Teil 2

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Tolga


Erst als sie weg war machte ich es mir auf der Couch viel gemütlicher. Ich schämte mich zwar nicht, auch war ich nicht schüchtern, dennoch konnte ich mich nicht wie ein Pascha auf die Couch legen, wenn dies nicht mein Haus war.

»Tolga, was wenn ihr was passiert?«, quasselte Sinan mitten im Film und zerstörte meine Konzentration. »Was soll schon passieren man, die Frau ist schon fast 23 Jahre alt.«, verklickerte ich ihm und wand mich wieder dem Film zu. Seine unruhige Art nervte mich höllisch, worauf ich einen wütenden Blick auf ihn warf und mich wieder senkrecht hinsetzte. »Man sie ist immer noch meine Frau, ich bin immer noch verpflichtet auf sie aufzupassen. Ihre Eltern haben sie mir anvertraut.«, schaltete er mit der Fernbedinung den Fernseher aus und bewegte sich in der ganzen Wohnung fort. »Alter du liebst die doch gar nicht, scheidet euch doch einfach dann gibt es auch keine Verantwortug.«, zwinkerte ich nun. Er nervte langsam wirklich mit seiner Isil. Sollte er doch einfach auf die kleine scheissen. »Geht nicht. Du kannst es einfach nicht verstehen. Da ist diese verdammte Bindung die sich nicht lösen will und kann. Auch wenn ich sie nicht mehr wie meine Frau liebe, ich mag sie trotzdem. Sie war in den Tagen da als ich brauchte und sie hat sich um mich gekümmert.«, schaute er mir in die Augen während er diese Wörte sprach. Ich rollte meine Augen nur. Ach Liebe was war das schon. Wieso sollte ich mich auf eine Frau fokussieren, wenn ich mehrere haben konnte? Liebe war nichts für mich. »Sinan, wenn sie die so von Bedeutung ist, dann renn der hinterher man. Ich komme hier her um abzuschalten und du kommst mir so entgegen. Ciao ich bin weg.«, nahm ich mir meine Jacke und machte mich aus seiner Wohnung.
Erst sagte er mir, dass er sie nicht mehr liebte und sich eine kleine Wohnung suchte und jetzt sagte er, dass er sich doch umentschieden hatte, er liebte sie zwar nicht. Dennoch wollte er sie nicht alleine lassen. Was für ein Schwachsinn. Wenn du sie nicht liebst dann lässt man sie doch los, vielleicht findet wenigstens sie ihr Glück. Naja, sowie sie heute aussah, war es wohl schwer, aber trotzdem im allgemeinen war Isil kein hässliges Mädchen. Vorallem ihre grün-blauen Augen kennzeichnen ihren Namen aus. Ihre Augen leuchteten wie ihr Namen, wenn sie sich freute oder auch weinte. Ich mochte Isil auch wenn sie nervig war, sie ist immer noch die Frau meines besten Freundes. Jeden Tag musste ich sie sehen und mir ihre dummen Kommentare anhören.

An dem Abend unternahm ich nichts besonderes mehr. Kein Wunder auch mit der runtergekommenen Stimmung konnte man auch nichts unternehmen. Ich fuhr einfach zu mir nach Hause und legte mich einfach in die Badewanne. Ein Entspannungsbad würde jetzt bestimmt gut tun. Ich nahm mir mein Tablett und schaute dabei Fußball, heute sollte das alles entscheidende Fußballspiel statt finden. Während ich mich im Lauwarmen Wasser bequem legte, fieberte ich mit dem Spiel mit. Immer kurz vor den Toren klatschte ich mit meiner Handinnenfläche auf die Wasseroberfläche. Als die erste Halbzeit begann, klingelte es stürmerisch an meiner Türe. »Du Scheisse wer bist du nur?«, stieg ich genervt aus der Badewanne und wickelte mir ein Handtuch um die Hüfte. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen öffnete ich die Tür und schaute verwundert raus. Jedoch sah ich niemanden außer ein kleines Kind. »Ja?«, kniete ich mich runter um in der selben Augenhöhe zu sein und hielt mir dabei mein Handtuch fest. Nicht das sich es entlöste, vorallem noch neben dem Kind. Ohwei. "Ich, ich habe mich wohl vertan. Entschuldigung.", entschuldigte sich die kleine und wollte grade wieder los rennen, doch ich packte rechtzeitig nach ihrem Arm. »Wo sind denn deine Eltern?« Jedoch zuckte sie nur mit ihren Schultern und fing an zu weinen. Oh ja, das fehlte mir noch eine kleine Heulsusse. Ich ging noch mal raus um Ausschau zu halten ob jemand da war, doch leider sah ich keinen und das Kind so spät noch draußen lassen konnte ich auch nicht.

»Kleine zieh dir die Sachen an und dann schlüpfst du ins Bett.«, gab ich ihr den Pullover und die Jogginghose. Sie schaute skeptisch zu den Sachen und dann wieder zu mir »Die gehören meinem Neffen, ich habe leider keine Nichte.«, half ich ihr beim Umziehen legte sie in mein Bett deckte sie sorgfältig zu anschließend küsste sie auf die Wange und ging aus dem Zimmer nach dem ich das Licht auszündete. Jedoch ließ ich die Türe von der sechs jährigem offen, weil sie Angst hatte.

Durch mein Handy wurde ich früh am morgen geweckt. »Oh man wer ist der Verfluchte?«, streckte ich mich au der Couch und versuchte nach meinem Handy zu greifen.

»Ja?«, ertönte meine Stimme leicht immer noch genervt aber eher desinteressiert nun. »Bruder, Isil hat das Frühstück schön vorbereitet. Komm auch.«, lud er mich zum Frühstück ein den ich erstmal freundlich ablehnte. "Ich kann nicht hab einen kleinen Besuch.", erklärte ich ihm und wollte auflegen. Doch er ließ nicht locker und entschuldigte sich wegen gestern, naja seine Schuld war es ja nicht, aber wahrscheinlich fühlt er sich schuldig.

Aufjedenfall ließ ich mich überreden und fuhr mit der kleinen Lea zu Sinan zum frühstücken.

Ich klingelte und hielt die kleine Hand der kleinen fest. Die Augen der beiden weiteten sich als sie Lea an meiner Hand sahen. Ich konnte sogar bei einer Person sogar regelrecht Feuer spucken sehen, aber wieso?

»Es ist nicht mein Kind, keine Sorge.«, beruhigte ich die beiden und betrat letztendlich die Wohnung. Ich zog ir die Jacke aus sowie die Schule und setzten uns gemeinsam an den Frühstückstisch nachdem wir unsere Hände gewaschen hatten.


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