Tolga
Sogar die rötliche Farbe stand ihr enorm gut. Als sie in das Gesicht meiner Mutter erblickte, versteckte sie sofort ihre Augen und richtete ihre Kleidung. Sie sah nicht gerade schick aus, aber genau dies freute mich. Sie hatte nicht wieder diese engen Sachen an wodurch man alles sah. Jetzt wusste ich wie sie sich anzog, wenn ich nicht da war. Mein Mädchen, dachte ich mir und sofort gingen meine Lippenspitzen in die Höhe. Wie Tolga begrüßte auch Isil meine Mutter. Meine Mutter war eine edele Frau. Sie hatte es nicht so mit der Tradition Hand küssen oder so. Es reichte ihr schlicht, wenn man die Hand aussteckte bei Fremden, doch bei Isil und Sinan drückten sie sich immer gegenseitig.
»Tolga Oglum (mein Sohn), kannst du bitte auch die Dame grüßen wie unhöflich", schaute sie in meine Augen, die ich direkt weiter an Sinan leitete. Ich hatte Isil noch nie, wirklich noch nie begrüßt neben Sinan. Erst als Sinan mit dem Kopf nickte, küsste ich mit der ganzen Fläche meines Lippens ihre Wange die andere Seite ließ ich sein, dafür flüsterte ich ihr etwas ins Ohr.
»So gefällts du mir«, sie zwickte mich am Bauch und als ich zusammen zuckte sah es meine Mutter.
Zu viert saßen wir im Wohnzimmer auf der Couch und lachten über belanglose Dinger. Immer wieder wurde Isil nervös, wenn meine Mutter sie was fragte. Sie fing an den Händen zu schwitzen und versteckte immer wieder ihre rechte Hand in der linken. Als meine Königin sah, dass sie ihre Ringe nicht anhatte, schaute sie irgendwie komisch, undefinierbar zu mir. Während sie ihren Namen sprach, blickten ihre blauen Augen in meine und drehte sich anschließend zu ihr.
»Isil, du hast wohl vergessen deine Ringe anzuziehen?«, machte sie die Erkenntnis. Isil war sprachlos, sie wusste nicht was sie sagen sollte und schaute wie benebelt zu Sinan und dann zu mir.
»Sey.. (Also..)«, versuchte Sinan sie zu retten, doch stockte auch wieder.
»Ich habe sie vergessen nach der Dusche anzuziehen«, log Isil ohne sie anzusehen. Sie schaute auf ihre Finger und sprach dabei leise die Wörter aus.
»Sie haben bestimmt hunger ich gehe mal was zum essen machen«, ergriff sie die Flucht und floh in die Küche. Meine Mutter ging auf das Geschehen nicht mehr ein. Sie saß an ihrem Platz und erledigte schnell eine wichtige Arbeit von ihrem Handy aus. Sinan, ging auf Klo und ich saß auf dem Platz wie nichts. Meine Mutter war vertieft in ihre Arbeit wie ich sah, weshalb ich unauffällig auf stand und in die Küche ging.
Von hinten umarmte ich sie, die Frau die gerade so lecker kochte. Wie presste ich mich gegen sie jedoch kam es nicht wie erwatet zurück.
»Yapma, gören olucak. (Mach es nicht, wir werden gleich erwischt)«, schmunzelte sie und rieb sich mir fern. »Kim görecek (wer soll und schon sehen) die sind alle vertieft. Dein Mann ist kacken und meine Mutter am arbeiten. Komm schon, einmal«, drehte ich sie zu mir um und küsste ihre Lippen. Jedoch küsste sie mich nur flüchtig und zog sie wieder zurück worauf ich nur seufzte.
Erneut ging ich zu ihr, packte sie dieses mal an der Hüfte, sie war es gewohnt von mir dort gepackt zu werden, denn es war diese Stelle. Ich legte mein Kopf auf ihre Schulter und küsste leicht ihren Hals entlang. Ihr Pully war jedoch mein Hindernis, es war so dick und geschlossen das ich nicht tiefer kam. »Tolga yeter (es reicht) schäm dich etwas deine Mutter sitzt drin«, warnte sich mich
»Ja deine Schwiegermutter«, küsste ich sie ohne Pause weiter. Man manchmal bin ich echt von Trieben gesteuert.
Ich zog grade mein Kopf weg und machte ein Schritt zurück schon hörte ich eine bekannte Stimme.» Was macht ihr hier?«, schaute meine Mutter mit ihrem so berühmten undefinierbaren Blick zu mir und dann zu Isil. Sie analysierte sie von Kopf bis Fuß. Man sah Isil wieder einmal die Nervosität an. Man sieht von Ecken und Kanten, das Isil niemals Lügen könnte. »Nichts Mama. Ich habe Isil grade gefragt ob sie Hilfe brauch. Setzt du dich schon mal«, übernahm ich die Rolle und bereitete den Tisch während Isil kochte.
Endlich kam auch der Scheißer und setzte sich an den Tisch. »Kusura bakmayim bekletim. Önemli bi telefon geldide (es tut mir leid. Hab euch warten lassen. Ich hatte einen wichtigen Anruf bekommen)«, entschuldigte er sich und setzte sich dazu. Gemeinsam aßen wir das Essen, jedoch herrschte eine Trübe Stimmung, meine Mutter beobachtete immer wieder jeden einzelnen von uns. Sie schaute zu Isil zu mir dann zu Sinan und wieder zu mir. Es machte mir Angst. Was denkst du da bloss. 'Man Mama ich will in dein Kopf rein gucken können. Wieso bist du nicht eine dumme Frau.', dachte ich mir und lachte selbst über meine These. Ich war froh und stolz das meine Mutter schlau war.
»Sollen ich dir helfen, mein Schatz?«, umarmte Sinan mein Mädchen von hinten, genau so wie ich es immer eigentlich tat. Mein Blut pochte und ich ballte auf Reflex meine Hände zu Fäusten. »Nein Schatz nicht nötig, geh du rein ich bringe euch jetzt einen Kaffee«, versteckte sie ihre Augen vor meinen.
»Wie du willst«, küsste er ihre Wangen und mein Herz machte einen Sprung als ich das sah. Wie wagt er es sich.. Ich könnte ausrasten.
Zu dritt gingen wir ins Wohnzimmer, wo Isil uns auch die Kaffee und Tee brachte. Während wir sie austranken verschwand sie wieder. Sie kam nach Minuten wieder ran. Sie war angezogen und das sehr schick. Nicht offen nicht eng nach es sah sehr, erwachsen und reif aus.
»Da hat jemand wohl ein Treffen«, zwinkerte meine Mama ihr zu worauf sie sofort wieder rot wurde.
»Ne münasebet Serpil Teyze. Eine Kollegin hat wichtige Sachen im Restaurant vergessen ich muss ihr als Chefin die Gastronomie öffnen«, entschuldigte sie sich und nahm ihren lauf als meine Mutter nichts daran zu bemängeln hatte.
»Bu ne simdi? (Was soll das jetzt?) Du sagst mir das du mich vermisst und mich haben willst und haust ab?«, schrieb ich ihre eine Nachricht. Nachdem sie weg war wurde ich sauer, einfach sauer weil sie gegangen ist. Ich weiß nicht mal ob sie log oder die Wahrheit sprach. »Askim abartma (Schatz übertreib es nicht) was soll ich machen. Alex hat ihre Sachen vergessen ohne die Sachen kommt sie nicht nach Hause«, erklärte sie mir alles in einer SMS und da es sich für mich so realistisch klang glaubte ich es ihr.
»Peki ne zaman geliyorsun? (Na gut und wann willst du kommen?)«, schrieb ich ihr zurück während ich sehnsüchtig auf sie wartete.
»Bin schon auf dem Rückweg, habe sogar eine Überraschung Birtanem«, wurde ich neugierig. Was für eine Überraschung. Ich schrieb ihr nicht zurück meine Antwort hatte ich. Sie ist auf dem Rückweg. Ich wollte ihre Konzentration während sie Auto fuhr nicht stören. Schließlich ist sie eine Frau und kann leicht die Kontrolle verlieren, sie soll sich lieber nur auf das Auto konzentrieren während sie fährt die Überraschung würde ich gleich schon sehen.
Nach ungefähr eine halben Stunde schloss sich die Türe auf und sie sah Isil rein kommen. Sie war vor der Tür und schaute noch weiter raus bis ein Husky in das Haus rein rannte. Isil machte die Türe wieder zu und umarmte den riesen Hund. Sinan und ich standen plötzlich auf, wir waren erstaunt. Meine Mutter sie saß weiter hin auf ihrem platz drehte sich nur um und lachte, wie Isil mit dem Hund spielte. Alter sogar der Hund konnte meine Freundin lecken und nicht ich. Langsam wurde ich sogar auf den Husky eifersüchtig.
»Isil bu ne? (was ist das?)«, schrie Sinan Isil an, die sofort auf hörte mit dem Hund zu spielen.
»Ein Husky, siehst du nicht«, antwortete sie ihm frech und streichelte neben bei noch den Fell.
»Bu Hayvan burda kalamaz bunu biliyorsun demi? (Dieses Tier darf nicht hier bleiben das weiß du oder?«, schnauzte er sie jetzt wütend an..
»Sinan beruhige dich«, sagte ich in einem harten Ton und bückte mich auch dem Husky zu. Es war echt süß und so weich. So einen hatte ich mir schon immer gewünscht nur war ich nicht in der Lage auf mich selbst aufzupassen, wie sollte ich dann noch auf ein Hund aufpassen.
»Er wird hier bleiben«, verteidigte Isil sich jedoch sehr schwach. Es war Sinan's Haus und das was er sagte galt.
»Nein!«, wurden seine Augen kleiner und formte jegliche Blitze aus. Sie war wieder dem Tränen nahe. Der Hund ist ihr sehr schnell an das Herz gewachsen genau so wie mir.
»Der Hund wird bei mir bleiben«, schaute ich den beiden in die Augen und sofort sah ich den funken. Den funken den ihre Augen mir zu blitzen. Aber auch sah ich den geschockten Blick meiner Mutter. Meine Mutter die Frau die alles nur mit Blicken verstand.
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Unsere Geschichte
RomanceIsil und Sinan heirateten aus Liebe und die Ehe führte zu einer drei Jahren glücklichen Ehe. Doch seit einem Jahr haben sich beide von einander distanziert. Beide haben beschlossen, dass jeder sein Leben lebt, aber sie noch verheiratet bleiben. Dann...