Kapitel 13

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Kapitel 13

„Noch ein Albtraum?", umarmte Elior seine Enkelin. Zora nickte und kuschelte sich unter der warme Decke. „Ich habe geträumt, wie diese grüne, stinkende Grünprotzen Gloria und Edwin gefunden haben und sie umgebracht haben."

„Zora, dass sind keine Albträume. Ich habe es dir erklärt. Das sind Vorahnungen, die wahr werden können. Du musst nur die Situation ändern und sie werden nicht wahr werden."

„Ich möchte nicht das die beiden sterben.", spielte Zora traurig mit den Fingern und versuchte ihre Tränen zurück zu halten. Elior blickte seine Enkelin an. Es gab keine Nacht, wo sie nicht weinend auf stand. Die Sachen, die sie sah waren zu grausam für ein sechszehnjähriges Mädchen. Das Problem jedoch war, dass Zora lernen musste damit umzugehen. Sie konnte nicht jedes mal zu ihm kommen. Sie musste lernen selbst klar zu kommen. Wie pflegte seine Mutter zu sagen: Die Wahrsagerei ist eine Gabe, die einen zwingt dem Grauen des Lebens zu stellen.

„Was hast du genau gesehen?", fragte er mit schweren Herzens. Er wusste genau, wie unangenehm es für Zora war. Sie atmete tief ein. „Gloria und Edwin sind irgendwo tief im Wald. Es ist warm dort. Da legt kein Schnee. Sie laufen in kurzen T-Shirts. Man kann von weitem Sandberge sehen. Ein komischer blauer Vogel fliegt an sie vorbei und Gloria meint sie müssen ihn folgen. Sie kommen zu einer Weide, wo ein Brunnen steht. Sobald sie vor dem Brunnen stehen, verwandelte sich der Vogel in Zayn. Die Beiden werden von diese..."

„Tatriker. Diese Stinkbeuteln nennt man Tatriker."

„Wie sie auch immer heißen...sie standen hinter ihnen, hielten sie fest und brachten sie dann um.", sprach Zora das letzte Wort leise aus.

Elior überlegte kurz. Warum sollten die beiden einen blauen Vogel folgen? „Wie seht der Vogel aus?"

„Es ist blau und...ach weißt du was? Ich zeichne ihn dir. Hast du ein Blatt und Stift?"

Elior zauberte einen Blatt und einen Bleistift. Wie praktisch, dachte sich Zora. Sie brauchte nicht lange und auf dem Papier war ein Vogel zu sehen. Er hatte große Flügel, die eigenartig gemustert waren. Er hatte einen langen Schnabel und kleine Augen. Auf dem Bauch waren laute, kleine weiße Punkte. Auf seinem Kopf hingen drei lange, dünne, gestreifte Federn. Elior betrachtete die Zeichnung. „Ich habe vergessen, dass du eine talentierte Zeichnerin bist. Du solltest es öfters tun. Zeichne deine Vorahnungen in einem Buch. Es könnte dir eines Tages helfen."

Zora nickte. „Und kennst du diesen Vogel?"

„Das ist ein Blauzwitscher. Aber so genau weiß ich nicht weshalb Gloria und Edwin nach so einem Vogel suchen würden."

„Dann sollen wir es ihnen sagen. Zumindest sollen sie davon wissen, damit sie nicht von Zayn überrascht werden."

„Bin deiner Meinung. Aber für heute schlafen wir weiter und morgen bevor sie gehen, teile ich es ihnen mit." 

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt