Teil 28&29

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Tolga

Als sie so mit dem Koffer vor mir stand, wollte ich sie aufhalten. »Gitme, beni birakma (geh nicht, lass mich nicht allein)«, wollte ich ihr sagen, jedoch konnte ich es nicht. Ich war gezwungenermaßen still und schaute mit einer kleinen Hoffnung in ihre Augen, in der Hoffnung das sie sich umentscheidet. Doch sie sah überzeugt aus. Als sie uns flüchtig umarmte, zog ich ein letztes mal ihren Duft ein.

Ihre Haare atmete ich in mich hinein und ich könnte schwören sie tat das gleich. Sie löste sich und hatte diese bekannten nassen Augen, welches sie von uns verheimlichen wollte und schnell aus der Tür ging.

»Weißt du Tolga, wir führen zwar keine richtige Ehe wir haben kaum Körperkontakt, aber immer wenn sie weg ist, vermisse ich sie«, gestand Sinan mir als wir Fernsehen 'schauten'. Meine Gedanken waren nur bei ihr. Ich glaubte ihr nicht! Sie ging nicht nach Berlin. Sie ging wo anders hin, sie schaffte es vielleicht Sinan anzulügen, aber ich sah es in ihren Augen, wenn es eine Lüge war. 

»Tolga, bist du noch da?«, fragte Sinan mich erneut und er brachte mich zum Weißglut. 

»Ja Bruder. Ich höre dir zu«, musste ich meine Wut wegspielen. 

»Du hattest doch mal vor 2 Monaten eine Affäre was ist mit der passiert?«, fragte ich nach, ich wollte das er von Isil wieder weg kam. Sie wieder so dreckig behandelt wie damals als ich es auch tat. Bevor ich mich verdammt nochmal in dir verliebt hatte. 

»Die war nur zum ficken da, die habe ich nie geliebt. Isil, du weiß doch, sie hat ihr eigenes Zimmer, ihr eigenes Bett. Mit der kann ich nicht mehr«, legte er eine kurze Pause. Diese Nachricht war für mich keine gute ich konnte mich darüber nicht freuen, weil er jetzt wieder auf Isil angewiesen war. Dies brachte mich nur noch mal zum Ausrasten. Ich wollte nicht, dass Sinan etwas mit Isil hatte. 

»Gestern, schlief sie wie ein Engel neben mir. Nach Jahren konnte ich sie wieder beim Schlafen beobachten. Aber Tolga du kannst es dir nicht vorstellen wie gerne ich meine Lippen auf ihre weichen Lippen pressen wollte. Ich wollte sie spüren und sie sollte mich spüren«, erzählte er mir so mitgekommen, als wäre es das letzte was er machen müsste. 

»Sinan, lass das Mädchen in Ruhe! Wehe du fickst sie!«, drohte ich ihm. 

»Was?«, schaute er verblüfft zu mir. Er war erstaunt sowas hatte er nicht erwartet, dass kann ich mir vorstellen. »Du weiß wenn du das ohne ihr Willen machst, ist das kein Ficken sondern Vergewaltigen!«, klärte ich ihm den angeblichen Grund auf warum ich so ausgetickt bin. 

»Ich würde niemals etwas gegen ihren Willen machen Tolga. Sie ist meine erste große Liebe«, wurde er wieder sanfter. 

»Erste große Liebe«, zischte ich raus und lachte spöttisch.

»Ich gehe jetzt lieber. Ist schon spät geworden«, erklärte ich ihm und stand auf. 

»Ich muss die Tage voll arbeiten. Vielleicht sogar nach Köln wegen der neuen Firma ich weiß es nicht«, runzelte er kurz und rieb sich die Stirn. 

»Ich habe meine Mutter auch lange nicht mehr gesehen. Ist mir eingefallen als ich eure sah. Ich habe meine Königin vermisst, wahrscheinlich gehe ich morgen zu ihr«, log ich halbwegs und ging aus der Tür nachdem wir uns mit dem Handschlag verabschiedet hatten.

Ich stieg in mein Auto und zündete die Zündkerze schon mal an, natürlich durfte die Heizung an solchen kalten Tagen nicht fehlen. Nebenbei holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Wo war sie bloß? Wo war sie hingegangen? Ich rief sie an, unendliche male, doch sie nahm es nicht ab sie drückte sogar ab und legte auf besetzt. »Isil, allah kahretsin nerdesin? (Verdammt nochmal wo steckst du?«, schlug ich immer wieder auf mein Lenkrad und fuhr endlich los. Zu mir nach Hause.

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