Teil 14

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Tolga


Heute war es mein dritter Tag, den ich hier verbracht hatte. Ich wollte immer noch nicht zurück fahren. Vielleicht sah es Isil als abhauen, aber für mich war es nur ein freien Kopf kriegen. In letzter Zeit baute ich nur noch scheiße. Alles ging schief. Erst die Sache mit der Ohrfeige, dann das neben Pinar und jetzt das schlimmste von allen, die Krönung war noch, dass ich ohne mich mit ihr ausgesprochen zuhaben weggegangen war. Das passte nicht zu mir. Ich musste mit ihr reden.
Als ich am vierten Tag müde so gegen 15 Uhr aufwachte, wusch ich mir erstmal das Gesicht bevor ich nach meinem Handy suchte. Erst musste ich Sinan anrufen und dann erst konnte ich Isil anrufen. Gott sei dank ging er nach dem 4 klingeln auch dran. 
»Ja?«, sprach er schnell aus, seine Stimme kam so gebrochen, wahrscheinlich hatte er kein Netz. 
»Hey Sinan, wo bist du? Du hast so einen schlechten Empfang?«, fragte ich nach während am Telefon immer so ein rascheln war. 
»Auf der Arbeit. Tolga kann nicht lange reden. Also fass dich kurz.« 
»Bruder ich wollte nur wissen ob du zuhause bist, schon gut ich lege auf.«, sprach ich weiterhin ernst und legte auf. Gut, jetzt wusste ich, dass er nicht neben Isil war. Sie war alleine wahrscheinlich zuhause. Sofort wählte ich dieses mal ihre Nummer, jedoch ging sie nicht dran. Ich versuchte es mehrmals aber vergeblich. 'Geh jetzt da dran, verdammt noch mal', schrieb ich ihr aber auch darauf bekam ich keine Antwort. Wie sie wieder angefangen hatte zu nerven. Am liebsten das Mädchen war dauer besoffen, dann war sie sogar besser aufhaltbar! Nüchtern ging die gar nicht.

Gereizt auch genervt über ihr kindliches Verhalten stieg ich in mein Auto. Ich fuhr den Gesetzen angepasst. Weder schnell noch langsam. Ich musste mit Isil reden und ihr verklickern, dass es nur ein Ausrutscher war. Sie sollte bloß nicht weiter denken und sich was einbilden.

Die Fahrt dauerte etwa eine zwei viertel Stunde und als ich bei denen ankam, klopfte und klingelte ich stürmisch an der Tür bis mir die Tür aufgemacht wurde. Nach gefühlten Stunden öffnete das Biest mir endlich die Tür. Sofort griff ich grob nach ihrem Arm ich packte anscheinend zu fest aber es war mir Schnuppe. Mit dem Fuß schmiss ich die Tür ins Schloss und Isil auf die Couch. Als ich sie los ließ, massierte sie mit ihrer anderen Hand die Stelle. 
»Bist du bescheuert geworden?«, schrie sie laut. 
»Was gehst du nicht an dein Handy? Wofür hast du eins.«, schrie ich sie im selben Ton an. Die Konversation ging in einem ständigen wechsel mit schreien weiter. 
»Tolga verzieh dich! Ich will dich nicht sehen«, versuchte sie mich mit beiden Händen zu schubsen jedoch schafte sie es nicht. 
»Isil behalte deine Hände bei dir. Fass mich nicht an.« 
»Du schwanzgesteuertes Arschloch du hast mich ausgenutzt.«, schrie sie mich ein und schlug immer noch gegen meine Brust obwohl ich sie gewarnt hatte. 
»Schwanzgesteuert? Mädchen bist du eigentlich mit deinem Kopf wo gegen geknallt? Denkst du ich hätte dich vergewaltigt oder was? Was an dem Tag geschah ist auf dein Mist gewachsen. Du hast mich verführt du hast mich auf dich gezogen und an dem Tag Isil, war nichts aber gar nichts gegen deinen Willen. Du wolltest es auch!«, schmiss ich wieder ihre Arme zu Seite die gegen meine Brust hämmerte. 
»Du bis so verlogen Tolga. Nie hätte ich gedacht, einer deiner Spielzeuge zu werden. Wenn Sinan das erfähr-«, ich ließ sie gar nicht mehr aussprechen. Mich überkam die Wut. Ich packte sie mit einer Hand am Kinn. Ihr Kinn war fest zwischen meinem Daumen und den restlichen Fingern »Wenn Sinan davon ein Wort mitbekommt Isil, dann ist das dein Ende. Hast du mich verstanden?«, drohte ich ihr ohne mit dem Wimper zu zucken. Sinan darf von nichts eine Ahnung haben. Sonst war das, dass Ende unserer Freundschaft! Ich drückte sie zurück, auf die Couch. Machte es ihr nochmal deutlich in dem ich meinen letzten Satz wiederholte und verließ das Haus.


Ich setzte mich wieder in mein Baby rein und fuhr in mein Reich. Jedoch fand ich mein Haus in einer totalen Verwüstung wieder. Natürlich wusste ich direkt wer es war, Isil. Welche Schlange sonst. Alles lag auf dem Boden meine Kleider, die Bettlaken, Bettwäsche. In der Küche das ganze Geschirr und die zerbrochenen Scheiben. »Armseliges Missstück«, flüstere ich vor Wut zu mir selbst und ballte meine Hände zu Fäusten. Ich nahm erneut mein Handy und wählte dieses mal die Nummer der Putzfrau. Keine Stunde später kam sie auch und erledigte die ganze Arbeit während ich im Wohnzimmer, welches genauso verwüstet war Fernsehen sah. Als sie fertig war, kam sie mit einem Zettel in der Hand an. »Dies ist wohl für Sie«, reichte sie es mir weiter. 'Yazik (Arm)' dachte ich mir nur lachte kurz und zerknitterte das Blatt zusammen, welches ich der Putzfrau zu warf. »Müll«, quittierte ich ihr und ging in mein Zimmer. Ich wollte nach schauen ob irgendetwas fehlte und kontrollierte deshalb meine einzelnen Fächer. Als ich merkte das meine ganzen DVD Sammlungen fehlte, übernahm mich wieder diese Wut. Ich schlug die Schublade laut zu, sodass es sogar auf und wieder zu ging. Will das Mädchen eigentlich das ich sie lebenslang begrabe? Wieso geht sie mir so extrem auf den Geist? Testet die grade meine Grenzen? Wenn ja, soll sie schnellst möglich damit aufhören, denn das endet wohl ziemlich schlecht. In dem ganzen durcheinander und wuschel klingelte auch noch mein Handy. 'Sinan nein nicht jetzt' dachte ich mir aber ging trotzdem dran. 
»Ja?«, fragte ich während ich meine Augen rollen ließ. 
»Du hattest mich angerufen Bruder?«, man Junge würdest du mich eigentlich noch weiter Bruder nennen wenn du wüsstest, dass.... 
»Ehm ja ich wollte nichts sagen nur fragen wie es dir geht und so halt.«, log ich ihn wieder mal an. Nichts neues. 
»Mir geht es gut, naja lange nicht mehr gesehen. Na wie siehts aus heute Lust zu uns zu kommen etwas essen dann das Spiel gucken?«, fragte er mich achja heute gab es ja das entscheidende Spiel Juve gegen Galata. 
»Einverstanden, soll ich was zu trinken bringen?«, fragte ich nach und wie gedacht kam der berühmte Spruch. »Bier nicht vergessen.« Ich lachte kurz und legte auf.

Ich machte mich für den Abend fertig, stieg in mein Auto und fuhr erst mal zum Kiosk zwei Flaschen Bier kaufen. Anschließend fuhr ich noch eine Person abholen, die mich zu Sinan und Isil begleiten sollte. Erst als ich die Person abgeholt hatte, fuhr ich zu denen. Parkte mein Auto und wartete gespannt darauf das mir die Tür geöffnet wurde. 

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