''Ich hab Angst.''

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Sie starrte die Decke meines Autos an und antwortete nicht auf meine Frage. Ich schaute sie misstrauisch an und wollte gerade was sagen, als sie dann plötzlich ihre Augen ganz weit aufriss und ihren Körper aufrichtete. Sie sah mich durch die Öffnung in der Tür an. Ihr Blick war ängstlich und ich nehme mal an, dass sie sich an den Vorfall von heute Nacht erinnerte. Ich sah sie  und wollte ihr am liebsten die ganzen Erinnerungen aus ihrem Kof löschen und ihr den ganzen Schmerz wegnehmen. Stattdessen aber, versuchte ich ihr die Angst zu nehmen. „Du brauchst keine Angst haben, Alison“ Ich sah sie lächelnd und liebevoll an, aus Hoffnung sie wird sich etwas beruhigen und keine Angst mehr haben. Sie sah mich an, erwiederte mein Lächeln aber nicht. Dann sah sie an sich herunter und bemerkte, dass ihre Bluse offen war und ihre Brüste rausguckten. Sie verdeckte ihre Oberweite schnell mit ihren Armen und sah mich dann wieder an. In ihren Augen bildeten sich Tränen, aber sie versuchte diese runterzuschlucken. Es brach mir das Herz sie so zu sehen, vorallem weil ich nicht wusste, wie ich ihr helfen könnte. „Alison..“ flüsterte ich besorgt. Überraschenderweise öffnete sie die Autotür und stieg aus. Sie kam langsam zu mir rüber, starrte jedoch auf ihre Füße, weil sie noch ihre High heels anhatte. Ruckartig blieb sie stehen, wartete 10 Sekunden, bis sie sich schließlich dazu entschloss, sich auf den Asphaltboden zu setzen und sich ihre High Heels auszuziehen. Ich dachte danach würde sie aufstehen, aber das tat sie nicht. Sie blieb einfach auf dem Boden sitzen und starrte ihre Hände an, die auf ihrem Schoß lagen. Ich blieb wo ich war und beobachtete sie von oben. Ich merkte das ihr kalt war, denn sie zuckte immer wenn eine kleine Brise kam und deshalb zog ich meinen Pulli aus und ging zu ihr rüber. Ich hatte noch ein schwarzes Tanktop an und es war zwar gegen 23 Uhr, trotzdem war es draußen noch sehr warm. Schweigend setzte ich mich gegenüber von ihr und hielt Alison meinen Pulli entgegen.Sie hob ihren Kopf und guckte mir somit direkt in die Augen. Wir guckten uns beide minutenlang an, ohne das irgendjemand von uns was sagte.

Sie hatte verquollene Augen, aufgeplatzte Lippen und zerzauste Haare und trotzdem fand ich sie wunderschön. Als dann wieder ein kurzer Wind wehte, breitete sich eine starke Gänsehaut auf ihrer Haut aus und sie entschloss sich meinen Pulli anzunehmen. Alison stand auf, drehte sich um, sodass ich ihren Rücken sehen konnte und zog sich ihre Bluse dann ganz aus. Das, was noch von ihrer Bluse übrig geblieben war, warf sie auf den Boden und zog sich dann schließlich meinen Pullover über. Ich sah, wie sie an sich runter guckte und dann passierte was, womit ich gar nicht gerechnet hätte. Sie fing an zu lachen. Sie drehte sich lachend um und sah mich amüsant an. Ich war so froh darüber, dass sie wieder lachen konnte und lächelte sie an. Ich musterte sie und bemerkte, dass mein Pullover so groß war, dass er fast ihre kurze Hose bedeckte, und es deshalb so aussah, als hätte sie nur ihn an. Jetzt entfuhr mir auch ein Lachen, weil sie einfach so lustig in meinen Sachen aussah. „Lach nicht. So schlimm sieht es jetzt auch nun wieder nicht aus“ schmollte sie. Ihr schmollen änderte sich aber immer in ein Grinsen, sodass man merkte, dass sie nicht wirklich beleidigt war. Sie war so süß, wie sie da stand und erwartungsvoll auf eine Antwort von mir wartete. Ich stand vom warmen Boden auf und ging zu ihr rüber. Alison guckte mich kritisch an, als sie merkte dass ich immer näher zu ihr kam. Ich blieb ein paar Zentimeter vor ihr stehen und wollte ihr in die Augen gucken, aber sie senkte ihren Kopf nach unten zum Boden. 
Ich legte meine Hand sanft an ihren Hinterkopf und zog ihren Kopf somit vorsichtig hoch. Sie ließ es geschehen und schaute mir dann tief in die Augen. Ihr entfuhr ein sanftes lächeln auf ihren Lippen und ich erwiderte es. Ich kam ihr noch näher, als ich ihr eigentlich schon war. Es war so, als ob nur ich und Alison auf dieser Welt wären. Alles andere wurde ausgeblendet. Mit meiner anderen Hand strich ich Alison sanft über die Wangen. Sie schloss ihre Augen unter meinen Berührungen und sah so unglaublich friedlich und schön aus. Wie sehr ich sie in dem Moment küssen wollte. Wie sehr ich sie in dem Moment hätte küssen sollen, aber ich wollte sie nicht erschrecken. Außerdem wollte ich das, was wir gerade hatten nicht kaputt machen. Dabei weiß ich gar nicht was wir hatten. Ich wusste nur, dass ich mich um sie kümmern muss und das ich sie nicht alleine lassen durfte. Und das werde ich auch nicht. Alison öffnete wieder ihre Augen und sah mich intensiv an, bis sie dann wimmerte "Justin. Ich hab Angst". Ihre Stimme zerbrach als sie das sagte und einzelne Tränen huschten über ihre Wange. Sie guckte auf den Boden, weil sie nicht wollte, dass ich sie so sehe. Ich nahm ihr Gesicht wieder in beide Hände und hielt es vor mein Gesicht. Ich wischte ihre Tränen weg, während ich sie fragte „Vor was hast du Angst? Vor was hast du Angst, Alison?“ Sie schloss ihre Augen für 5 Sekunden, öffnete sie dann wieder und hauchte dann gegen meine Lippen „Verlassen zu werden.“ Sie fing an zu weinen und ich umarmte sie schnell, weil ich keine Ahnung hatte, was ich sonst hätte machen können. Ich drückte sie sanft gegen mich, bis unsere Körper irgendwann so eng aneinander gepresst waren, dass nicht ein mal ein Blatt zwischen uns passte. Sie schlang ihre Arme um meinen Hals und versteckte ihr Gesicht in meiner Halsgrube. Ich hörte sie weinen. Ich spürte sie weinen. Ihre Schultern zuckten und sie atmete schwer gegen meine Haut. Es fielen sogar einzelne Tränen auf meine Schulter. Ich fühlte mich so unbeholfen und schwach, weil ich ihr nicht helfen konnte. Ich konnte sie diese Erinnerungen nicht vergessen lassen. Ich konnte das alles, was passiert war nicht ungeschehen machen, so sehr ich es wollte.  „Es tut mir so Leid“, flüsterte ich ihr sanft ins Ohr.

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