Tolga
Erschrocken stand Isil vom Bett auf. Ihre Augen waren gefüllt von Angst, die erwartend zu mir schauten. Gelangweilt, aber auch mit etwas mulmigem Gefühl stand ich auf um die Tür zu öffnen. Isil klammerte sich an meinem Arm und begleitete mich bis zu Tür.
»Warte, was wenn es er ist? Sinan?«, zog sie mich kurz davor am Arm. Dies war mir auch schon durch den Kopf gegangen, aber wieso sollte er so spät kommen? Mit erhöhter Neugier öffnete ich die Tür und würde sie am liebsten im nächsten Moment zuschlagen, doch es ging nicht.
Mit wütenden Augen schaute ich in ihre, in Melda's Augen. Ihre eisblauen Augen waren gefüllt und rot umrandet an ihrer Hand hatte sie meinen einzigen Neffen, meinem Sonnenschein, Alper der mir sofort in die Arme sprang. »Dayi (Onkel)«, rief er nach meinem Namen und sprang in meine Arme. Ich hob ihn hoch in meine Arme und schaute etwas entsetzt in das Gesicht Isil's. Wahrscheinlich hatte sie es am Anfang falsch verstand, welches ich auch verständlich fand, wenn eine Frau abends um 21:00 Uhr mit einem Kind vor der Türe eines Mannes stand. Während ich mit einer Hand Alper hielt, umarmte ich mit der anderen die Isil.
»Isil, das ist mein kleiner Player, Alper. Und Alper das hier ist meine wunderschöne Freundin«, stellte ich die zwei vor.
»Ist sie wirklich mit dir zusammen?«, flüsterte der 7-jährige Penner in mein Ohr.
»Ja, wieso?«, fragte ich etwas verwundert.
»Die ist viel zu hübsch für dich. Such du dir eine neue, gib sie mir«, flüsterte er mir weiter ins Ohr. Der kleine Hosenscheißer, der war nicht mal in der Lage sein Arsch abzuwischen und wollte meine Frau haben. Ich schmiss ihn auf die Couch, kitzelte ihn bis er nicht mehr konnte und auf mich los ging. Nun entstand ein Fun-Fight zwischen uns. Während wir im Wohnzimmer uns die Nasen blutig schlugen, saß meine Prinzessin mit meiner ehrenlosen Schwester in der Küche. Sie holte sie noch rein und begleitete sie in die Küche.
»Dayi, Anne hat sich mit Baba gestritten. Aber dieses mal war es anders. Baba wollte Anne fast schlagen, dann ist Anne schnell weg gerannt. Mit mir zusammen in mein Zimmer und haben die Koffer gepackt. Dayi dürfen Anne und ich heute hier schlafen bis ich eine Arbeit finde und arbeite?«, zerbrach er mir das Herz. Er als 7-jähriger beherrschte so einen Ausdruck. Es war wie ein Messer, welches genau in mein Herz ging. Nein, nicht die Tatsache was mit meiner Schwester geschah, sondern das mein Neffe, das mit erleben musste. Dazu fragte er mich noch zuckersüß und versuchte so männlich rüber zu kommen wie es nur ging, während er eigentlich unter mir lag, denn ich hatte den Kampf gewonnen.
»Natürlich könnt ihr hier bleiben ohne das du arbeiten musst«, zwinkerte ich ihm zu und biss in seine fetten Wangen.
»Dayi man hör auf«, schrie er und boxte mit seinen kleinen Händen in mein Gesicht.
»Sag mal Dayi wollten Isil Yenge und du eigentlich schlafen?«, fragte er mich mit einer seltsamen Tonlage, dass ich mir nur dachte 'Alper du guckst zu viel Fernsehen'.
»Nein, lass mal schauen, was die zwei Frauen so in der Küche treiben«, versuchte ich geschickt das Thema zu wechseln. Er war zwar jung, aber er wusste viel. Er war genauso einer wie sein Dayi halt. Obwohl ich nie zu Melda ging. Sie war damals vor 7 Jahren einfach abgehauen. Sie wurde schwanger von einem möchtegern Player und ließ sich von ihm Schwängern. Sie war eine Schande für die Familie, dennoch wollte meine Mutter sie nicht abstoßen. Sie kam regelmäßig meine Mutter besuchen mit Alper. Immer wenn sie kam, ging ich mit Alper raus, deshalb die feste Bindung zwischen ihm und mir und die Brüchigkeit zwischen Melda und mir.
Alper und ich gingen in die Küche. Er war auf meiner Schulter und hielt sich an meinem Kinn fest, als ich in der Küche war und die verweinten Augen meiner Schwester sah, brach ein Stück in mir. Obwohl ich sie so verachtete, tat es immer noch weh! Ich nahm Alper wieder runter, auf den Boden
»Alpi, du weißt wo dein Zimmer ist. Los ab ins Bett«, bückte ich mich zu ihm runter, während ich mit ihm sprach. Der kleine Knirps zwinkerte mir dreckig zu und reichte Isil einfach mal seine Hand.
»Isil, würdest du mich vielleicht nach oben begleiten?«, fragte er dreckig.
»Abla! (Schwester)«, rief ich etwas gereizt, er sollte es nicht übertreiben. Nur weil ich ihm die Hand gab, sollte er mir nicht den Arm abreißen. Etwas unsicher, aber dennoch stand Isil auf und ging mit Alper auf dem Schoss die Treppen hoch.
»Isil, der Junge ist schwer. Lass ihn runter. Denk an unsere Tochter«, übermittelte ich somit die Nachricht auch meiner Schwester die geschockt zu mir sah.
»Was willst du ? Wieso bist du gekommen? Schämst du dich gar nicht hier hin zu kommen?«, biss ich mit meinen Wörter auf sie zu bis sie wieder in ein Schluchzen fiel.
»Melda du weißt ich hasse es, wenn du weinst! Hör auf mit der scheiße«, verfinsterten sich wieder meine Blicke und sofort hörte sie auf zu Schluchzen, jedoch weinte weiter.
»Abi«, legte sie ihre Hände auf meine. Ich wollte nicht von ihr angefasst werden und zog meine Hände weg. Daraufhin warnte sie es nicht mehr zu machen. Sie war gestrichen für mich.
»Abi, Cenk hat mich betrogen, er hat mit einer anderen geschlafen und als ich ihn alles um den Kopf hauen wollte, wurde er fast handgreiflich«, weinte sie weiter. Ich konnte sie nicht trösten, ich wusste es nämlich. Ich wusste, dass der Tag irgendwann kommen würde. Das war Cenk, er hatte alle geilen Frauen gefickt, er war mein Freund, bis er meine Schwester im Bett hatte, ab dann waren beide für mich gestorben.
»Ich gebe mal Isil bescheid. Sie soll dein Zimmer fertig machen«, stand ich auf, ich suchte nur nach der weite. Ich wollte mich entfernen von ihr. Als ich die Treppen hoch war, suchte ich nach ihr doch fand sie nicht. Letztendlich schaute ich im Zimmer meines Neffen nach, dort lagen sie Arm in Arm und waren eingeschlafen. Ich zog meine Augenbraue hoch und schaute zu dem Biest, der wohl doch nicht schlief, er streichelte eiskalt den runden Bauch meiner Frau. Sofort verzog ich meine Miene ich schaute spielerisch böse und griff nach meiner Frau. Ich hob sie hoch woraufhin Alpi schnell meckerte.
»Hey, lass die hier. Die ist doch am Schlafen. Soll die neben mir schlafen«, bat er mich doch ich zischte
»Lucky soll es nicht sehen. Er wird sogar eifersüchtig, wenn er mich sieht, wenn er dich sieht bist du für ihn Speise«, lachte ich ihn aus und wollte gerade raus, bis er mich fragte wer Lucky war.
»Komm mit ich zeige dir Lucky«, ließ ich ihn vom Bett hüpfen. Wir gingen zusammen in das Schlafzimmer und wie als hätte der Penner uns gerochen, was er eigentlich gemacht hatte, rannte er an meine Beine und suchte nach Liebe. Der andere kleine Pisser versteckte sich hinter mir.
»Yuuuh bu ne be ? (Oha was ist das ?) dayi mach das der Weg kommt«, brachte der ober Macho mich zum Lachen.
»Wo ist deine Männlichkeit?«, lachte ich ihn aus und legte Isil in das Bett. Ich küsste ihre Stirn, deckte sie gründlich zu und strich ihr ein letztes mal, bevor ich aus dem Zimmer ging, über ihren Bauch.
Als ich die Tür zu machte war nur Alper neben mir. Lucky der zweite Mann im Haus achtete im Zimmer auf Isil. Er war echt ein Held.
»Dayi, wieso hast du uns nicht auf deine Hochzeit eingeladen?«, fragte er mich traurig als wir in das Gästezimmer gingen.
»Ich bin nicht verheiratet«, gestand ich ihm, während ich das Bett machte.
»Wie? Sie ist schwanger?«, machte er große Augen.
»Du bist dafür viel zu jung«, erklärte ich ihm und wollte gerade das Zimmer wieder verlassen doch mir wurde der Weg versperrt. Melda umarmte mich plötzlich und weinte auf meiner Schulter. Widerwillig umarmte ich sie. Alper sah nämlich zu mir hinauf und ich konnte ihn nicht enttäuschen, ich musste sie umarmen. Ich gab ihr zögernd einen Kuss auf die Stirn und legte sie genauso ins Bett wie ich es bei Isil auch tat. Sie war schon immer meine kleine. Mein Baby. Meine kleine Schwester mit der ich viel durchlebt hatte.
»Du magst meine Mama ne Dayi?«, grinste mich der kleine an. Ich musste auch mit grinsen.
»Natürlich mag ich sie, sie ist meine einzige Schwester. Ich sollte auf sie aufpassen, mein Vater hatte sie mir hinterlassen, aber ich konnte nicht auf sie aufpassen«, begleitete ich ihn in sein Zimmer und deckte ihn genauso zu. Ich fühlte mich wie ein Vater, jeden Decke ich zu und Sorge mich um alle. Schon jetzt übernahm ich Verantwortung.
»Mein Neffe hat ein Auge auf dich geworfen, Schatz. Vor wem soll ich dich jetzt beschützen? Vor Lucky? Vor Alpi? Oder vor den ganzen anderen Hurensöhnen da draußen? Ich glaube ich sperre dich am besten hier ein, sodass keiner mein Diamant zu Augen bekommt«, scherzte ich rum, während sie schlief. Ich strich ihr über das bezaubernde Haar. Immer wieder hörte ich Lucky knurren. Er lag auf meinen Füßen und sah zu wie ich meiner Frau über das Haar strich.
»Noldu lan kiskandinmi? Kizkanma yarin disari cikariz Alper sen ben, birtanede size buluruz (Was los eifersüchtig ? Sei nicht eifersüchtig wir gehen morgen einfach raus Alper du ich, dann suchen wir eine für euch)«, lachte ich selber über den Gedanken und schlief damit ein.
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Unsere Geschichte
RomanceIsil und Sinan heirateten aus Liebe und die Ehe führte zu einer drei Jahren glücklichen Ehe. Doch seit einem Jahr haben sich beide von einander distanziert. Beide haben beschlossen, dass jeder sein Leben lebt, aber sie noch verheiratet bleiben. Dann...