Kapitel 37

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Gloria und Zora wurden von Bellareine durch die dunklen, unterirdischen Fluren geführt. Die Steinwänden bauten einen Art Labyrinth, in dem man leicht seine Orientierung verlor. Gloria und Zora waren froh, dass Bellareine sich so gut auskannte. So richtig hatten sie keine Lust zwischen den Spinnweben und den Staub mehr Zeit als nötig zu verbringen.

Zora wusste nicht genau wie tief sie unter der Erde waren. Sie gingen weitere Stufen runter, die jedoch dieses mal sich abzweigten. Sie nahmen die linke Abzweigung, die sie wieder zu einem langem Korridor führten. Dieses mal, war er viel enger. Eine Tür empfing sie am Ende, jedoch war keine Türklinge zu sehen. Bellareine stellte sich vor die Tür. Sie legte einen Finger darauf. Ein blauer Kreis tauchte auf. Bellareine malte mit dem Finger ein kompliziertes Symbol in der Mitte vom Kreis. Nach einpaar Sekunden tauchte eine Türklinge. Die Hexe druckte sie runter und die Tür öffnete sich. In der Mitte vom Raum lag die Flöte auf einem Podest. Zora betrachtete die Flöte. Sie war aus weißem Holz geschnitzt, lang mit eigenartige Verzierungen an der Seite. Schwer zu glauben, dass so eine Flöte mächtig genug war, die Geister aufzurufen. Bellareine wollte die Flöte nehmen, doch ein magischer Schild formte sich um die Flöte. „Was geht hier vor?", ging verwundert die Hexe nach hinten.

„Könnte es sein, dass die Flöte sich schützt?", überlegte Gloria.

„Es würde Sinn machen. Immerhin, suchen sich die Artefakte ihren Besitzer aus."

„Wir haben keine Zeit den Besitzer zu finden.", warf Zora ein. „Vorallem da jemand oder genauer gesagt etwas zu uns kommt."

Die Hexe und Gloria schauten Zora verwirrt an. „Ich spüre eine Präsenz.", erklärte Zora. Sie hatte keine Ahnung warum sie es spürte oder wie sie es machte, aber sie war sich sicher. Etwas kam hier her. Gloria schloss ihre Augen und öffnete sie wieder sofort. „Es ist Zayns Schlange. Sie ist genau an den Treppen."

Bellareine war erstaunt über Glorias Lokalisierungsfähigkeiten. Anscheint hatten alle Solaris ein Talent. „Ich werde die Schlange aufhalten. Ihr kümmert euch um die Flöte. Schließ die Tür hinter mir zu und egal was passiert verlasst erst den Raum, wenn ihr die Flöte in Sicherheit gebracht habt."

Zora hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Gloria streifte mit ihrer Hand beruhigend über die Wange ihrer Nichte. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich bin mir sicher, dass du ein Weg finden wirst."

Gloria zog ihre Kette aus und legte es um Zoras Nacken. „Nimm diese Kette. Sie gehörte deiner Urgroßmutter. Vielleicht wirst du sie irgendwann brauchen."

„Warum klingt es wie ein Abschied?", fragte Zora mit glasigen Augen.

„Es gibt Sachen die nur ich weiß. Während du voraussiehst, sehe ich in die Vergangenheit. Ich höre und sehe Sachen, die keiner wissen kann." Sie küsste leicht die Stirn ihrer Nichte. „Sei vorsichtig.", sagte sie nur noch und schloss die Tür hinter sich zu.

Zora starrte die Tür. Warum fühlte sie sich so leer plötzlich?

„Zora?", zerrte Bellareines Stimme sie aus der Starre.

„Hm?"

„Es wird schon gehen. Lass uns überlegen, wie wir die Flöte nehmen können."

Zora nickte. Jedoch wusste sie nicht genau wie sie der Hexe helfen sollte. Sie hatte keine Ahnung von der Magie. „Magie...", murmelte Zora dieses Wort vor sich hin. „Aber natürlich!", schnipste sie mit den Fingern. „du hast gesagt, dass das alles was lebt, Magie besitzt. Vielleicht wenn wir mit der Flöte in Kontakt treten und ihr die Sachlage erklären, wird sie uns nicht als Feinde ansehen!"

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt