Kapitel 36

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„Nein, dieser Weg führt doch nirgendwo hin!", schrie Alastair genervt und sprang vom Stuhl. Sein Hintern ist schon eingeschlafen.

„Aber ich sag dir doch! Anders kommen wir dort nicht hin. Es wir zwei Tage mehr dauern, aber wenigsten werden wir nicht auf merkwürdige Monster stoßen!", meinte Edwin aufgebracht. Er hielt schon nicht mehr aus in diesem Raum zu sitzen.

„Jungs, beruhigt euch!", stellte sich Gloria zwischen den Beiden. Der Raum war eng für drei Personen und sie saßen schon an diesem Tisch den ganzen Tag. „Ich finde gegen Monster zu kämpfen viel besser als von einem Falkenländer verhaftet zu werden! Sie werden uns abköpfen, bevor wir guten Tag sagen!", ignorierte Alastair Gloria.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass du dort ein Falkenländer triffst ist viel Geringer, als du denkst.", wirbelte Edwin mit den Händen durch die Luft. Seine Wangen waren ganz rot vor Wut. Er konnte nicht die Logik dieses Trottels verstehen!

„Wie hast du mich genannt?", packte Alastair Edwin am Hemd.

„Oops!", grinste Edwin frech, „habe ich es etwa laut gesagt? Tut mir Leid Kleiner!"

„Nenn mich nicht Kleiner, du bist nicht einmal vier Jahre älter als ich!"

„Das Reicht!", schrie Gloria und zog die Beiden auseinander. „Das ist ja schlimmer als im Kindergarten!"

„Was ist Kindergarten?", fragte Alastair.

Gloria ließ einen Frustschrei aus und verließ den Raum. Vom Zimmer konnte man aus ihre Fluche hören. „Ihr Zwei müsst lernen miteinander auszukommen, sonst wird es nichts!", hörten sie Lily sagen.

„Lässt du uns auch jetzt in Stich?", fragten die Beiden gleichzeitig.

„Ach und jetzt seit ihr für einmal einverstanden.", jaulte der Luchs und verließ ebenfalls den Raum.

„Deine Schuld!", blickte Alastair Edwin grimmig an. Edwin atmete tief ein und fragte sich warum um alles in der Welt musste er sich damit abfinden.

Die Beiden verbrachten noch eine Stunde schweigend mit gerichteten Augen auf die Mappe. Alastair musste zugeben. Edwin hatte Recht. Ein anderen Weg gab es nicht. „OK.", murmelte er. Edwin drehte den Kopf zu ihm. „Wie bitte?"

„Ich habe gesagt wir nehmen den Weg, den du vorhin vorgeschlagen hast."

„Und warum dieser Sinneswandel?", runzelte Edwin die Stirn.

„Weil..." ein Knall unterbrach Alastair. „Was war das?", richtete er sich auf.

„Keine Ahnung!", sagte Edwin uns stürmte aus dem Zimmer. „Der Knall kam von unten." Die Beiden rannten die Treppen runter und fanden Lily auf dem Boden. Alastair und Edwin rannten zu ihr. Auf ihre Pfote fand er eine Bissspur. „Jemand hat sie gebissen.", sagte Edwin und warf einen Blick auf die Umgebung. Jedoch konnte er nichts sehen.

„Was ist passiert?", kamen nun Gloria, Bellareine und Zora in den Saal.

„Lily!", rief Zora erschrocken und bückte sich zu dem Luchs. „Warum ist sie verletzt?"

„Ich weiß es nicht. Wir haben einen Knall gehört und haben Lily hier gefunden.", erklärte ihr Alastair, der besorgt den Luchs streichelte.

Zora hörte plötzlich ein leises wispern.

„Schlange?", sagte Zora laut und suchte mit den Augen.

„Welche Schlange?", erkundigte sich Bellareine.

Und da sah sie die Schlange. Sie eilte das Treppengelände hoch. „Dort ist eine Schlange!", zeigte sie mit dem Finger. Alle blicke folgten ihren Finger. „Tatsächlich...", murmelte Edwin vor sich hin. „Das ist Zayns Gefährte.", erkannte Alastair die grüngraue Schlange.

Edwin wollte die Schlange töten, doch da verschwand sie schon durch einen Portal. „Verdammt!", fluchte er. „Was hat diese Schlange Lily angetan?"

Und da wurde Zora alles klar! Lily hat sie nie hintergangen. Sie wurde verhext. „Bella, sie ist die Kreatur! Der Schlangenbiss hat sie oder besser gesagt wird sie verwandeln!"

Die Hexe verstand sofort und nickte. Sie hatten nicht viel Zeit. „Wir müssen Lily entgiften, sofort! Alastair nimm Lily hoch in meinem Labor. Gloria, fülle eine große Schüssel mit Wasser. Edwin, in meinem Büro befinden sie weiße Stehkerzen. Bringe mir drei. Zora, hohl aus meinem Zimmer die Glasskugel.", verteilte Bellareine jedem eine Aufgabe. Nach fünf Minuten standen alle im Labor um Lily herum. „Sie hat Fieber.", stellte Alastair besorgt fest.

„Sie kämpft gegen den Gift.", erklärte ihm Bellareine.

„Was hast du vor?"

„Ich muss erst die Magie ausschalten und dann sie entgiften."

„Wie willst du es anstellen?", wollte Edwin wissen.

„Hört auf so viele Fragen zu stellen und lasst mich konzentrieren."

Die Hexe malte um Lily einen Kreis und zeichnete mit dem Wasser verschiedene Symbole. Um den Kreis herum legte sie die drei Kerzen, so dass sie einen Dreieck formten. Sie nahm die Glasskugel und hielt sie genau über Lily. Bellareine murmelte unverständliche Worte vor sich hin, die wie eine Melodie sich anhörten. Mit der Zeit, leuchteten plötzlich die Kerzen und eine schwarze Flüssigkeit entwich aus Lilys Wunde. „Das ist der Miasma.", sagte Gloria erstaunt. Sie hat noch nie so ein Ritual gesehen. Sie hat darüber vieles gelesen, wie gefährlich es war und das nur hochbegabte Magier es durchführen konnten, aber es war etwas komplett anderes es live zu sehen.

Der Miasma wurde von der Glasskugel abgesaugt. Der Ritual dauerte einpaar Minuten. Als die Kerzen erloschen, legte Bellareine die Kugel zur Seite. „So und jetzt nur das Kräuterelixier trinken und Lily wird gesund."

Zora beugte sich vor und bemerkte, dass die Wunde verheilt war. Nach einpaar Sekunden wachte Lily auf. Sie blickte sich erschöpft um. „Alles gut Lily! Du bist in Sicherheit.", versicherte ihr Zora. Der Luchs nickte und schlummerte wieder ein.

„Ich verstehe nicht Zora", runzelte Edwin die Stirn, da er sich die Geschehenesse der letzten zehn Minuten im Kopf wieder abspielte. „Woher wusstest du, dass Lily von einer Schlange gebissen wurde? Und was meintest du mit es wird passieren, weil Lily gebissen wurde?"

„Stimmt!", rief Bellareine und drehte sich eifrig zu Zora um, „Die Flöte! Wir dürfen sie nicht vergessen und wir müssen auch die Bewohner von Dalum warnen!"

In der ganzen Aufruhe hätten es Zora und Bellareine vergessen.

„Ich hatte eine Vorahnung.", erklärte Zora, „da wurde Dalum angegriffen und ein magischer Artefakt wurde gestohlen."

„Und wo spielt genau Lily eine Rolle?", wollte Edwin genau wissen.

Zora verdrehte die Augen. „Edwin, dass spielt jetzt keine Rolle. Das eine Problem wurde behoben. Jetzt müssen wir die Flöte schützen."

„Welche Flöte?", fragte Gloria angespannt.

„Die Flöte der Geister."

Glorias Mund blieb offen. „Warum braucht Zayn diese Flöte?", schränkte Gloria die Arme vor der Brust.

„Das würde ich nur zu gern wissen.", sagte Bellareine. Langsam befürchtete sie den neuen König. Da wäre ihr schon Zander lieber. Dieser Mann führte etwas im Schilde und nachdem was Zora ihr alles noch erzählt hat auf dem Rückweg, wurde ihr nur eins klar. Amera ist in Gefahr!

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt