt. Mich liebt er nur wie eine Schwester." Ich zuckte mit den Achseln. "Oh, ich glaube ich muss kotzen." Die Ironie in seiner Stimme war nicht zu ignorieren. Er verspottete mich schon wieder. "Ist es das Haus da?" Er zeigte auf das einzigste Haus in der Straße, dass so hell beleuchtet war wie der Stern Bethlehems. Man konnte sogar die Musik bis hierhin hören. Ich nickte ihm zu. "Willst du mitkommen?" Er lachte und ich fragte mich, warum. "Nahh.", sagte er, wobei er das A in die Länge zog. "Solche Parties sind nicht mein Ding." "Das sah letzte Woche ganz anders aus." Als er verstand was ich meinte, schüttelte er den Kopf. "Das war rein beruflich." Ich lachte auf. "Natürlich war es das." "Jedenfalls habe ich einen viel besseren Plan.", sagte er und guckte auf seine Armbanduhr, die genauso aussah, wie die die ich David schenken wollte. "Wir haben 21 Uhr. Du hast genau eine Stunde Zeit dich zu amüsieren, einbisschen zu tanzen und etwas zu essen, was auch immer, dann hole ich dich ab." Ich schaute ihn unglaubwürdig an, weil er dachte, er könnte mich so rumkriegen. "Ich bleibe so lange auf der Party wie ich will.", verteidigte ich mich. Justins Gesicht versteifte sich und er schaute mich finster an. "Ach wirklich? Damit sowas passiert, wie letzte Woche? Ganz sicher nicht.", knurrte er mit einem entschlossenen Ausdruck auf seinem Gesicht. Ich seufzte als wir die Straße überquerten. "Justin, ich-" Plötzlich bleib er stehen, packte mich an meiner Hand und zog mich zurück. "Bitte, tu mir den Gefallen. ", flüsterte er, sodass sein heißer, minziger Atem meine Lippen wärmte. Ich guckte in seine Augen, und sah, dass er meine Lippen anstarrte. Dann umfasste er meine Mitte und zog mich näher an sich heran. "Gib mir ein Grund dazu.", entgegnete ich ihm. Wir standen mitten auf der Straße und ich hoffte nur, dass kein Auto uns bei was auch immer wir hier gerade taten, unterbrechen würde. Er grinste jungenhaft und ich spürte seine Fingerspitzen an meinem nackten Rücken. Meine Nackenhaare stellten sich wie auf Kommando auf und ich bekam eine Gänsehaut, obwohl wir gefühlte 28 Grad draußen hatten. "Du bist nicht mehr krank, hab ich recht?", flüsterte er gegen meine Lippen und ich schüttelte den Kopf. "Gut. Hätte mich aber sowieso nicht daran gehindert." Er presste seine Lippen auf meine und kurze Zeit später verschmolzen sie mit meinen. Ich erwiederte den Kuss mit reinster Leidenschaft und Begierde und als Justin sich viel zu schnell von mir löste, bemühte ich mich ihn kein zweites mal zu küssen. "Ist der Grund gut genug?", wollte er wissen und ich konnte meinen Blick noch immer nicht von seinen Lippen lösen. "Naah.", machte ich ihm nach und seine Lippen formten sich zu einem Grinsen. "Wo wirst du auf mich warten?", fragte ich ihn als er sich von der Straße wegbewegte, weil ein Auto in Sichtweite war. Er zeigte auf ein gegenüberliegende Einfahrt. "Also steht der Deal?" Ich nickte. "Ich sollte mich lieber vom Acker machen, bevor ich es mir noch anders überlege." Kichernd drehte ich mich um und ließ ihn somit stehen. "Pass auf dich auf und ruf mich an, wenn es ist.", hörte ich ihn noch rufen, aber ich war viel zu geblendet von dem Kuss um zu antworten.

Battlefield! -Justin Bieber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt