Kapitel 73

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Alastair setzte sich auf dem Boden und atmete tief ein und aus. Er fühlte wie seine Augen sich veränderten. Ein kleiner Schmerz zwang ihn die Augen zu schließen. Als der Schmerz linderte, öffnete er seine Augen. Anstatt Zayn zu sehen sah er nun die Magiequelle der Schwarzen Magie. Sie war eine schwarze Flame, die hin und her in Zayns Körper wanderte. Plötzlich blieben die Flamen stehen und zwei leuchtende, rote Augen fixierten ihn. Alastair ignorierte den Blick. Mit seinem Finger malte er den Dämmerungsstern. Ein großer Kreis in dem ein Stern lag und in der Mitte ein Halbmond. Orion meinte, dass Wichtigste wäre, nie in der Mitte aufzuhören. Man musste das Zeichen mit einer Handbewegung zeichnen, sonst würde es nicht funktionieren und die Magie würde dann ihn verletzen.

Alastair fing mit dem Kreis an. „Du kannst mich nicht besiegen.", sagte eine Stimme. Alastair ignorierte die Stimme. Er wusste wem sie gehörte. Es war die schwarze Magie.

„Du bist zu schwach.", sagte sie, „deine Eltern haben dich aufgegeben, da du nutzt los bist. Selbst dein Adoptivvater war der Meinung, dass du nutzlos wärst."

Die Worte schmerzten ihn, da er genau das alles empfand. Unsicher malte Alastair den Stern weiter, doch seine Hand fing an zu zittern. Er blieb kurz mit dem Finger an der Stelle stehen. Er dürfte nicht die Linie abrechen. Doch die schwarze Magie spürte seine Unsicherheit und sprach weiter. „Dich wird nie jemand lieben. Wie denn auch wenn deine Mutter dich aufgegeben hat. Du sollst der Mondprinz sein? Das muss ein schlechter Scherz sein!", lachte die Stimme. „Du bist nicht einmal in der Lage die Schriftmagie anzuwenden!"

Zora musterte Alastair. Er saß schon eine Weile still mit der Hand halb in der Luft. „Was hat er denn?", flüsterte sie fragend.

„Die Schwarze Magie redet mit ihm. Sie versucht seinen Willen zu brechen.", meinte Orion.

Zora erinnerte sich an Iluminos Worte. Die schwarze Magie lebt von der Furcht, Gier, und die Unsicherheit der Menschen. Alastair hatte eine Unsicherheit und zwar seine Vergangenheit!

Zora kniete sich neben Alastair und legte sanft ihre Hand auf seine Schulter. „Alastair!", drang ihre Stimme zu seinem Bewusstsein. Alastair drehte seinen Kopf und erblickte Zoras Magiequelle. Sie leuchtete wie ein Stern im dunklem Nachthimmel. „Hör nicht der schwarzen Magie zu. Deine Eltern haben dich geliebt. Du bist Rosanahs Sohn, die mit einem Halbelfen verheiratet war. Rosanah war eine Solaris und sie hat die Zukunft gesehen. Um dich zu beschützen hat sie dich aufgegeben. Aber sie hat jeden Tag gelitten und dein Vater auch!"

„Hör nicht auf sie!", brummte die schwarze Magie, „sie lügt dich damit du mich besiegst. Du bist nur eine Waffe!"

„Nein bist du nicht!", schüttelte Zora den Kopf und nahm Alastair in ihre Arme. „Du bist mein Freund, mein Partner, mein Vertrauter. Du bist ein Solaris und gehörst damit zu meiner Familie. Du bist der Prinz von Amera, der alles tut um sein Volk zu befreien. Du bist ein mutiger und starker Kämpfer, der mich und meine Familie so oft beschützt hat. Du bist ein Magier, der nicht weiß wie liebenswürdig und warmherzig er sein kann. Also hör nicht auf die schwarze Magie und glaube an dich selbst."

Alastair lächelte vor sich hin. Mit seiner freien Hand streichelte er Zora über die Wange. „Danke Zora! Du bist wahrhaftig die Dämmerung! Du bist mein Licht in der Dunkelheit. Bleibst du neben mir bis ich das Symbol vollendet habe?"

Zora nickte. „Ich bin immer an deiner Seite Alastair."

Alastair kehrte seine Aufmerksamkeit dem Symbol. Er zeichnete sie zu Ende. Das Symbol leuchtete in allen verschiedenen Blautönen.

„Nein, was passiert hier!", schrie die schwarze Magie. Die Flamen wurden vom Zeichen aufgesaugt bis nichts von ihnen übrig blieb. Alastairs Sicht wurde normal. Zayn lag auf dem Boden veraltet.

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt