''Finde es heraus.''

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Langsam hörte sie auf zu weinen, löste sich aus der Umarmung und sah mich dankend an „Du kannst doch nichts dafür“ schniefte sie „Wärst du nicht rechtzeitig gekommen, dann...“ Sie stockte und starrte auf den Boden. Schnell wischte sie sich über die Augen, weil einzelne Tränen wieder rausflossen. Ich sah sie mitfühlend an und hob ihr Kinn hoch, sodass sie in meine Augen guckte. Sie war so wunderschön. Wie kann man nur so sein? Ihre Augen hatten eine unbeschreibliche Wirkung auf einen. Wenn man sie sah, wurde man glücklich. Man vergaß alles um sich herum. Nur sie war da. Sie und ihre Augen..und ihre Lippen und ihr Lächeln. Ihr gesamtes Auftreten. 
Oh gott, Justin. Was redest du da? Ich guckte schnell auf den Boden, weil ich ihrem Blick nicht standhalten konnte. Sie sollte mich nicht so unter Kontrolle haben, keiner sollte mich unter Kontrolle haben und ich darf und werde es nie dazu kommen lassen. Ich werde ihr nur heute helfen, weil sie mir Leid tat. Ich würde jedem Mädchen helfen, wäre ihr sowas zugestoßen. Es liegt nicht daran, dass es Alison ist. Mein blick fiel auf ihre Beine und ich merkte, dass sie Gänsehaut hatte und dass ihre Haut immer wieder zusammen zuckte. Ihr war ganz klar kalt. Ich meine, kein Wunder. Sie war ja auch barfuß. Ich sah weiter hoch zu ihrem Gesicht und sah, wie sie auf den Mond starrte. Um uns herum war es komplett dunkel. Nur ein kleiner Lichkegel fiel auf uns, da direkt neben meinem Auto eine Laterne stand. Ich sah sie lange an, bis sie schließlich merkte dass ich sie anguckte und sie ebenfalls zu mir guckte. „Was sollen wir machen?“ lächelte ich sie an „Wo willst du hin? Sag es mir und wir steigen ins Auto und fahren da hin.“ Mich überraschte es, dass ich plötzlich so nett zu ihr war. Aber selbst ich konnte meine Gefühle nicht steuern, auch wenn ich es wollte. Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und sie schaute an sich runter. „Zuerst will ich warme Anziehsachen“ sagte sie und ein herzliches Lachen entfuhr ihr. Ich lächelte sie an und sagte dann „Wird gemacht“. Ich nahm sanft ihre Hand und zog sie zum Auto. 
„Danke, Justin“, flüsterte Alison, als wir gerade auf dem Weg zu meinem Haus waren. Ich drehte mein Kopf zu ihr und lächelte sie an, was zeigen solle, dass sie sich nicht dafür bedanken braucht. Aus meinem Augenwinkel sah ich, wie sie mich lange anguckte und dann schließlich lächelte. Als sie dann merkte, dass ich es mitbekam, schaute sie schnell wieder nach vorne auf die Straße. Ich kicherte und sie musste auch ein Lachen unterdrücken. „Halt die Klappe.“ lachte sie und schlug leicht auf meinen Oberarm. „Oh gott, das tat jetzt so weh“ sagte ich ironisch und guckte sie grinsend an. Und da war es wieder. Das Augenverdrehen. Mein fröhlicher Gesichtsausdruck war sofort verschwunden. Ich biss mir auf die Lippen, aus Hoffnung ich unterdrücke das Bedürfnis, Alison anzuschreien. Ich weiß gar nicht wie mich ein Augenrollen so aufregen kann, aber zu Hölle, das kann es. Ich merkte, wie Alisons Blick auf mir ruhte und sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen anguckte. Komischerweise machte mich dies noch wütender. Ich umfasste das Lenkrad so fest wie ich nur konnte, sodass sich meine beiden Hände verkrapften und weiß anliefen. „Justin“ hörte ich Alison flüstern „Ist alles okay mit dir?“ Ich antwortete ihr nicht, obwohl ich an ihrer Stimme merkte, dass sie sich Sorgen machte. Dieses Mädchen konnte einfach nicht auf mich hören. Wie oft hatte ich es ihr gesagt? Ich hatte sie mehrmals gewarnt, und jetzt tat sie es schon wieder. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und sah, wie sie mich traurig anguckte. Sie hatte es nicht verdient, dass ich sie jetzt anschreie. Aber andererseits hatte ich es nicht verdient, dass sie so frech mit mir umgeht. Besonders nach der ganzen Sache, die ich für sie getan hatte. Ich guckte sie ernst und kalt an, löste meinen Blick aber wieder von ihr und sah auf die Straße. Sie seufzte leise, drehte sich um und schaute aus dem Fenster. Sie spielte unruhig mit ihren Händen und die Tatsache, dass ich sie ignorierte, schien ihr Sorgen zu bereiten. Aber ich kann nicht immer Rücksicht auf dieses Mädchen nehmen. Die nächsten 10 Minuten der Fahrt verliefen schweigend und still, bis Alison ihre Haltung löste, sich zu mir drehte und leise fragte „Wo fahren wir überhaupt hin?“. Meine Wut war in den letzten 10 Minuten deutlich gesunken. Vielleicht lag es daran, dass ich eine Zigarette geraucht hatte, aber vielleicht lag es auch daran, dass ich nicht ewig sauer auf Alison sein konnte. Ich meine, sie brauchte diese Nacht Ablenkung, und die würde sie auch bekommen. Da ich bisher auf ihre Frage noch keine Antwort gegeben hatte, dachte Alison ich ignoriere sie immernoch und drehte sich schweigend wieder um. „Zu meinem Haus am See.“ antwortete ich ihr schließlich. Alison drehte sich schnell wieder zu mir um und fragte mich erschrocken „Du hast ein Haus am See?“. Ich nickte grinsend. Sie hatte keinen Plan, wie viel ich und meine Jungs dank unserem Job an Kohle verdienen. Sie kicherte ungläubig und sah mich dann wieder an. „Würde mich echt interessieren, wie du deine Brötchen verdienst.“ Alison schaute mich erwartungvoll an und erwartete eine Antwort von mir. Aber es wäre keine Idee ihr ausführlich zu erklären, was ich wirklich mache. Ich meine, natürlich wusste sie, dass ich mein Geld nicht durch Zeitungen-Austragen verdiene, aber sie konnte schließlich nicht ahnen zu was ich alles in der Lage bin. Sie konnte auch nicht ahnen, dass ich nur auf die Party gekommen war, um meinen Job zu erfüllen. Und sie konnte auch nicht ahnen, dass dieser Job hieß, einen Menschen zu töten, und in diesem Fall war es Dilario. Ich realisierte, dass sie noch immer auf eine Antwort von mir wartete und sagte schließlich „Finde es heraus“ und zwinkerte ihr zu. Sie guckte mich scherzhaft an und ich erwiederte ihren Blick mit einem Grinsen. „Oh glaub mir, das werde ich“ lachte sie.

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