Kapitel 49

199 13 6
                                    


Laura lief schon seit eine Ewigkeit durch die Dunkelheit. Sie wusste nicht wo sie hin lief. Als sie kaum noch Kraft in ihren Beinen hatte, kam sie an einer Treppe an. Wohin führte sie? Laura ging die Treppen hoch. Bei jeder Stufe dachte sie an ihrer Tochter und an ihren Ehemann. Wie ging es ihnen? Wo waren sie? Was machten sie gerade? Sie fand es furchtbar in der Ungewissheit und Ahnungslosigkeit zu bleiben. Es machte sie warnsinnig getrennt von ihrer Familie zu sein. Was wenn sie ihre Familie nie mehr sehen würde? Laura knallte auf dem Boden. Ihre Knien schmerzten vom Aufprall. Sie bemerkte erst jetzt, dass sie weinte. „Du musst stark bleiben!", sagte eine Stimme in ihrem Kopf. Sie stand auf und ignorierte die Wunde am Knie. Sie ging die Treppen weiter hoch bis sie zu einem Saal ankam. Ein Spiegelsaal. „Wo bin ich?"

In dem selben Moment leuchteten die Spiegeln und zeigten ihr eine Wüste.

Sie vernahm eine Stimme. Sie blickte sich um doch konnte niemanden sehen. Erst bemerkte sie, dass der Spiegel ihr Zyan zeigte. Was machte er in der Wüste und mit wem redete er?

„Meine Liebe!", sagte er, „trag mir bitte die Tasche." Sein hässlicher Grinsen ekelte Laura.

Meine Liebe? Mit wem sprach er? Maura schaute weiter auf dem Spiegel. Sie sah Ruinen eines Tempels. Sie waren halbzerstört und schienen seit einer Ewigkeit hier verlassen zu legen. Der Tempel musste damals sehr schön und prachtvoll gewesen sein. Laura entdeckte einpaar Rubinen und Smaragden an den Steinwänden. Der gekachelte Boden war bunt und leuchtete in der prallen Sonne. Erst jetzt wurde Laura klar, dass sie aus der Perspektive einer Person alles beobachten konnte. „Laura, bleib stehen.", befahl Zayn. Er befahl ihr zu stehen! Und tatsächlich das Bild blieb stehen. Laura Augen weiteten sich aus. Ihr wurde plötzlich alles klar. Das Elixier welches Zayn ihr aufgezwungen hat, machte aus ihr eine Puppe. Ihr Körper gehorchte Zayns Befehle. Sie war nicht Amera, sondern irgendwo in ihrem Unterbewusstsein. Die große Frage war, wie sie wieder die Kontrolle über ihr Körper nehmen kann. Laura ließ einen Frustschrei aus, der durch den ganzen Spiegelsaal hallte. Sie blickte wieder zum Spiegel. Was machte eigentlich Zayn in einer verlassenen Ruine? Und da sah sie etwas in der Ferne, zwischen den beiden großen Felsen. Ein blonder Mann mit blauen Augen versteckte sich und beobachte Zayn. Lauras Herz schlug schneller. Es war nicht irgend ein Mann. Es war ihr Mann! Orel!

****

Zora setzte sich sofort auf. Ihre Handpalmen schwitzten, ihre Lungen suchten nach Luft und ihr Körper zitterte. Sie hat wieder diesen Traum geträumt. Der Traum, indem ihre Eltern sterben. Jedoch dieses mal hat sich der Ort geändert. Es war nicht mehr ein prachtvoller Saal indem tausende Menschen standen, sondern eine Ruine mitten in der Wüste. Es machte sie unruhig.

Sie hatte Angst.

Angst um ihre Eltern!

Es war schon unerträglich Gloria verloren zu haben. Sollte sie ihre Eltern nun verlieren...Sie schüttelte den Kopf und hielt sich die Stirn fest.

Nein! Das dürfte nicht passieren. Alastair hatte nun die Hilfe der Bewohner vom Falkenland. Er brauchte momentan nicht ihre Hilfe. Außerdem wird Edwin an seiner Seite bleiben und ihn unterstützen. Sie hatte jetzt keine Zeit die Bibliothek auf zu suchen. Sie musste ihren Vater finden, bevor er auf dumme Gedanken kam. Diese Träume wurden immer häufiger und es gefiel ihr überhaupt nicht! Es hinterließ einen bitteren Geschmack im Mund. Ihr Großvater meinte ihr Vater wäre aufgebrochen, um ihre Mutter zu retten. Die Frage war nun, wo er sich in Amera befand. Wie konnte sie ihn finden? Zora schweifte überlegend ihren Blick über ihr Bett. Lily schlief friedlich am Ende des Bettes.

Lily!

„Lily!", schüttelte Zora den Luchs. Lily knurrte verschlafen.

„Lily!", rüttelte Zora nun stärker.

Lily öffnete langsam ihre Augen. „Ich hoffe du hast einen guten Grund mich auf zu wecken. Ich habe nämlich super gut geschlafen!", gähnte sie halbverschlafen.

„Ich muss meinen Vater finden bevor er etwas dummes anstellt!"

„Was meinst du?", fragte Lily und streckte sich aus.

„Ich eine Vorahnung! Ich muss ihn finden bevor er stirbt."

Lily hörte für eine Sekunde zu atmen. Das Wort „stirbt" rüttelte sie wach. Sie wusste ganz genau wie wichtig die Familie für Zora war. Glorias Tod hat sie noch irgendwie verkraften können. Aber sollten ihre Eltern nun auch sterben, würde Zora es nie überleben. Und da Zora ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens war, wollte sie auf gar kein Fall das fröhliche Mädchen zerstört am Boden sehen. Einmal hat gereicht!

„Ich werde ihn lokalisieren. Wenn ich ihn gefunden habe brechen wir sofort auf.", sagte der Luchs verständnisvoll. Zora kraulte Lily hinter den Ohren. „Danke meine Freundin."

Sie stand schnell auf und machte sich fertig während Lily nach Orel mit ihrer Magie suchte. Es war nicht leicht ihn zu finden. Vorallem da sie kein Anhaltspunkt hatte. Zora war bereits fertig und wartete nur noch auf Lily. Sie zählte die Sekunden, Später die Minuten und irgendwann strahlten die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster.

Zora atmete ungeduldig aus und pustete die kleine Strähne weg, die ihr ins Auge fiel. „Lily! Wann findest du meinen Vater?"

„Es ist nicht leicht eine Person zu finden!", nervte sich Lily. „Warte!...ich habe ihn!" Der Luchs riss seine Augen sofort auf und blickte Zora an. „Er ist in der Wüste!"

Zora grinste zufrieden. „Dann kann es los gehen!"

„Was mit den anderen?", sprang Lily vom Bett runter.

„Ich habe einen Zettel hinterlassen!", erklärte Zora schnell. Ihr Herz schlug sehr schnell. Ein Teil von ihr freute sich ihren Vater zu sehen und ein andere hoffte, dass er nichts unüberlegtes angestellt hat! Mit diesen letzten Gedanken durchquerten Lily und Zora einen Portal. Doch das was Zora vor ihren Augen erblickte, war überhaupt nicht das was sie erwartete!

Und was denkt ihr hat Zora gesehen? Mich würde es super interessieren was ihr denkt!  Glaubt ihr Zoras Vorahnung wird wahr? Wollt ihr das sie wahr wird? Denn wie gesagt, wenn ein Tod verhindert wird, stirbt ein anderer!

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt