Prolog

707 40 13
                                    


Prolog

Die Frau im blauem Umhang rannte durch den Wald. Die Wölfe folgten ihr. Sie konnte deren Pfoten im Laub hören. Mit aller Kraft versuchte sie das Pochen ihrer Lungen zu ignorieren. Jemand mit Atemprobleme sollte nicht viel rennen, doch sie hatte keine Wahl. Ihr Pferd wurde vom König umgebracht, weil sie ihn angeblich verraten hat. Das hat sie aber nicht. Das war alles ein Missverständnis. Der jenige, der den König verraten hat, war sein Vertrauter und Berater. Sein Freund! Wer war sie, um ihm klar zu machen, dass es sein Freund war, der sein Sohn und seine Ehefrau umgebracht hat. Sie und ihre Familie waren unschuldig! Sie waren Wahrheit- und Wahrsager, keine Mörder!

Ihr Sohn befand sich im falschen Moment am falschen Ort. Er war Zeuge des Mordes und wurde zum Mörder des Prinzen. Sie und ihr Bruder dagegen haben gesehen wie die Königin umgebracht wurde. Doch niemand wollte ihnen glauben! Jetzt musste sie dringend ihre Familie in Sicherheit bringen. Sie warteten auf sie in der Bibliothek der Familie Solaris. Dort konnten nur, die rein, die Solaris Blut in sich trugen.

„Schwester!", rief ihr Bruder. Er kam ihr entgegen. „Komm ich helfe dir." Ihr Bruder trug sie auf dem Rücken bis zu der Bibliothek. Ihr Sohn stand bereits an der Tür und öffnete diese. „Schließ sie zu!", sagte sie zu ihrem Sohn und suchte nach Luft verzweifelt.

„Sind alle hier?", fragte sie.

„Ja.", antwortete ihr Bruder. „Du hattest Recht. Der Königsfreund wird uns nie lebend laufen lassen!"

„Der König hat uns verband und damit ist die Sache für ihn geklärt. Unser Familienruf ist beschädigt. Niemand will uns zu hören oder glauben. Und bleibt es keine Wahl als wo anders eine neues Leben zu beginnen, indem wir uns vertrauen und gegenseitig helfen. Lasst uns ein neues Haus bauen und dort wohnen. Lasst uns diesen Ort vergessen!", sagte die erschöpfte Frau und versuchte ihre Tränen zurück zu halten. „Elior, versegle die Bibliothek.", sagte sie zu ihrem Sohn. Der ganze Stolz seiner Familie, diese Urhaltebibliothek wird er nie mehr wieder sehen. Seufzend legte er eine Hand auf dem Adlerkopf. „Versegle und sei unsichtbar!"

Der Adler krächzte und verschwand. Seine Mutter währenddessen öffnete ein Portal zu der Erde.

Ihre neue Heimat.

Sie hielten alle ihre Hände fest und betraten das Portal, Richtung das Blaue.

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt