Laura öffnete langsam ihre Augen. Sie befand sich in einem nassen und verschimmelten Kerker. Sie versuchte sich zu erinnern, wie sie hierher gekommen ist. Die Antwort stand vor ihre Augen: Zayn!
Sie krabbelte nach hinten. Nur zu gut erinnerte sie sich, wie er sie versucht hat zu töten.
„Was willst du von mir?", fragte sie angewidert. Dabei konnte sie nicht ihre Angst vertuschen. Ihre Stimme bebte zu sehr.
„Du wirst hier bleiben, bis deine Familie mir den Schlüssel übergebt. Sollte es nicht passieren, werde ich dich umbringen.", funkelten seine Augen. Sie waren dunkel braun, doch irgendwie war kein Leben mehr in ihnen zu sehen.
„Für was brauchst du unbedingt den Schlüssel?"
„Das musst du nicht wissen, Sterbliche! Du bist so unbedeutend wie eine Bohne. Aber für deine Familie ein Diamant."
Er wollte gehen doch dann drehte er sich um. „Deine Tochter, sie schlägt wie ein Junge."
Laura musste grinsen. Wenn er bloß wusste. Ihre Tochter war nicht normal. Und sie sprach nicht von ihrer Magie. In Vergleich zu anderen Mädchen, liebte sie Kampfsportarten und Fechten. Vielleicht war es ihre Schuld, aber als Mutter fühlte sie sich sehr sicher, wenn ihre Tochter sich selbst währen konnte. Zayn war klar, wie nah sich Tochter und Mutter standen. Wer weiß, vielleicht wird das Mädchen ihm den Schlüssel überreichen.
***
Zora saß am Strand und beobachtete wie die Sonne unterging. Eigentlich waren es drei. Zwei große und eine kleine. Dafür hatte sie aber fünf Monde. Sehr merkwürdig...
Zora spielte mit dem Kompass herum. Was soll sie jetzt machen? Ihre Mutter wurde entführt. Dablieb ihr nur eine Wahl. Sie zu befreien! Den Kompass, so sehr sie es hasste, konnte sie Zayn nicht übergeben. Ungern wollte sie es zugeben, aber sie fühlte sich mit diesem silbernen Kompass verbunden und auch mit den anderen Wächtern zuvor. Sie musste an ihre Urgroßmutter Felicia denken. Sie hat alles geopfert, damit Cendric den Kompass nicht findet. Sie musste einen Grund haben. Jedoch verstand sie einige Sachen nicht. Erstens, warum wäre es gefährlich wenn Zayn den Zeittempel finden würde? Zweitens, waren Zayn und Cendric die eine und selbe Person? Ihr Instinkt sagte ja. Aber wie hat er dann solange überlebt ohne alt zu werden? Lag es an der schwarzen Magie? Und wenn sie schon darüber nachdachte, wo befand sich die Quelle? Und wie kann man sie zerstören? Die einzige Person die es wusste, war diese Luna, die nicht Luna hieß. Wenn sie bloß wusste wie sie aussah? Vielleicht war sie die selbe Person, wie in ihrem Traum? Vorallem war es merkwürdig, dass sie sehr ihrer Mutter ähnelte, oder eigentlich ähnelte sie auch ihr. Wenn sie rote Haare hätte anstatt braune, würden sie gleich aussehen. Zora seufzte. Vor lautem Grübeln, platzte ihr schon der Kopf. Sie warf eine Muschel ins Wasser.
„Tolle Methode um Frust abzubauen.", meinte jemand.
„Lily.", war Zora überrascht den Luchs zu sehen. „Was machst du hier?"
„Niemand traut sich mit dir zu reden, weil du so wütend weggelaufen bist. Selbst Elior hast du angeknurrt."
Zora musste schmunzeln. „Also haben sie dich geschickt."
„Nein, ich bin von alleine hierher gekommen. Ich wollte dich was fragen."
Zora zog eine Augenbraue hoch. „Und das wäre?"
Lily räusperte sich. Sie blickte um herum. „Was machst du?"
„Ich versichere mich, dass wir alleine sind."
Dann war es etwas sehr wichtiges, dachte sich Zora und warf wieder eine Muschel ins Wasser.
„Was ich dir erzählen werde, weiß der König selbst nicht. Eigentlich niemand."
Zora beugte sich vor. „Das wäre."
„Versprich mir aber, dass du mir bis zum Ende hören wirst, denn ich glaube, dass du die Person bist."
Lily machte Zora ganz neugierig. Was wusste der Luchs genau, dass selbst der König und seine Familie nicht wussten?
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Die letzte Wahrsagerin
Fantasy„Meine lieben Kinder. Wenn ihr diese Nachricht seht, heißt es dass mir etwas zugestoßen ist. Ich weiß, dass ich mich immer auf euch zählen kann. Vorallem du Alastair. Du bist der älteste in der Familie. Pass auf Alexis und Amyntas gut auf. Nun komme...