Kapitel 69

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Zora befand sich im Wasser. Überrascht suchte sie nach Luft. sie schwamm schnell in die Oberfläche. Verwirrt suchte sie nach einem Anhaltspunkt. Ihr Kopf drehte sich noch von der Reise durch den Portal. Sie sah in der Dunkelheit einen Ufer. Müde krabbelte sie die Weiche Erde hoch und legte sich auf dem Rücken. Ihre Augen blickten den schwarzen Himmel an. Er war so schwarz wie die Nacht und es blitzte obwohl keine einzige Wolke zu sehen war. Bei jedem Blitz glaubte sie Zayns schauderliches Lachen zu hören. Er hat alle umgebracht! Lily, Edwin, Bellareine, Alastair, Urdos, ihre Eltern, ihre Tante...einfach alle die ihr etwas bedeuteten. Sie war alleine und diese Tatsache beängstigte sie. Wie soll es nun weitergehen? Sie war viel zu schwach um Zayn zu besiegen. Er war nun der stärkste Magier in ganz Amera. Er besaß die Mondmagie und die Schwarze Magie. Keiner konnte ihn aufhalten! Zora blieb legen und weinte vor Trauer und Verzweiflung. Sie weinte bis sie nicht mehr weinen konnte und schlief ein.

„Zora", sagte eine angenehme, sanfte Stimme. „Zora wach auf! Jetzt ist nicht die Zeit zum Schlafen. Es ist noch nicht vorbei Zora. Du hast noch Hoffnung."

Zora öffnete sofort ihre Augen und setzte sich auf. Der Himmel war dunkelgrau. Kein Sonnenstrahl durchbrach die dicke Wolkenschicht. Es war Tag. Sie hat die ganze Nacht geschlafen. Zora konnte nun besser ihre Umgebung sehen. Sie befand sich in einem Sumpfgebiet. Seufzend stand sie auf. Wen immer sie auch jetzt gehört hat, hatte Recht. Sie hatte noch Hoffnung! Der Schlüssel war ihre Hoffnung. Sie nahm den Schlüssel in die Hand. In Wahrheit war der Schlüssel ein silbriger Kompass. Er hatte rot, verschnörkelte Zeiger und die Sonne war auf der Rückseite zusehen. „Kompass", fing an Zora zu sprechen, „ich brauche deine Hilfe. Ich muss zum Zeittempel. Vielleicht werde ich dann einen Weg finden das alles zu verhindern. Bitte bring mich dorthin!"

Zora wartete eine Zeit lang. Doch nichts passierte. Zora rannte mit ihrer Hand frustriert durch ihre Haare. Was hatte sie auch erwartet? Dass der Kompass anfängt zu leuchten! Im selben Moment leuchtete tatsächlich der Kompass. Unter Zoras Füße öffnete sich ein goldener Portal. Ohne Vorwarnung wurde sie hineingesaugt.

***

Als Zora ihre Augen öffnete, lag sie auf einem Lavendelfeld. Der aromatische Geruch beruhigte sie. Sie stand auf und blickte sich um. Wo war sie? Der Himmel war gelblich mit zahlreichen goldige Wolken. In der Ferne erkannte sie einen Tempel. Der Kompass um ihr Nacken leuchtete. Der Zeiger zeigte in die Richtung vom Tempel. War das etwa der Zeittempel? Neugierig lief sie den Lavendelweg entlang. Es dauerte eine gute Stunde bis sie endlich den Tempel in seinem ganzen prachtvollen Glanz begutachten konnte. Der Tempel bestand aus rotem und grünen Stein. Er ragte bis ganz nach oben. Entlang den Mauern konnte man zahlreiche Verzierungen sehen. Sie verschnörkelten miteinander und formten merkwürdige Kreise und Dreiecke. Ganz oben hing eine große Sonnenuhr. Eine lächelnde Sonne und ein schlafender Mond waren abgebildet. Der Tempel schwebte in der Luft. Um dort hinzugelangen musste sie über eine Wolkenbrücke gehen. Vorsichtig lief Zora über die Wolke. Dabei blickte sie nicht nach unten in die tiefe Schlucht. Sie hatte höllische Höhenangst. Mit wackligen Beinen betrat sie den Tempel. Der Kompass hörte auf zu leuchten. Sie wurde von einem Spiegelflur begrüßt. Jedoch anstatt ihr Spiegelbild zu sehen, sah sie ein lächelndes, rothaariges Mädchen. „Selena!"

„Ich bin so froh, dass du mich gehört hast Zora! Es ist nicht vorbei! Wir können Amera noch retten und deine Freunde und Familie sind nicht umsonst gestorben."

„Ich habe also deine Stimme gehört?"

Selena nickte. „Danke. Ich kam mir so alleine vor.", versuchte Zora ihre Tränen zu unterdrucken.

„Du bist nicht allein. Ich bin mit dir.", versicherte ihr Selena.

„Ist das der Zeittempel?", erkundigte sich Zora.

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt