''Finger Weg.''

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Ich ließ Emily runter und keine Sekunde später, stand sie auf ihren eigenen Füßen, stützte sich auf dem Tisch ab und kicherte laut. Oh je, wie süß sie doch war. Ich traute mich nicht einmal den Strauß anzufassen, weil ich Angst hatte, dass ich etwas kaputt mache. Doch trotzdem siegte meine Neugier und ich fischte die Karte zwischen einzelnen Rosen heraus. Als ich sie auffaltete, fiel mein Blick sofort auf die typische Jungenhandschrift, bevor ich die einzelnen Worte las. 
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Blumen sind doch der perfekte Beweis dafür,
dass ich mich von anderen Jungs nicht unterscheide. 
Also guck, ich bin wie jeder andere und schenke meinem Mädchen Blumen, 
die übrigens gut zu ihrem Kleid passen würden. 

J.
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Sein Mädchen. 
Die Gefühlsskala von der ich und Juszin letztens sprachen lag auf einer 8,8. Das heißt fast eine neun und ich merkte, wie ich den Tränen nahe war. Jedoch übertrumpfte mein extremes Lächeln die Freudentränen, sodass mir eine Heulerei erspart blieb. Im nächsten Moment spürte ich Emilys winzige Finger an meinem Bein, sodass ich ihr nun wieder Aufmerksamkeit schenkte. Ich kniete mich hin und machte mich so klein, sodass wir beide uns fast geradewegs in die Augen gucken konnte. "Sollen wir Justin schreiben?", fragte ich mit einer begeisterten Stimme, sodass sie völlig fasziniert war, nickte und in die Hände klatschte. Lachend nahm ich sie wieder auf meinen Arm und begab mich zurück zum Flur, um meine Tasche zu holen. 




Justin (aka. den gibt's ja auch noch)

"Und du bist dir sicher, dass das klappen wird?" Ich verdrehte genervt meine Augen und öffnete den Kühlschrank. "Wenn ihr euren Job ausnahmsweise mal gut machen würdet, dann 100%ig." Ich schnappte mir die Wasserflasche und trank direkt aus ihr, weil ich keine Lust hatte, mir noch ein Glas zu holen. "Hat Alison dir etwa noch immer nicht verziehen?", fragte James seufzend und wirkte mitfühlend, doch als ich wieder zu ihm guckte, formten seine Lippen ein Schmunzeln. Er mochte es anscheinend mich zu provozieren. "Was willst du eigentlich damit erreichen?", fragte ich ihn und stellte meinen Kopf schief. "Sie ist tapfer und stark. Wenn erstmal ihre Wut verflogen ist, wird sie über dieser Sache stehen." James Schmunzeln verschwand als er merkte, dass er mich mit seiner Bemerkung nicht wütend machen konnte und machte stattdessen ein kritisches Gesicht. "Ist noch was?", fragte ich und wollte an ihm vorbei die Treppen raufgehen. Als er nichts sagte, stöhnte ich auf und schubste ihn leicht zur Seite, damit ich an ihm vorbeigehen konnte. "Bist du dir sicher, dass du ihr das antun willst?", hörte ich ihn hinter mir fragen. Ich blieb mitten auf einer Treppenstufe stehen. "Denk doch mal an Megan und David." 
Ich presste meine Lippen aufeinander, sodass sich mein Kiefer anspannte, ich so jedoch die aufgebaute Wut verdrängen konnte. 
"Ich werde besser auf sie aufpassen als er es getan hat.", zischte ich gereizt. 
"Was wenn sie es rausbekommen, Justin? Was wenn sie merken, dass sie deine größte Schwäche ist?" Ich drehte mich zu ihm, um ihm in die Augen schauen zu können. "Sie ist nicht meine größte Schwäche. Ich hab keine Schwächen." 
James Mundwinkel zuckten und es schien mir, als ob er am liebsten lachen wollte. Doch sein Gesicht blieb ausdruckslos, bis er seufzte und sagte: "Sie werden es merken und du wirst nicht immer auf sie aufpassen können. Du weißt, wie gefährlich es für sie sein kann. Du solltest lieber die Finger von ihr lassen." 
Ich schüttelte den Kopf. "Es kann gefährlich für sie sein, aber das wird es nicht. Ich werde alles unter Kontrolle haben, mach dir mal keine Sorgen." 
"Sie ist siebzehn, Justin." Er machte eine Pause und sah mich durchdringend an. "Siebzehn", wiederholte er sodass ich meine Augen verdrehte. 
"Ich weiß wie alt sie ist.", gab ich nur zurück, ehe ich mich undrehte und die Treppen hochstieg. Nebenbei bemerkte ich, wie James mir hinterher lief. 
"Was denn noch?", fragte ich ihn genervt als wir in der zweiten Etage ankamen. 
"Ich will nur, dass du darüber nachdenkst. Es ist besser wenn du das jetzt alles mit ihr beendest, als wenn es schon zu spät ist." James folgte mir sogar in mein Zimmer, während er seine Predigt hielt. "Du weißt, dass ich Recht habe. Und wenn du jetzt nicht auf mich hörst, dann wirst du eben in ein paar Wochen angekrochen kommen und sagen: James, du hattest von Anfang an Recht. Ich-" 
Ich unterbrach ihn mit meinem lauten Lachen. "Das habe ich noch nie getan und das werde ich auch niemals tun geschweige denn sagen." 
James wollte sich gerade verteidigen, doch der Nachrichtenton meines Handys hinderte ihn daran. 
"Also, willst du noch irgendwas loswerden?", fragte ich ihn ungeduldig. "Ich will jetzt nämlich wirklich ALLEINE in MEINEM Zimmer sein." 
James Gesichtsausdruck deutete darauf hin, dass er langsam genervt von mir wurde. "Na schön.", stöhnte er auf. "Aber werf mir am Ende nicht vor, ich hätte es dir nicht gesagt." Und schon stampfte er aus meinem Zimmer. 
Ich ließ ihn das letzte Wort haben und ging nicht weiter auf seine Komplexe ein, sondern schnappte mir mein Handy. Ich ließ es beinahe fallen, als ich sah, dass ich eine SMS von Alison hatte. 
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Von: Prinzessin

《Justin!
Du bist nicht mehr ganz klar im Kopf. 
Ich werde dir den Kopf abreißen, wenn ich dich sehe.》

06:31 p.m. 12.08.13
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Ich musste grinsen, weil ich diese Reaktion erwartet habe. Nichts kann sie als selbstverständlich sehen. 

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《Und, gefallen sie dir?》

06:33 p.m. 12.08.14.
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Ich wechselte meine Traininghose durch eine Shorts und wollte gerade ins Bad gehen um mir die Zähne zu putzen, als ich das typische Geräusch meines Handy hörte. 

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Von: Prinzessin

《Sie sind ein Traum. 
Der schönste Blumenstrauß den ich je gesehen habe.
Trotzdem bin ich echt wütend! 
Und das die Blumen perfekt zu meinem Kleid passen
lässt meine Wut auch nicht verschwinden.》

06:36 p.m. 12.08.13
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Ich schüttelte lächelnd den Kopf, steckte das Handy in meine Hosentasche und ging schnell meine Zähne putzen, damit ich so schnell wie möglich bei ihr sein konnte. 

Als ich mir meine Schuhe anziehen wollte, hörte ich Schritte aus dem Wohnzimmer, die sich mir immer weiter näherten. "Wo willst du hin?" Ethan lehnte sich gegen die Wand und sah mir dabei zu, wie ich meine Schnürsenkel zu Schleifen band. "Zu Alison.", gab ich ihm nur zurück. 
"Du kannst nicht einfach gehen. Wir haben noch Sachen zu erledigen." Ich verdrehte meine Augen und wollte gerade etwas sagen, doch da ging plötzlich die Tür auf. 
Brian und Ian kamen tuscheln rein, wurden aber sofort still, als sie mich und Ethan vor der Tür stehen sahen. Anstatt einer Begrüßung sagten sie gar nichts und guckten sich gegenseitig nur auffordernd an. Ich dachte, irgendjemand von den beiden würde etwas sagen, aber das war nicht der Fall. 
"Alles okay?", fragte ich misstrauisch und drehte mich zu Ethan um, der die Situation auch ziemlich komisch fand und nur mit den Schultern zuckte. Brian und Ian gucken mich perplex und mit großen Augen an und versuchten etwas loszuwerden, doch das einzige was aus ihren Mündern kam war ein Stammeln. 
"Okay, ich habe keine Zeit für diese Scheiße.", sagte ich genervt, nahm mir meinen Schlüssel und drengte mich an den zwein vorbei. 
"Wohin gehst du?", hörte ich Brian rufen, bevor ich ihm antwortete: "Weg." 
Ich ging die Veranda runter, als Ian sich zu Wort meldete. "Wir müssen dir etwas erzählen." 
Ich wusste nicht, was die beiden mir wichtiges erzählen wollten, weil sie eben nur einkaufen gegangen sind. 
"Könnt ihr mir auch sagen, wenn ich wieder da bin." 
Ich hörte seine Antwort nicht mehr, da ich mich kurze Zeit später schon in dem Range Rover befand. Eigentlich hätte ich alle Türen aufmachen sollen um ein bisschen zu lüften, da es im Auto noch viel wärmer war als draußen. Doch ich übersprang diesen Teil und fuhr direkt los, damit ich früher bei ihr sein konnte. Zum Glück spielten alle Ampeln und der Verkehr mit, sodass ich ihr Haus nach zehn Minuten erreicht habe. Erleichtert atmete ich auf, als ich sah, dass der Golf ihrer Mutter nicht vor der Einfahrt stand und sie somit alleine sein müsste. Gerade als ich Klingeln wollte, kam mir eine Idee und ich zog mein Handy aus der Hosentasche. 

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《Kann man auch mal zu Gesicht bekommen
wie wütend du bist?》

06:56 p.m. 12.08.13 
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Von: Prinzessin

《Ich weis nicht...Kannst du?》

06:58 p.m. 12.08.13
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Ich konnte mir kein Schmunzeln unterdrücken und schrieb ihr sofort zurück: 《Du weißt gar nicht, wie gut ich das kann. 》
Ich gab ihr Zeit zum Lesen der SMS, doch ziemlich schnell suchte mein Zeigefinger die Klingel auf und keine Sekunde später erfüllte dad Geräusch der Klingel das gesamte Haus. 
Das nächste was ich hörte, waren keine Schritte oder Türen, die sich schließen oder öffnet. Das einzige was ich hörte, war überraschenderweise Babygeschrei. 
"Oh nein Emily." Ich war mir ganz sicher, dass das Alisons Stimme war. "Das war nur die Klingel, süße Maus. Sollen wir mal gucken, wer an der Tür ist?" Sie hatte so eine beruhigende Stimme, dass das Geschrei langsam leiser wurde, bis es schließlich komplett aufhörte. Hatte sie da etwa ein Baby zu Hause? 

Als sich die Tür öffnete, trat ich einen Schritt zurück um zu verhindern dass es so aussieht, als hätte ich an der Tür gelauscht. 
"Justin.", gab sie nur überrascht von sich. Ich hatte gar keine Zeit ihr ins Gesicht zu gucken, da mein Blick sofort auf das Baby fiel, dass sie im Arm hielt. Das Baby, ich vermutete, dass es ein Mädchen war, sah mich mit nassen Augen an, ehe sie ihren Kopf drehte und ängstlich ihr Gesicht in Alisons Halsgrube versteckte. Ich musste sogar widerwillig lächeln, weil das so süß aussah. Alison kicherte und strich ihr über den Kopf, um sie zu beruhigen. 
"Was für eine Überraschung.", brachte ich noch immer perplex heraus. Sie stimmte mir mit einem Nicken zu. "Aber hallo.", sagte sie lächelnd und trat einen Schritt zurück, um mich reinzulassen. Ich ging an dem Kinderwagen vorbei ins Wohnzimmer, wo ich genau aufpassen musste nicht auf die herumliegenden Spielsachen der Kleinen zu treten. Der Blumenstrauß stand in einer Vase mitten auf dem Wohnzimmertisch. 
Alison folgte meinem Blick schmunzelnd. "Ich reiß dir den Kopf ab."
Mein Blick fiel auf sie. Alison sah mich mit einem liebevollen Blick an und drehte ihren Kopf dann wieder zu den Blumen. "Wirst du nicht.", begann ich. "Dann kann ich dir nämlich nie wieder solche Geschenke machen." Ich setzte mich hin, während sie mich anfunkelte. "Dann sollte ich es vielleicht besser machen."
Ich hob amüsiert eine Braue und musterte sie durchdringend. Es sah wirklich süß aus, wie sie versuchte mir böse Blicke zuzuwerfen, während sie ein Baby im Arm hielt. Der Anblick war wirklich sehr interessant, sodass ich anfangen musste zu lachen.
Das Baby fing aufgrund meines Lachens an zu Kichern und klatschte in die Hände, sodass ich erstaunt leicht meinen Mund öffnete. Alison lachte aufgrund meiner Verwunderung, ging um das Sofa und ließ das Baby auf dem Teppich herunter. Erst jetzt bemerkte ich ihren roten Rücken. Abgesehen von ihrem Sonnenbrand sah sie wirklich schön aus wie sie in diesem Kleid vor mir stand und durch die Kanäle zapfte. Ich glaube, sie hatte gar keine Vorstellung davon, wie schön sie aussah. Ungewollt musste ich lächeln. Ich hatte wirklich Glück mit ihr. 
"Was ist?", fragte sie als sie mein Lächeln bemerkte. 
"Nichts.", gab ich mit einem noch breiteren Lächeln zurück. Sie sah mich stirnrunzelnd an. "Hab ich was am Rücken oder so?" Ich schüttelte grinsend den Kopf und wollte gerade etwas sagen, doch das Baby hinderte mich daran. 
"Warum schreit sie so?", fragte ich aufgrund den hohen Tönen, die die Kleine von sich gab. Alison lachte und kniete sich hin. 
"Babys machen manchmal solche Geräusche." Alison küsste sie mehrmals auf die Wange, sodass die Kleine kicherte. 
"Von wem ist das Baby eigentlich?" Komisch das ich sie das nicht schon an der Tür gefragt habe. 
"Die Schwester von David."
Ich verzog überrascht das Gesicht. "Krass." 
"Warum?", fragte sie und guckte mich an. 
"Naja, die beiden haben schon einen mächtigen Altersunterschied." 
Alison nickte lachend. "Tja." Sie zuckte mit den Schultern. "Auch Menschen in dem Alter haben Geschlechtsverkehr." Es überraschte mich, dass sie sowas sagen konnte ohne rot anzulaufen. Sie konnte sich jedoch kein Kichern unterdrücken. 
"Warum sagst du Geschlechtsverkehr und nicht Sex?", fragte ich grinsend, sodass sie jetzt doch rot anlief. "Weil diese kleine Emily hier." Sie zeigte auf das Baby. "Alles hören kann.", beendete sie den Satz. 
"Ach quatsch. Das-" 
"Nein es ist so.", unterbrach sie mich. "Ich zeig's dir. Pass auf." Lachend näherte ich mich den beiden. Emily sah mich und Alison abwechselnd mit großen Augen an. 
"Emily.", sagte Alison mit dieser typischen Babystimme um Emilys Aufmerksamkeit zu bekommen. Sofort schossen ihre blauen Augen zu Alison. "Sollen wir Justin was zu trinken holen?", fragte sie mit einer begeisterten und quietschend lauten Stimme. Sofort fing Emily an zu kichern, klatschte fröhlich in die Hände bevor sie mit aller Kraft versuchte aufzustehen. 
"Siehst du?" Alison stand lachend auf und nahm Emily auf den Arm. Obwohl ich nicht leugnen konnte, dass mich dieses kleine Mädchen total faszinierte, versuchte ich nicht so beeindruckt zu wirken. 
"Das hat sie nur gemacht, weil du das mit so einer begeisterten Stimme gesagt hast." 
"Ach quatsch. Gib's zu, ich hatte Recht." Sie streckte mir die Zunge raus, drehte sich dann um und verschwand in der Küche. Ich ging ihr lachend hinterher. "Du hattest nicht Recht. Komm, gib sie mir mal."
Sie lachte und blieb unerwartet stehen, sodass ich beinahe gegen sie lief. 
"Oh Entschuldige.", sagte sie schmunzelnd als sie sich zu mir umdrehte. "Du willst Emily nehmen?"
"Ja, gib sie mir ruhig." 
Alison guckte kritisch."Vielleicht will sie gar nicht." Wir guckten beide gleichzeitig zu Emily, die mich lächelnd anstarrte. 
"Ich bin mir sicher, sie will es." 
"Na schön, pass aber gut auf sie aus.", warnte mich Alison, bevor sie mir Emily reichte, die sofort ihre Hände nach mir ausstreckte. 
Nachdem ich die Kleine endlich in meinem Arm hielt, gluckste sie und machte irgendwelche andere Babygeräusche. Als ich zu Alison sah, strahlte sie begeistert. "Warte, bleib genau so." Sie verschwand ins Wohnzimmer und kam keine Sekunde später mit ihrem Handy in der Hand wieder, sodass ich lachen musste. 
"Sehen wir so süß aus?" 
Alison nickte heftig und hielt die Handykamera auf mich. "Du hast keine Vorstellung wie süß." Sie schoss viele Fotos hintereinander und machte Awww's als sie sich die Bilder anguckte. Emily machte ihren Job sehr gut und guckte oft geradewegs in die Kamera. Sie war ein unglaublich süßes Baby. 
"Ein Baby steht dir wirklich gut." Sie zwinkerte mir zu, bevor sie eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank holte. 
"Wirklich? Kann ich sie mir manchmal ausleihen um Frauen aufzureißen?", ärgerte ich sie. 
