"Nicht ohne Hintergedanken."

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"Ich kann mich noch genau an letzte Woche erinnern, wo ich dich gefragt habe, ob du ihn liebst."

"Du hast mich nicht gefragt. Du hast es mir einfach so unterstellt."

"Oh, Allie.", seufzte sie und schaute lächelnd auf mich herab. "Das ist nichts, was man einem einfach unterstellen kann. Ich habe es eben schon damals geahnt."

"Mom.", sagte ich gequält und zog das O lang. "Ich bin müde."

"Schön." Sie streifte sich ihre Cardigan ab und warf mir einen vielsagenden Blick zu. Ich schmunzelte, weil ich wusste, was sie vorhatte.

"Okay, Schatz." Ich spürte, wie sie ihren Arm um mich legte und mich näher an sich zog. "Also du und Justin.", begann sie wieder.

"Du bist wirklich zu neugierig." Ich musste über ihre Fürsorge lachen und schmiegte mich an die weiche Bettdecke, unter der wir beide gehüllt waren.

Sie sah mich gespielt schockiert an. "Ich bin doch nicht neugierig.", rief sie. "Ich interessiere mich eben für meine Tochter."

"Schon gut. Ich beantworte dir eine Frage." Ich hielt mir die Hand vor den Mund, weil ich gähnen musste. "Und dann lass mich schlafen.", fügte ich hinzu.

"Wow. Eine Frage. Okay. Moment." Meine Augenlider schlossen sich und ruhten sich aus, während sie eifrig nachdachte.

"Ich habe eine."

"Mhm.", brachte ich nur hervor, weil ich mich schon im Halbschlaf befand.

"Die musst du aber ganz ehrlich beantworten. Also." Ihr Brustkorb hob sich vor Aufregung. "Liebst du ihn? Also jetzt wirklich?"

Wie ich diese Frage doch verabscheute. War es denn nicht offensichtlich? Verhielt man sich so wie wir, wenn man nicht verliebt ineinander war?

"Schläfst du?", flüsterte sie, als ich ihr nicht antwortete.

"Ausnahmsweise hast du mal richtig geahnt. Ich-." Mein Lächeln ließ mich den Satz abbrechen. Seufzend nickte ich. "Ich liebe ihn. Ich kann es nicht wissen, aber..ich denke, es ist wirklich Liebe. Zwischen uns."

Ich konnte sie zwar nicht sehen, aber ich wusste, wie gerührt sie war. Wie sie sich über meine Worte freute. Wie sie sich darüber freute, diese Worte aus dem Mund ihrer Tochter zu hören.

"Du kannst dir sicher sein, dass es Liebe ist.", sagte sie liebevoll.

"Was macht dich da so sicher?"

Sie brauchte ihre Zeit um zu antworten. Ich lauschte ihrem regelmäßigen Atem und musste mich darauf konzentrieren, nicht einzuschlafen. Zu Neugierig war ich auf ihre Antwort.

"Es ist die Art, wie er dich ansieht." Sie musste über ihre eigenen Worte kichern. "Das mag sich vielleicht idiotisch anhören. Aber durch Blicke kann man so viele Emotionen sehen. Dein Gesicht spiegelt alles wider, was in deiner Seele und deinem Herzen vor sich geht. Und Justin." Ich spürte sie lächeln. "Als du in dem unwerfenden Kleid runter kamst und er sich umgedreht hat. Er hat dich angesehen, als wärst du das Einzige für ihn, dass auf der Welt existiert. Nur ein einziges Mal in meinem Leben habe ich diesen Blick zuvor gesehen." Keine Sekunde später spürte ich ihre Finger an meinen Haaren. Ich schloss die Augen und versuchte die vielen Emotionen aufzunehmen, die mich zu überkommen versuchten. "Nämlich bei deinem Vater. Er hat mich genauso angesehen."

Es fühlte sich an, als hätte sich mein Herz vor Schmerzen zusammen gezogen. Meine Augen brannten aufgrund der heißen Tränen, als ich schnell mein Gesicht in ihrer Brust vergrub und meine Gefühle nicht mehr länger aufhalten konnte.

Sie hielt mich in ihren Armen, als hätte sie ihr ganzes Leben nichts anderes gemacht.

"Es ist Liebe, mein Schatz.", flüsterte sie. "Es ist definitiv Liebe."

Battlefield! -Justin Bieber Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt