Tolga
Meine Hände ballten sich zu Fäusten. Ich hatte mich schwer im Griff und versuchte nur still zu stehen, ihr nicht eine zu verpassen. Ihre Wörter schallten in meinen Ohren und gaben mit diesen einen Wut-Schub.
»Ja, in meinen Augen bist du die Schlampe. Du bist immer noch verheiratet, aber was macht meine einzige Schwester die noch verheiratet ist und einen Mann hat, die legt sich in die Arme eines fremden Mannes! Wer weiß vielleicht hast du ihm schon gegeben was er wollte. Dein Sohn schläft in seinem Bett und denkt, dass seine Mutter die volle Ehre trägt dabei weiß er gar nicht was für eine Schlingel du bist«, schrie ich ihr zurück. Ich war so wütend, ich könnte gerade jedem das Herz brechen! Gnade Gott, keiner sollte mich ansprechen. Keiner sollte mich anfassen. Ich explodierte sonst wie eine Bombe. Ich hielt mich schwer im Griff!
Vom Blickwinkel sah ich Isil schon zittern, ihre Angst war ihr ins Gesicht geschrieben, ihre Augen waren geschlossen und es folgten genauso Tränen wie bei Melda, doch jetzt gerade mit dieser Wut konnte ich sie nicht unterstützen. Ich ließ die drei einfach im Wohnzimmer stehen, Emre war fassungslos, er sprach nicht stand da nur mit einem offenen Mund. Melda tat wie immer das was sie am besten konnte, weinen und Isil stand dort wie angewurzelt, sie kniff sich die Augen fest zusammen, weinte leise vor sich hin.
Die Tür zuknallend lief ich raus. Wo der Weg mich auch führte. Ich wollte keinen sehen, ich wollte niemandem das Herz brechen, vor allem nicht das Herz meiner Schwangeren Frau. Aber wer wusste vielleicht hatte ich es ja auch schon.
Plötzlich zog mich jemand fest am Arm und drehte mich um »sie weinen«, schrie Emre mich an. Seine Augen waren klein, es bildeten sich falten über seinen Augen, er sah genauso wütend aus wie ich es war. »Verpiss dich Emre, ich dachte du bist mein Bruder«, wollte ich ihm mit Leichtigkeit davon kommen doch daraus wurde nichts. Dieses mal packte er nach meinem Kragen »Was? Was habe ich denn gemacht Tolga? Ich habe sie nicht mal angefasst!«, rief er zurück und blickte dann nachhinein auf den Boden. »Ist klar, Emre! Du und nicht anfassen? Du vögelst doch sonst alles andere. Wieso sollte ich es dir glauben?«, wurde ich immer wütender, meine Augen waren immer noch so gefährlich jedoch lachte ich jetzt dabei. Melda sollte machen was sie wollte. Es war sowieso ein Fehler ihr zu verzeihen. Ich müsste wissen, dass sich kein Mensch verändern könnte.
»Sie ist deine Schwester! Ich würde niemals mit der schlafen«, wurde seine Stimme ernst dazu noch laut. Sein Blick war nun gerade in meine Augen.
»An dem Tag, da saß sie so im dunkel im Wohnzimmer und weinte vor sich hin. Sie tat mir leid, weshalb ich mich zu ihr gesetzt hatte. Ich wollte sie nur etwas trösten und aufmuntern, was mir Schlussendlich auch gelang. Sie schlief auf meiner Schulter ein. Ich brachte sie in ihr Bett aber konnte mich nicht von ihr lösen sie hatte mich umarmt. Ich hatte keine andere Wahl als mich neben sie zu legen. Und genau das hast du uns am morgen gesehen«, erzählte er mir die Genauigkeit noch viel detaillierter. Erst dann wurde mir alles bewusst. Erst dann merkte ich eigentlich, was für einen Fehler ich gemacht hatte. Und erst dann merkte ich auch, dass ich Isil's Herz brach. Ich beleidigte sie auch indirekt als Schlampe. Ich hatte auch sie als Schlampe beleidigt, denn sie war genauso verheiratet, mit meinem 'Bruder', Sinan.
Ohne Emre zu antworten entfernte ich mich von ihm. Diese Nacht wollte ich niemanden sehen. Ich wollte für eine Nacht meine Ruhe haben und nachdenken. Ich hatte mich bis zum Hals in die Scheiße geritten.
Ich identifiziere mich grade mit Emre. Obwohl Emre der perversere von uns beiden war, schaffte er es gestern Nacht seinen Trieb zu unterdrücken. Er hatte nur neben ihr geschlafen nicht mit ihr. Wieso? Weil er an mich dachte. Was mache ich? Ich vögelte einfach die Frau von Sinan. Einfach nur aus Lust, weil sie da so geil war und mich dabei auch noch zog. Ich dachte in dem Moment an keinen. Sinan war mir egal. Ich war so egoistisch, dass ich nur an mich dachte. Ich wollte sie ficken und das ohne zu zögern. Heute schrie ich Idiot sie an. Ein Mädchen, die nur ihre Trauer ausgeweint hatte. Wieder hatte Isil recht. Doch jetzt hatte ich es schwer, wie Melda war auch Isil bestimmt sauer auf mich. Man wie konnte ich es nur sagen! Wieso war ich so vorlaut?

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Unsere Geschichte
RomanceIsil und Sinan heirateten aus Liebe und die Ehe führte zu einer drei Jahren glücklichen Ehe. Doch seit einem Jahr haben sich beide von einander distanziert. Beide haben beschlossen, dass jeder sein Leben lebt, aber sie noch verheiratet bleiben. Dann...