''Alles okay bei dir?''

10.6K 265 4
                                    

Bei Feiern bzw Partys überschminke ich immer meine Narben. Ich will nicht, dass jemand der mich nicht kennt sie sieht, und mich dann verurteilt. Jason sagte immer, dass wenn es vernünftige Menschen wären, sie mich nicht verurteilen würden, aber ich machte es trotzdem. Ich weiß auch nicht, was ich denken würde wenn ich ein Mädchen voller Narben sehen würde. Natürlich würde ich sie nicht auslachen und nichts schlechtes denken, aber ich hätte Mitleid mit ihr. Mitleid wollte ich auch nicht, weil sie natürlich nicht wussten wieso ich diese Narben hatten und sich deshalb auch jeden Scheiß drauf einbilden können. In der Zeit, in der ich mich noch geritzt hatte, kannte ich keinen außer mir, der es noch machte und seit kurzem begegne ich immer mehr Menschen, die Narben besitzen. Viele machen es, weil sie Aufmerksamkeit wollen. Clara regt sich immer darüber auf, aber mir tun solche Menschen leid. Wieso? Weil sie psychisch krank sein müssen, wenn sie sich für Aufmerksamkeit verletzen. Als ich realisierte, dass ich nur noch wenig Zeit hatte, blendete ich meine Gedanken aus und kam wieder zu meinem Aussehen. Ich schminkte mich noch dezent und föhnte meine Haare. Ich hatte leichte Locken und ich liebte sie über alles. Meine Haare ließ ich über meine Schulter fallen und dann checkte ich noch mein Aussehen im Spiegel.http://www.polyvore.com/cgi/set?id=86473557&.locale=de „Du siehst gut aus, Alison. Auf geht’s!“ sagte ich zu meinem Spiegelbild und schon hörte ich es klingeln. Von meiner Mutter musste ich mich nicht verabschieden, denn sie war mal wieder nicht da. Ich hasste es.
Ich stolzierte zu der Tür, machte sie auf und ich erblickte eine zurechtgemachte, wunderschöne Clara. Sie sah mich grinsend von oben bis unten an und leckte sich über die Lippen. „Oh Alison, wenn ich nicht auf Schwänze stehen würde“ gab sie zu und ich verdrehte lachend meine Augen. „Du siehst aber auch nicht schlecht aus“, lächelte ich sie an. Sie hatte ein enges, blaues Kleid an, welches hinten Rückenausschnitt zeigte und dazu hoche, schwarze Highheels. Mit ihren Haaren hatte sie auch nichts großartiges gemacht, aber trotzdem sah sie bezaubernd aus. Während der Autofahrt fragte sie mich dann „Was ist so in den letzten Tagen in der Schule passiert?“ Ich dachte nach und entschied mich, nichts von Justin zu erzählen. „Nichts. Das mit David weißt du ja.“ log ich. Und ob sie das wusste, denn sie waren schon seit knapp zwei Jahren zusammen und es lief perfekt. Natürlich brach es ihr das Herz, als David ihr erzählte das er nach Deutschland will aber was sollte sie denn machen? Er wollte es unbedingt und so stand sie ihm nicht im Weg. Sie wusste auch nicht, dass er schon diese Woche kommt, denn eigentlich hat er uns erzählt das sein Flieger nächste Woche geht, aber er hatte schon immer einen Sinn für Humor. „Alison?“ fragte Clara „Alles okay bei dir?“ Sie riss mich aus meinen Gedanken und ich sah hoch zu ihr. Sie starrte abwechselnd auf die Straße und mich und machte mir deutlich, dass ich antworten soll. „Nichts, ehrlich. Hab nur nachgedacht“ Es stimmte auch. Diesmal musste ich sie nicht anlügen. Sie seufzte und ihr Blick veränderte sich in „besorgt“. „Sicher? Du weißt du kannst mir alles erzählen.“ Diesen Satz hatte sie lange nicht mehr gesagt. Während und vor meiner Therapie hat sie das um die drei mal am Tag gesagt, und jetzt auf ein mal wieder. Sie merkte wohl, dass ich mich an die Zeit zurückerinnerte denn sie sagte „Egal wir vergessen das für heite, okay? Jetzt wollen wir nur SPAß HABEN“ Den letzten Teil schrie sie raus in eine Menschenmenge, an der wir gerade vorbeifuhren und als ich mich lachend umdrehte erblickte ich nur verwirrte Gesichter. Jap, Clara war die Beste. Ich sah sie lächelnd an und dankte Gott in Gedanken, so eine beste Freundin zu haben wie sie. „Danke, Clara.“ sagte ich. „Danke wirklich für alles!“ Sie drehte sich zu mir und lächelte mich lieb an. „Süße, ich mach doch gar nichts“, flüsterte sie. Sie wusste gar nicht wie toll sie war beziehungsweise ist beziehungsweise immer sein wird. Ich schenkte ihr noch ein Lächeln und schon waren wir an Spencers Villa angekommen. „Spencer..“ sagte Clara als wir ausstiegen. „Was für ein komischer Name“ beendete ich ihren Satz und sie fing an zu lachen. „Total, da hört man doch schon raus, dass er ein Haufen Kohle besitzt“. Spencer, hmm. Wie kann man ihn beschreiben? http://weheartit.com/entry/65450178 Er war eher der reiche Schnösel, der immer brav sein musste und es auch war. Wieso er so beliebt war? Weil er einfach ein toller, hübscher Junge war und irgendwie der beste Freund aller Mädchen und Jungen ist. Naja, ich kannte ihn nicht so gut, aber was man von ihm so hörte war nicht gerade negativ. Aber als ich und Clara die Party betraten, waren wir geschockt. Überall liefen halb nackte Teenies rum, einige spielten Trink-Spiele, andere leckten in der Ecke miteinander rum. Clara grinste mich an und zog mich rein in die Menschenmenge. Ich war nicht direkt klautrophobisch, trotzdem bekam ich manchmal Panik so eng umgeben von Menschen zu sein. Und hier war es sogar noch schlimmer. Sie waren alle betrunken. Clara und ich schafften es aber doch noch irgendwann zur Bar und bestellten und erstmal leckere Cocktails. Immer wieder gruben uns Jungs an und lallten irgendwelche komischen Sprüche, aber wir schauten scherzhaft angepisst und signalisirerten ihnen somit, dass sie es bei uns nicht mals versuchen müssen. Als wir unseren Cocktail zu Ende geschlürft hatten, entschieden wir uns ein bisschen tanzen zu gehen. Doch bevor wir überhaupt einen Fuß vom unseren Hocker setzen konnten, platzierte jemand von hinten seine Arme um unsere Schulter und drückte unsere Köpfe mit seinen Händen an seine Wange. „Na, Ladies.“, flüsterte eine bekannte Stimme zu mir und Clara. Er ließ uns los, sodass wir uns umdrehen konnten. Ich erblickte einen grinsenden David. Er kam auf mich zu, umarmte mich herzlich und löste sich aber dann auch schnell wieder, um Clara Aufmerksamkeit zu schenken. Sie grinsten sich gegenseitig an und schon lagen ihre Lippen aufeinander. Sie machten so lange rum, bis ich irgendwann kein Bock mehr hatte, da so wie eine einsame Jungfer rumzusitzen. Ich stand also auf und drengte mich durch die vielen Menschen auf der Tanzfläche, ohne jeglichen Plan wo ich überhaut hin wollte. Aber irgendwann hielt ich die stickige, schwitzende Luft nicht mehr aus, sodass ich beschloss auf die Terasse zu gehen. Ich setzte mich dort auf einen gemütlichen Sessel und fragte mich die ganze Zeit, warum ich auf diese Party gegangen war. Wieso habe ich mich überreden lassen? Richtig, weil ich nicht 'Nein' sagen kann. Irgendwann, während ich Paare beobachtete, die miteinander rumleckten und aneinander rumfummelten, merkte ich dass mich jemand anstarrte. Ein komisches Gefühl breitete sich auf meiner Haut auf, sodass ich mich umdrehte und dort Spencer erblickte. „Darf ich mich hinsetzten, Alison?“ fragte er direkt. Ich schaute ihn zuerst leicht verwirrt an, riss mich aber schließlich zusammen und sagte „Ja klar, setz dich ruhig“ und klopfte auf den freien Sessel neben mir. Er lächelte mich an, kam rüber und setzte sich stumm. Es herrste eine unangenehme Stille, bis er fragte „Was machst du hier so alleine?“
„Ehm, sagen wir es mal so. Clara ist gerade wahrscheinlich in einem Zimmer und hat was besseres zu tun.“ Er verstand was ich meinte und fing an zu lachen. Ich stieg mit ein, obwohl meine Antwort keineswegs lustig gemeint war. „So ist das also“ fing er an und leckte sich über die Lippen „Naja, man soll ein so hübsches Mädchen wie dich nicht alleine hier lassen.“

Battlefield! -Justin Bieber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt