Kapitel 71

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„Mein Po!", fluchte Zora schmerzhaft. Die Eisenkugel verschwand so schnell unter ihren Füßen, dass sie hart auf dem Boden fielen.

„Kannst du stehen?", eilte Orion und half ihr aufzustehen.

„Sieht so aus.", murmelte sie. Zora blickte sich um. Sie waren in der Bibliothek. Da gab es kein Zweifel.

„Wer seid ihr und wie seid ihr hier rein gekommen?", ertönte eine Stimme. Orion und Zora blickte nach oben und sahen Urdos auf dem Geländer stehen.

„Urdos!", rief Zora erleichtert den Adler zu sehen und rannte zu ihm rüber. Sie schlang ihre Arme um ihn. Urdos krampfte sich. Er hat nie zuvor das Mädchen gesehen. „Verzeih mir", hustete Urdos, „woher kennst du meinen Namen?"

Zora rückte einen Schritt zurück und betrachtete den Adler verwundert. „Du kannst dich nicht erinnern."

„Natürlich nicht!", meldete sich Orion amüsiert, „wir sind in der Vergangenheit."

Zora verdrehte die Augen. „Warum hast du dann nichts vorher gesagt?"

„Du warst schon weg bevor ich was sagen konnte.", zuckte Orion mit den Schultern.

„Also?", fragte der Adler ungeduldig.

Zora seufzte. „Ich bin Zora Solaris. Enkelin von Elior Solaris..."

„Eine Solaris?", unterbrach der Adler und flog um Zora eine Runde. „Du hast Solarisblut in dir und deine Aura ist die selbe.", stellte er fest. „Komm mit.", bat er. Zora folgte ihm. Er blieb vor der Eingangstür stehen.

„Leg deine Hand auf die Tür. "

Zora tat was von ihr verlangt wurde. Im selben Moment drehte sich der Türschloss.

„Tatsächlich! Eine Solaris.", wedelte Urdos aufgeregt mit seinen Flügeln. Er hätte nie gedacht wieder eine Solaris zu sehen.

„Urdos.", sagte nun Zora ernst, „wir haben nicht viel Zeit und ich brauche deine Hilfe."

Urdos konnte sehen, dass Zora es eilig hatte und die Lage in der sie sich befand schien sehr heikel zu sein.

„Wer ist der junge Mann neben dir?", wollte er aber vorher wissen.

Zora drehte den Kopf und blickte zu Orion. Ein kleines Lächeln breitete sich auf ihr Gesicht.

„Orion, ein guter Freund."

Urdos nickte. Gemeinsam setzten sie sich in der ersten Etage. Zora musste zugeben, dass die Stühle extrem bequem waren. Vorallem die angenehme Polsterung am Rücken.

„Wie kann ich helfen?", fragte Urdos. Zora öffnete ihren Mund zögernd. Shana meinte niemand dürfe erfahren, dass sie aus der Zukunft käme. Aber wie soll sie dann Urdos um Hilfe bitten, wenn er nicht die Wahrheit kannte? Eine Ausnahme wird doch nicht schlimm sein! Immerhin war er der Wächter der Bibliothek und Solaris Gefährte. Also ja, die Wahrheit schien eine gute Option zu sein.

„Urdos, ich komme aus der Zukunft. Ich bin dank dem Schlüssel hierher gereist.", zeigte sie ihm den Kompass. „Sagt dir der Name Zayn etwas?"

„Ja, er regiert nun Amera."

„Er ist ein skrupelloser Magier, der die Schwarze Magie besitzt. Er ist hinter diesem Schlüssel her und vor allem der Mondmagie, die ein Freund von mir besitzt. Er heißt Alastair. In der Zukunft hat Zayn die Mondmagie von ihm gestohlen, in dem er uns hier überrascht hat. Ich habe alle meine Freunde in dem Kampf verloren. Um das alles zu verhindern, und vor allem den Untergang von Amera, bin ich in die Zeit gereist. In genau vierundzwanzig Stunden wird mein vergangenes Ich mit meinen Freunden hier auftauchen."

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt