Kapitel 7

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Kapitel 7

„Zora!", flüsterte Gloria. „Zora!"

Zora wälzte sich im Bett. „Lass mich noch schlafen."

„Wir müssen hier weg.", schüttelte sie ihre Nichte.

„Warum?"

„Dein Großvater meint wir wären nicht mehr in Sicherheit."

Zora setzte sich sofort auf. „Meint er den Typen mit der Narbe?"

„Ich weiß nicht. Aber er meint er spüre eine bedrohliche Präsenz."

„Ich ziehe mich schnell an.", sagte Zora und beeilte sich. Gloria blieb in ihrem Zimmer bis sie fertig war. Die Zwei gingen runter, wo die anderen auf sie warteten.

„Was läuft hier ab?", fragte nun Laura genervt. Ihr Ehemann hat sie um zwei Uhr morgens aus dem Bett gerissen. Dabei wollte sie so gern weiter schlaffen.

„Jemand mit starker Magie ist auf dem Weg hierher. Ich denke es ist die Person, die Zora in ihrem Traum gesehen hat.", erklärte Elior.

Ah! Die Sache mit der Magie! Laura verdrehte die Augen und setzte sich gähnt auf dem Sofa.

„Wo werden wir aber hingehen?", erkundigte sich Zora.

„Edwin und ich werden hier bleiben und versuchen herauszufinden wer dieser Mann ist.", erklärte Orel seiner Frau und Tochter. „Ihr Zwei, werdet mit Gloria und Vater zu einem sicheren Ort gehen."

„Werdet ihr aber auch in Ordnung sein?", sorgte sich Laura.

Orel umarmte sie. „Mach dir keine Sorgen. Ich komme mit Edwin sicher zurück.", versicherte er ihr.

„Lasst uns gehen.", sagte Elior. „Wir haben nicht viel Zeit."

Orel und Edwin sahen, wie die vier mit dem Auto wegfuhren. „Und jetzt?", fragte Edwin seinen Bruder.

„Falls etwas schief geht, weißt du was du zu tun hast."

Edwin nickte. Die beiden bereiteten eine Falle vor. Jetzt hieß verstecken und abwarten.

Nicht lange hörten sie wie die Eingangstür aufgebrochen wurde.

Schwere Schritte durchliefen den Marmorboden. Edwin warf Orel einen warnenden Blick. Die Einbrecher befanden sich nur einpaar Schritte von wo er versteckt war, hinter der Kommode. Die Schritte kamen näher und der Geruch von Säure überfüllte die Luft.

„Oben ist niemand.", hörten Edwin und Orel jemand sagen.

„Und hier unten?", fragte jemand anderes.

„Nein...oder doch Meister. Ich riechen Fleisch.", sagte dieser.

Die Schritte und Stimmen wurden lauter und nun standen sie im Wohnzimmer. Edwin traute sich durch den Spalt zu blicken. Er sah einen Mann mit einer großen Narbe, die über seine ganze Wange verlief, mitten im Raum stehen. Neben ihm standen zwei Muskelprotzen, zwei Meter dreißig hoch und stanken nach Säure. Wenn sie schon so widerlich von weitem rochen, wollte Edwin nicht wissen, wie sie aus der Nähe stanken.

Die merkwürdige, hässliche, grüne Gestalt blieb vor Orels Versteck stehen.

Orel bemerkte es und konnte schnell den wuchtigen Schlag dieser Kreatur entwichen. Von der Kommode blieben nur kleine Holzstücke. „Fleisch gefunden.", sagte die Kreatur.

„Gut gemacht.", sagte der Narbenmann.

„Wer bist du?", fragte Orel. Er stand vor dem Fremden und versuchte von ihm Abstand zu halten. „Mein Name ist Zayn.", stellte er sich vor. „Ich bin Ameras König."

„Der König? Dabei scheinst du nicht das Blut der Königsfamilie zu tragen."

„Die Königsfamilie von Amera ist tot. Nun bin ich der neue König."

Orel musterte den Mann misstrauisch. „Warum besucht dann der neue König eine arme Familie hier auf der Erde?"

„Arm?", lachte Zayn spöttisch, „Vor mir steht ein Solaris. Mächtiger und weiser als euch gibt es nicht. Und mit allem Respekt. Dieses Haus strahlt nur vor Üppigkeit. Aus was ist der Boden, goldener Marmor und die Vasen und Gemälden, wie viel haben sie gekostet?"

„Das beantwortet nicht meine Frage!", zischte Orel.

„Ich bin hier um euch alle zu vernichten. Solange ihr lebt werde ich nicht den Kompass benutzen können."

„Um was?"

Zayn schritt vor. „Versuchst du mich zu provozieren oder bist du einfach nur dumm?"

„Vielleicht beides?", grinste Orel.

„Ich will den Zeittempel finden.", erklärte Zayn und warf eine magische Kugel in Orels Richtung, die er gekonnt auswich. „Warum?", fragte Orel und versuchte sich von den zwei Kreaturen fernzuhalten. Eine falsche Bewegung und er wird von den beiden zerquetscht.

„Aus welchem Grund wohl? Wer die Zeit kontrolliert ist die mächtigste Person."

„Die Zeit soll aber nicht kontrolliert werden.", meinte Orel und wich eine weitere Blitzkugel aus. Sie traf Lauras Lieblingsvase. Sie wird sehr sauer darüber sein. „Wo sind die anderen?", wollte Zayn wissen.

„Welche anderen?", zuckte Orel Ahnungslos.

„Deine Familie!", schrie Zyan und warf eine große Flamenkugel in Orels Richtung. Orel formte einen Schild. Die Flamen prallten dagegen ab und verbrannten stattdessen die Vorhänge und Teppiche im Zimmer.

„Fackel nicht mein Haus ab.", wurde Orel wütend und schleuderte Zayn gegen die Wand mit der Hilfe seiner Magie. Zayn landete hart auf seinem Rücken. Er grinste kurz. Das kam sehr unerwartet. „Schnappt ihn!"

Die zwei Kreaturen wollten sich auf Orel stürzen, doch Edwin war schneller und löste die Falle. Ein elektrischer Netz fiel auf den Beiden und elektroschockierte sie. Edwin rannte zu Orel. „Geht es dir gut?"

Orel nickte. Als er seinem Bruder jedoch etwas sagen wollte, merkte er wie es plötzlich nach Säure roch. Es ächzte in den Lungen. „Was ist dieser Geruch?", fragte er und hielt sich die Hand vor die Nase. „Schau, die beiden sind gerade dabei, das Netz zu zerreißen mit Hilfe der Säure."

Die ächzende Flüssigkeit kam aus deren Mund und schmolz das Netz. Angewidert verzog Edwin das Gesicht. „Was sind diese Kreaturen?"

„Das sind Tatriker.", sagte eine Stimme. Orel drehte sich um und erblickte den Jungen, der vorgestern hier war.

„Was machst du hier Junge?", fragte er.

„ Nenn mich nicht Junge. Ich bin genau so Alt wie die Person, die neben dir steht. Wie dem auch sei! Lasst uns von hier verschwinden."

Edwin und Orel ließen es sich nicht zwei mal sagen. Ein anderer Tag wird noch kommen wo sie gegen Zayn kämpfen werden. Jetzt galt als Priorität, die anderen von hier in Sicherheit zu bringen. Orel konnte das Gefühl nicht los werden, dass den anderen etwas passiert ist, da Zayn nirgendwo zu sehen war. Wohin ist er bloß verschwunden?

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt