''Vermutungen.''

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Justin

"Das ist unsere Theorie." Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie James auf die Magnettafel zeigte, auf der man Bilder, Zeichnungen und Schriften erkennen konnte.

Ich versuchte ruhig zu bleiben, setzte mich hin und ließ meine Augen einzig und allein auf meiner Freundin ruhen.

"Wow."

Das beschrieb es ziemlich gut.

James und ich haben die ganze Nacht daran gesessen. Wir haben die letzten zwei Jahre noch einmal zurück geholt und alles auf der Tafel festgehalten, dass wir für wichtig empfunden hatten.

Wichtige Ereignisse, spezielle Aufträge und und und.

"Setz dich hin, dann erklären wir dir alles.", sagte James, worauf Ethan dazwischen kam: "Nein, das musst du nicht, Alison."

Ich verdrehte die Augen. "Lasst sie doch selbst entscheiden."

"Das werde ich auch.", murmelte Alison und stand dank eines weiteren Schrittes nun genau vor der Tafel. Sie überflog sie schlampig und schloss dann die Augen, was nur für mich sichtbar war.

Sie war überfordert und wirkte schrecklich hilflos.

"James, Ethan, geht mal bitte.", verlangte ich von den beiden, weil ich mit Alison alleine sein wollte.

Ethan und James guckten sich an, und als James nickte, drehten die beiden um und verschwanden aus dem Kellerraum.

Alison sagte nicht, nachdem die beiden verschwunden waren und ich suchte nach den passenden Worten, die mir einfach nicht einfallen wollten.

Vielleicht sollte ich ihr Zeit geben, diese ganze Situation zu verarbeiten und sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass alles ein wenig schlimmer ist, als ich es ihr noch vor wenigen Tagen versucht habe auszureden.

"Wie lange weißt du schon, dass Megan und Ted zusammen unter einer Decke stecken?", fragte sie und ich konnte raushören, dass sie wütend auf mich war.

"Nicht lange."

"Wie lange!", schrie sie die Tafel an und ich verzog keine Miene, weil ich mit einem Wutausbruch schon gerechnet hatte.

Ich stand auf und ging mit langsamen Schritten auf sie zu.

Unsere Oberarme berührten sich, als ich auf einen bestimmten Punkt der Tafel zeigte.

Auf ein bestimmtes Datum.

"Seit dem 20. September."

Sie hielt inne und ich ließ meine Hand wieder fallen.

"Du wusstest es, während wir in Italien waren und du einen auf Friede-Freude-Eierkuchen gemacht hast?" Zum ersten Mal seitdem wir uns im Keller befanden sah sie mich an.

Ihre enttäuschten Augen lösten beinahe Schuldgefühle in mir aus, aber ich hielt immer noch an meiner Meinung fest, dass ich es ihr am liebsten weiter verheimlicht hätte.

Ich konnte mich nicht bei ihr entschuldigen, weil ich es nicht ernst gemeint hätte.

"Ich wusste es nicht schon davor. Ich hatte die Vermutung, dass es möglicherweise so sein könnte und während wir in Venedig waren haben sich meine Vermutungen bestätigt. Warum ich dir nichts davon erzählt habe? Weil ich nicht wusste, wie ich es dir erklären sollte."

"Du wusstest nicht, wie du es mir erklären sollst?", wiederholte sie und biss sich verärgert auf die Unterlippe. "Was für eine läppische Ausrede. Du hättest einfach mit mir reden müssen."

"Jetzt hör mir mal zu, Alison." Manchmal benahm sie sich, als wäre sie ein kleines Kind. Wie kann sie sich alles nur so einfach vorstellen?

Wie hätte ich ihr denn in Venedig beibringen sollen, dass Ted seit neustem bei ihrer Mutter arbeitet und dort auf braver, ahnungsloser Assistent tut?

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