Kapitel 53

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Bellareine klopfte an Zoras Zimmertür. Nichts war zu hören. Sie klopfte noch einmal.

Stille.

Sie entschied sich reinzugehen. Vielleicht schliefen Zora und Lily noch. Als sie die Tür öffnete stellte sie überrascht fest, dass Lily und Zora nicht da waren.

„Zora? Lily?", rief sie.

Keine Antwort.

Ein Zettel auf der Kommode mit Zoras Handschrift lenkte Bellareine s Aufmerksamkeit. Mit weit gerissenen Augen las sie ihn durch.

Bin mit Lily auf der Suche nach meinem Vater aufgebrochen! Macht euch keine Sorgen, ich komme bald wieder. Ihr könnt Ruhig die Burg von Zayn angreifen!

Viel Erfolg und seid vorsichtig vor allem Alastair soll nicht auf dumme Ideen kommen,

Zora.

„Das darf doch nicht wahr sein!", sagte die Hexe entsetzt und rannte zu Edwin. Er saß mit Alastair am Tisch und frühstückte. „Edwin!", rief sie und zeigte ihm den Brief, „Sie ist mit Lily gegangen! Alleine!"

Edwin las zweimal den Brief durch. Seine Nichte war unberechenbar und sehr spontan. Nun war sie mit Lily weg und suchte nach seinem Bruder. Super gemacht Orel!

Edwin seufzte. Zum Glück war Lily mit ihr. „Dann greifen wir Zayn alleine an. Vielleicht ist es auch gut so.", meinte er und trank sein Tee fertig. Die Ameraner kannten keinen Kaffee. Das wird er sehr vermissen!

„Machst du dir keine Sorgen?", fragte Bellareine überrascht. Immerhin war Edwin Zoras Onkel.

„Natürlich bin ich das, aber was wird es mir jetzt nutzen. Außerdem ist sie mit Lily! Also vieles kann ihr nicht passieren."

„Wenn du meinst.", sagte Bellareine unüberzeugt und wandte sich dann zu Alastair.

„Sughir will mit uns reden. Er ist vorhin hierher gekommen. Er meinte wir sollen ihn am Parlamentshaus treffen."

„Gut, dann lasst uns dorthin gehen. Wenn es geht würde ich am liebsten Zayns Burg noch heute Abend angreifen wollen.", stand Alastair auf. Bellareine und Edwin folgten ihm. Bellareine musterte Alastair. Etwas hat sich an ihm verändert. Sie hoffte sie irrte sich gewaltig aber um sicher zu sein, wird sie ihn weiter beobachten. Er benahm sich in letzter Zeit sehr eigenartig. Seit den letzten paar Tagen in dem sie hier waren, schien ihm etwas zu missfallen. Er distanzierte sich immer mehr von ihnen. Vielleicht war es die Art und Weise wie die Mehlumer lebten? Immerhin waren sie nicht reich und ihr Leben war sehr primitiv in Vergleich zu den luxuriösen Mahlzeiten und Kleider an denen Alastair gewöhnt war. Aber etwas sagte ihr, dass da mehr dahinter steckte.

„Bellareine?", wurde sie von Edwins Stimme aus den Gedanken gezogen.

„Hm?"

„Kommst du?"

Sie bemerkte erst jetzt, dass sie vor dem Parlamentshaus waren und Sughir ihr die Tür offen hielt. Sie hat nicht einmal bemerkt, dass der alte Mann vor ihr stand. Wie peinlich!

Ihre Wangen färbten sich einwenig. „Tut mir Leid! Ich war wo anders in meinen Gedanken...Tut mir Leid!", entschuldigte sie sich wieder.

Sughir lächelte nur freundlich. Er mochte die Hexe sehr. Sie war sehr charmant und witzig. „Kein Problem! Kann jedem passieren."

Bellareine nickte nur und folgte schnell Edwin. Er grinste nur und nahm ihre Hand in seine. „Damit du dich nicht verlierst.", neckte er sie. Sie drückte ihm kurz die Hand fest und blickte jedoch beschämt zur Seite.

Sughir führte seine Gäste zu einem großen Saal, in dem ein runder Tafeltisch in der Mitte stand. Es saßen bereits fünf andere Männer am Tisch. Einen erkannten die Drei sofort. Es war der Falkenmeister. Er sah heute einwenig gepflegter aus als sonst. Die drei anderen Männer waren ihnen unbekannt. Sughir setzte sich auf seinem Platz, neben seinem Bruder, der Falkenmeister. „Nimmt Platz.", bat er die Drei. „Lasst mich euch die vier Personen hier vorstellen. Sie sind die Minister der fünf Regionen im Falkenland. „Der Falkenmeister Shakal, mein Bruder den er ihr bereits kennt. Er ist für Mehlum zuständig. Der Mann neben ihm ist Mysur, ein ausgezeichneter Zauberer und verteidigt die Interessen der Ost Region. Dann haben wir Saphir, ein Experte in Goldschmied aus Saphira. Neben an, sitzt mein guter Freund und der beste Arzt, Hyginus. Er vertretet die Urbevölkerung in den Wäldern vom Falkenland. Und zu guter letzt mich selbst, Sughir der Weise. Ich bin der Leiter der Falkentafel und bin für jeden Meeting zuständig und sorge dafür, dass die wichtigen Themen wirklich diskutiert werden."

Bellareine, Edwin und Alastair begrüßten freundlich die Männer in der Runde.

„Danke, dass sie alle bereit sind uns zu helfen.", sagte noch einmal Alastair.

„Nun, der wahrhaftige Grund weshalb wir hier sitzen ist wegen das Solaris Mädchen.", spottete Shakal. „Wo ist sie eigendlich? Die Herren hier würden sie gerne kenn lernen. Man trifft nicht oft eine Person, die in der Lage ist einen Nixenüberfall zu überleben."

„Etwas ist dazwischen gekommen.", erklärte Edwin, „sie musste schnell gehen und ihrer Familie helfen. Aber wenn es Sie alle beruhigt, bin ich ihr Onkel und der Sohn von Elior Solaris."

Mysur, Saphir und Hyginus nickten beeindruckt den Kopf. „Das ich mal ein Soalris treffe, hätte ich nie gedacht.", meinte Mysur und richtete sich auf. „Dein Name?"

„Edwin."

„Na dann Edwin, auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit."

„Danke."

„Also, was genau wolltest du mit uns besprechen?", fragte Alastair, der langsam ungeduldig wurde.

Sughir lächelte. „Da hast du Recht Prinz. Die vier Männer hier werden euch helfen Zayns Burg zu überfallen und die Gefangenen zu befreien. Ihre Männern stehen bereit zum Aufbruch. Sie warten nur auf ihren Anführer."

„Jedoch der einzige Anführer den wir akzeptieren werden ist ein Solaris. Also Edwin.", deutete Mysur mit dem Daumen auf Edwin.

Edwin fühlte sich unwohl. Das hätte er nicht erwartet. Er blickte verzweifelt zu Alastair. Der Prinz schien seine Wut irgendwie zu kontrollieren. Edwin konnte sich nur zu gut vorstellen, was in Alastairs Kopf gerade vorging. Die Falkenländer haben nicht nur Alastair als Prinz abgewiesen, sondern sie haben auch damit seinen Stolz verletzt und seine Kompetenzen als Anführer in Frage gestellt. Was soll er bloß jetzt machen? Ihm war die Situation ganz klar. Entweder tat Edwin was Mysur und der Rat von ihm verlangte, oder sie konnten alleine Zayns Burg stürmen, was niemals möglich sein wird.

Alastair stand auf und blickte in die Runde. „Wir akzeptieren.", sagte er und verließ den Saal. Edwin blickte hinter dem Prinzen hinterher mit offenem Mund.

„Ich gehe zu ihm.", flüsterte Bellareine. „Du bringst das hier zu Ende."

Edwin nickte. Bellareine rannte hinter Alastair. „Alastair!", rief sie. Er blieb stehen und drehte sich langsam um. „Geht es dir gut?"

„Mir geht es wunderbar.", antwortete er schnippisch. „Ich nehme an meine Familie hat es verdient."

„Du hast es aber nicht.", sagte Bellareine.

Alastairs Blick wurde sanfter und klopfte ihr gegen die Schulter. „Seit wann bist du denn so mitfühlend wenn es um mich geht?"

„Seitdem ich weiß, dass eine gewisse Person um dich mehr Sorgen macht und bewundert als jede andere Person in Amera."

„Ehhh...um wen handelt es sich?"

Bellareine verdrehte die Augen. „Das weißt du doch selbst!", grinste sie. Alastair musste nun auch grinsen. Er blickte in den Himmel und sah eine Falke oben fliegen. Er wunderte sich wie es Zora ging. Hat sie ihren Vater gefunden? War sie in Sicherheit?


Ich weiß in diesem Lapitel passiert nichts so vieles, aber ich brauche so ein Kapitel um die Handlung am Leben zu halten. Ich hoffe ihr fandet es nicht zu langweilig!

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt