Unsere Geschichte

Teil 26&27

Tolga

Enttäuscht von mir selbst, stieg ich in mein Auto und fuhr voll Gas weg. Immer wieder schlug ich auf mein Lenkrad und ließ meine Aggression an der ganz rechts angebrachten Pedale raus. Ich fuhr immer schneller und schneller, sodass ich die eigentlich erlaubte Geschwindigkeit schon überschritt. Zuhause ließ ich das Auto einfach vor der Einfahrt stehen und schloss meine Türe auf. Ich schmiss alles weg, meine Jacke links, Schuhe rechts, Schlüssel einfach weg.

Es war ein Fehler, ich dürfte nicht mit ihr so da sein. Ich müsste schon früh genug stoppen. Aber ich war doch auch nur ein Mann. Pinar wusste einfach wie man einen Mann erregte und ihn umkriegte. Sie hatte mich still gestellt und sich auf mich geworfen, aber welches Mädchen glaubte mir das wenn ich es so erzählen würde. Vor allem Isil, sie wusste doch gar nicht wie das war, als Mann schön gemacht zu werden. Nach so einer Tat musste eine Befriedigung kommen. Doch ich entschied mich eigentlich dagegen, nur sie sah es nicht. Sie hatte alles falsch gesehen.

Sauer und Wut geladen stand ich vom Bett auf. Ich schnappte nach einer Vase, welches auf meiner Kommode stand, den warf ich voller Wucht gegen die Wand, welches nur aus Spiegeln bestand. Wie die Vase zersplitterte auch der Spiegel in tausende kleine Teile. 
»So sieht Isil's Herz grade auch aus«, murmelte ich vor mich hin und wischte mit meinem Arm die Tränen weg. 'Was ist nur aus mir geworden seit wann bin ich so weich geworden und weine für eine Frau?' 'Wo ist meine starke Seite.'

Das Handy piepen weckte mich am frühen morgen. Ich dachte es sei eine SMS doch es piepte weiter und hörte nicht auf bis ich es abnahm. »Ja?«, sprach ich verschlafen ohne auf den Display zu schauen. 
»Oh Tolga Bruder, immer noch am schlafen? Was los jung eine wilde Nacht gehabt?«, lachte er am Apparat. 
»Sinan, mit wem sprichst du da?«, hörte ich ihre verzaubernde Stimme und war plötzlich hellwach. »Isil«, nuschelte ich und lächelte erleichtert. 
»Was?«, lachte er weiter. 
»Nichts, nichts. Was los wieso hast du angerufen?«, fragte ich nach. Am frühen morgen hatte er von mir geträumt oder wieso rief er mich an? 
»Muss immer etwas sein«, tat er am Telefon einen auf beleidigt.
»Bruder du rufst nie umsonst an«, lachte ich dieses mal und hörte ihn anschließend auch lachen. »Sinan, jetzt leg endlich auf, ich will noch etwas schlafen. Sinan, hadi (los)« 
»Liegt Isil neben dir?«, fragte ich sauer und geschockt. 
»Ja, wir haben gestern zusammen geschlafen«, erklärte er mir und ich tickte auf der Stelle aus. Ich stand ruckartig vom Bett auf und ging mir durch die Haare. 
»Wie, also Sex?«, wollte ich wissen. Das konnte doch nicht sein, sie konnte nicht unter ihm gelegen haben. »Junge was interessiert dich das ob ich Sex hatte oder nicht«, lachte er wieder 
»Sei zum Frühstück bei uns, habe eine Überraschung«, stellte er fest und legte auf.

Ich ging im Zimmer hin und her. Die Sache das sie mit ihm in einem Bett lag, machte mich wütend und aggressiv. Mir kochte das Blut und ich könnte in dem Moment jemanden umbringen. "Isil.", schrie ich sauer ihren Namen und zog mich nach dreißig mal Hin und Her an. Armanie Jeans und da drüber ein enges Gucci T-Shirt welches meinen definierten Körper betonte. Falls sie mit ihm geschlafen hat, dann ist das Mädchen für mich gestrichen. Egal wie sehr ich sie Liebe. Ich würde alles für sie tun, aber wenn sie mich betrügt, dann kann sie meine Liebe vergessen. Lieber Leide ich an diesem Herzschmerz als mit ihr zusammen zu sein. 

Nach dem ich mich angezogen hatte, knallte ich die Türe zu und fuhr erstmal in ein Blumengeschäft. »Ein schlichter Strauß bitte«, bat ich die junge Floristin, dir mir sofort ein kleines Strauß vorbereitete. Ich zahlte mehr als nötig. Das Geld war mir scheiß egal. Mit dem Strauß fuhr ich zu Tolga bzw zu Isil. Dejavu dachte ich mir. Wieder einmal wollte ich mich entschuldigen und sie zu Rede stellen.

Ich klingelte an der Tür. Sie öffnete mir die Tür. Wieder einmal sah sie bezaubernd aus. Ihr schwarzes Kleid passte wie angegossen jedoch war es für mich zu kurz. Ich blieb an ihren Oberschenkeln stehen und schaute mit einem hoch gezogenem Augenbrauen zu ihr. 
»Tolga, komm rein. Bleibt doch nicht an der Tür stehen«, bat mich Sinan rein. Ich schaute erst mal nur zu ihr reichte ihr den Strauß und sagte in einem kalten Ton 
»Herzlichen Glückwunsch ihr wart im Bett« Doch im nächsten Moment bereute ich es. Als ich mich umdrehte zu Sinan, sah ich den gedeckten Tisch und jeweils die Eltern der beiden. 
»Scheiße«, sprach ich aus unter meinen Händen und begrüßte die Eltern einzeln mit Hände küssen. »Hosgeldiniz. Ne zaman geldiniz?(Willkommen, wann seid ihr gekommen?«, fragte ich verblüfft und wand mich kurz zu Isil. Es tat mir so leid, sie so zu sehen und so zu behandeln. Aber ich muss es wissen, was Sinan auch in ihr?

Wir frühstückten gemeinsam. Isil hielt sich wieder mal zurück, was mich gar nicht wunderte. Sie war in ihrem Element. Ich legte vorsichtig ohne das es jemand sah, meine Hand auf ihr Bein. Unter dem Tisch würde es niemand sehen. Sofort kam sie in die Realität zurück und versuchte meine Hand weg zu drücken doch schaffte es nicht. Sie ließ es sein und ihre Eltern wie die auch von Tolga stellten mir noch weitere Fragen. 
»Tolga was ist mit dir mein Sohn, du bist immer noch Singel?«, fragte mich ausgerechnet Isil's Mutter. Jetzt streichelte ich ihr Bein und redete neben bei. 
»Ich warte bis die richtige Frau mich bemerkt«, und beobachtete von meinem Blickwinkel Isil. Plötzlich griff sie stärker nach meiner Hand drückte es weg und stand auf. 
»Ich bin satt. Ich räume schnell die Zimmern auf während ihr Frühstückt«, lächelte sie schüchtern und flitzte hoch. 
»Ich helfe ihr mal, damit es schneller geht«, entschuldigte sich auch ihr Mann, was mich nervte. Doch konnte nichts dagegen machen.

Wir drei Männer schauten uns die Tor-Wiederholungen vom letztem an und beschwerten uns weiterhin über die verfehlten Tore wobei die Frauen über etwas anderes sprachen. Jedoch wusste ich nicht worüber.

Endlich kamen auch die zwei runter und setzten sich zu uns. 
»Isil? Ihr seid schon seid 4 Jahren ein Paar. Wir erwarten langsam ein Enkelkind«, sprach die Mutter von Tolga aus und verheilte uns allen einen Schock. Mir sogar Wut. Sie durfte kein Kind von ihm haben. Automatisch ballten sich meine Hände zu Fäusten, meine Augen spuckten Feuer, mein Kiefer spannte sich sogar meine Zähne knirschen. Gespannt wartete ich auf die Antwort Isil's die genauso wie ich, sichtlich überrascht war.