"Nicht in diesem Leben.", gab sie nur zurück und zeigte mir provozierend ihren Mittelfinger.  "Junge Dame.", schimpfte ich und Emily musste kichern, so als ob sie wüsste, was Alison mir da gezeigt hätte. "Das ist ganz böse was sie gemacht hat, Emily. Das darfst du nie machen, okay?" Emily kicherte und guckte mich mit ihren großen blauen Augen an. Ich setzte sie auf dem Herd ab. 
"Was für Augen die kleine hat. Unglaublich.", sagte ich, bevor Alison sich verteidigen konnte.
"Ja, oder? Viel besser als öde braune Augen." 
Ich sah sie verwirrt an. "Du hast auch braune Augen." Sie lachte während sie Wasser in zwei Gläser schüttete. 
"Eigentlich sind sie ja grün, nur in bestimmten Licht braun." 
Ich suchte ihren Blick auf, um ihr in die Augen gucken zu können. 
"Schwachsinn. Sie sind braun."
"Wow du hast mir anscheinend noch nie richtig in die Augen geguckt.", schmollte sie gespielt und trank einen Schluck. 
"Hab ich, deshalb wüsste ich es auch." 
"Nein, hast du nicht." 
"Doch."
"Nö."
"Alison."
"Justin." 
"Du hast braune Augen."
"Nein, grüne." Gerade als ich mich ihr nähern wollte, kam sie zu mir rüber, drengte sich an der kleinen Emily vorbei, und blieb zwischen uns beiden stehen, sodass kein Blatt mehr zwischen uns beide passte. 
"Guck mir in die Augen."
Ich lächelte. "Tu ich." 
"Welche Farbe haben sie?", flüsterte sie gegen meine Lippen. 
"Noch immer braun." Sie waren dunkelgrün. 
"Scheißlügner." Sie drückte mir einen kurzen, weichen Kuss auf die Lippen, welchen ich sofort erwiderte. Überraschenderweise löste sie sich viel zu schnell und ließ mich frustriert zurück. 
"Wie kannst du das machen?", fragte ich sie perplex, als sie sich wieder von mir entfernte.
"Was? Dich küssen?" Sie lachte. "Wie dumm von mir. Wird nie wieder vorkommen." 
Ich schüttelte den Kopf. 
"Genau das! Wie kannst du mich küssen und dann aber doch nicht?" 
"Weil hier ein Baby ist.", verteidigte sie sich und nahm Emily wieder auf den Arm. 
Ich sah sie amüsiert an und sie erwiderte den Blick, bevor wir beide im selben Moment anfingen zu lachen. 
"Wow, ich dachte diesen Satz werde ich erst in zehn Jahren sagen müssen." 
"Nicht einmal in zehn Jahren wäre das eine nachvollziehbare Ausrede." 
Sie ging mit Emily im Arm wieder ins Wohnzimmer. 
"Justin, wir müssen reden."
Ich wusste, dass sie das sagen würde. "Schön, reden wir." 
Alison seufzte. "Nicht jetzt." Ich blieb verwirrt stehen. Wie bitte? Ich verstand sie nicht. "Was denn jetzt?"
"Wir warten bis Emily eingeschlafen ist, okay? Sie hat heute nämlich keinen Mittagsschlaf gehalten." Emily stand von Alisons Schoß auf und ging langsame Schritte bis zum Fernseher, bevor sie sich schließlich auf den Teppich fallen ließ. Es lief ein Musikvideo von irgendeiner Girlband im Plasmafernseher und anscheinend war sie ganz fasziniert davon. Sie sah nicht so aus, als ob sie gleich einschlafen würde geschweige denn müde war. 


"Vorsichtig. Nicht dass sie noch aufwacht." 
"Meine Güte, ich krieg das schon hin." Ich legte Emily vorsichtig auf das Bett von Alisons Mutter und passte gut darauf auf, dass ich sie nicht wecke. Sie rührte sich nicht und schlief einfach weiter. Alison atmete erleichtert auf, bevor ich den Arm um sie legte. Sie verzog schmerzhaft das Gesicht und ich konnte mir schon denken, woran das lag. 
"Mein Nacken tut voll weh." 
"Er ist auch rot." 
Sie öffnete geschockt den Mund und blickte zu mir rauf. "Und dann legst du auch noch absichtlich deine Hand darauf? Na danke." Sie stöhnte auf. "Ich wusste, dass ich einen Sonnenbrand bekommen werde." Sie nahm mir den Arm von der Schulter, verpflochte stattdessen jedoch ihre Hand mit meiner und zog mich aus dem Zimmer. 
"Ach du scheiße." Alison blieb abrupt stehen und schleifte mich raus auf ihrem Zimmer. Ich konnte mich vor Lachen nicht mehr einkriegen. "Was hast du denn da gemacht?", presste ich zwischen Lachanfällen hervor. In ihrem ganzen Zimmer lagen überall verstreut Anziehsachen. Und wenn ich sage, in ihrem ganzen Zimmer, dann meine ich auch in ihrem ganzen Zimmer. Sie lief rot an und schloss sofort die Tür hinter sich.
"Ich hatte ein kleines Problem heute morgen und das wegen dir!" Sie piekste mir mit ihrem Zeigefinger gegen die Brust. Ich lächelte sie an. "Wegen mir?" Als sie unschuldig nickte, presste ich sie näher an mich und drückte sie leicht gegen die Tür. "Was hab ich getan?"
Und obwohl ich dachte, sie kann mich nicht noch verrückter machen, fing sie an auf ihrer Unterlippe zu kauen und brachte mich damit um den Verstand. Da war es wieder. Dieses komische Knistern zwischen uns beiden, was immer da war, wenn wir uns so nahe waren. Ich fragte mich, ob sie das auch spürte.
Sie drehte ihren Kopf zur Seite und entblößte somit einen Knutschfleck. "Ich musste was zu Anziehen finde, dass sehr zugeknöpft ist. Wegen diesen Teilen da." Sie fuhr mit ihren Fingerspitzen langsam ihren Hals entlang und sah dabei so verführerisch aus, dass ich schlucken musste. "Wegen denen?", fragte ich und platzierte kleine Küsse auf genau dieser Stelle. Ihre Haut glühte unter meinen Lippen. "Justin.", murmelte sie wie in Trance und reckte mir für wenige Sekunden ihren Hals entgegen, bevor sie mein Kinn umfasste und meinen Kopf zu sich drehte. "Mein Hals ist für dich tabu." 
Ich sah sie amüsiert an. "Ich hoffe für jeden anderen auch." 
Sie leckte sich über die Lippen und lächelte dann, bevor sie ihre Lippen auf meine drückte. Oh Gott, nach zwei Tagen konnte ich endlich wieder ihre Lippen auf meinen spüren und das nicht nur für ein paar Sekunden. Ich umfasste vorsichtig ihren Nacken um sie mit voller Leidenschaft zu küssen, und sie erwiderte den Kuss indem sie ihre perfekten Lippen rytmisch zu meinen bewegte. Ich habe noch nie ein Mädchen so lange und oft geküsst wie sie, ohne danach Sex mit ihr zu haben. Natürlich würde ich gerne mit ihr schlafen. Ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, aber ich wusste, dass ich es langsam mit ihr angehen musste und ihre Lippen auf meinen reichten gerade sowieso vollkommen aus. "Justin.", stöhnte sie gegen meine Lippen, als ich ihren Po umfasste. 
"Ich muss dringend auf Klo." Ich brach den Kuss nicht ab, sondern ließ meine Zunge ihre aufsuchen. Sie trafen schnell aufeinander und fingen sofort an miteinander zu spielen. 
Diese Frau bringt mich noch um. 
"Meine Blase platzt gleich.", presste sie zwischen unseren Lippen hervor, bevor ich mich aufgrund Luftmangels von ihr löste. Sie grinste schief und leckte sich über sie Lippen, bevor sie mich leicht wegschubste um zum anderen Ende des Flurs zu laufen und im Badezimmer zu verschwinden. Sie war gerade mal ein paar Sekunden weg und schon vermisste ich ihre Nähe. "Justin wir müssen reden!", hörte ich sie aus dem Badezimmer rufen. Ich lachte und wollte gerade etwas erwidern, doch da ertönte das SMS-Geräusch meines Handys. Ich ahnte, dass sie mir aus dem Bad geschrieben hat und holte mein Handy aus der Hosentasche. Doch als ich die unbekannte Nummer sah, runzelte ich die Stirn und öffnete die SMS.
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Von: 85402256710

《Du solltest lieber die Finger von der kleinen lassen 
sonst wird das Ganze böse enden.》

08:23 p.m.  12.08.13
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Und als ob diese SMS nicht schon beunruhigend genug war, erschien plötzlich ein Bild unter der Drohung. Ich ließ vor Schock und Wut fast mein Handy fallen. 
Das Bild zeigte niemand anderen als Alison und mich in der Küche stehen und das genau in der Sekunde, in der wir uns geküsst haben. 
Nur nebenbei bemerkte ich, wie sich die Tur öffnete und Alison zu mir rüberkam.
Plötzlich kamen mir wieder James Worte in den Sinn: 'Was wenn sie es rausbekommen? Du wirst nicht ewig auf sie aufpassen können.'

Battlefield! -Justin Bieber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt