Kapitel 72

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Die Stimmung in der Bibliothek war angespannt. Jeder stand stumm in seiner Ecke und versuchte seine Nerven zu kontrollieren. Bellareine und Edwin umarmten sich kurz. Niemand konnte sagen ob sie diesen Kampf überleben werden. Bellareine musste sich eingestehen, dass Edwin ihr richtig ins Herz gewachsen ist. Eine Welt ohne ihn war für sie unvorstellbar. Dasselbe ging für Edwin aber er wurde sein Leben für seine Nichte trotzdem aufgeben, wenn es sie retten würde. Lily war sich mittlerweile sicher, dass Zora in die Zeit gereist ist. In der Zukunft schien etwas schief gegangen zu sein und deswegen war sie nun in der Vergangenheit. Zora hätte nie innerhalb fünf Minuten die Falle hier planen können.

Alastair kauerte in eine Ecke und versuchte sich zu konzentrieren. Orion hat ihm alle Grundlagen beigebracht und erstaunlicherweise konnte er nun die Magiequellen von Orion, Lily, Urdos und den anderen sehen. Er hoffte innerlich, dass er die schwarze Magie besiegen konnte. Denn sonst würde er seine Magie verlieren und es wäre das Ende.

Orion fand Zora neben einem Fenster. Sie blickte nachdenklich nach draußen. "Es wird schon gut gehen. Glaub mir.", versuchte er sie zu beruhigen.

Zora blickte ihn traurig an. Ihre türkisgrüne Augen schimmerten im schwachen Licht. „Es geht nicht nur um die schwarze Magie. Ich möchte, dass meine Freunde überleben."

Seufzend streckte sie sich aus. Sie erblickte in der Ferne schwarze, fliegende Gestallte. „Sie kommen!"

Orion griff Zora am Arm. „Ich bleibe immer an deiner Seite. Zayn wird dich nicht anfassen! Das schwöre ich."

Zora nickte dankbar zu wissen, dass jemand ihr den Rücken frei hielt. „Macht euch bereit!", rief Zora dieses mal lauter, damit die anderen sie hören.

Alle standen in der Position. Auf einmal ertönte ein lauter Knall. Die Eingangstür wurde zerstört. „Guten Tag meine Lieben!", grinste Zayn böse. „Wir haben uns seit langem nicht gesehen!"

Zora stand in der zweiten Etage und schaute verächtlich Zayn an. Er hatte das selbe widerliche Lächeln auf seinem Gesicht wie zu vor. „Dieses mal wirst du nicht gewinnen!", murmelte sie vor sich hin. Das laute Sirenenschreien der Malefis war zu hören. Ohne eine Sekunde zu verlieren, ließen Edwin und Bellareine die Drachenschuppen fallen. Zora zauberte eine Lichtkugel. Die Schuppen fingen an zu leuchten. Das helle Licht blendete die Malefis. Die tausende erschaffene Gestallten blieben schwebend in ihrem Platz stehen und verdeckten ihre Augen mit ihren Pfoten. Die Drachenschuppen explodierten und das Licht war nun viel greller als zuvor. Die Malefis schrieen laut auf und verpufften zu Asche. Entsetzt blickte Zayn auf die fallende Asche. „Tötet sie!", befall er den Tatriker. Die grüne Monster rannten auf Bellareine, Edwin und Zora zu. Sobald sie in der Mitte des Raumes waren spuckten sie ihre ätzende Säure. Sie hinterließ große Löcher im Boden. Schockiert blickte Urdos auf die Tatriker. Auf keinen Fall werden sie seine Bibliothek zerstören. Der Adler krächzte und die Skulpturen an der Wand erwachten. Sie waren ausgerüstet mit Schwert und Speer. Geschickt kämpften sie gegen die Tatriker. Lily, die neben Zora stand, erspähte wie eine Gruppe von Tatriker die Treppen hoch liefen in ihre Richtung. Um Zora zu beschützen, verwandelte sich Lily in ihre prachtvolle Größe. Sie war nun Zweimeter groß und ihre Fangzähne so spitz und gefährlich, wie die eines Drachens. Nun konnte sie es locker mit den stinkenden Muskelbrocken aufnehmen. Sie sprang auf die Gruppe und legte drei von ihnen gleichzeitig flach auf dem Boden. Die drei anderen warf sie die Treppen mit ihrem Schwanz runter. Urdos mischte sich auch ein und griff einen Tatriker mit seinem Schnabel an. Lily und Urdos nickten sich zu. Jetzt war es Zeit die Tatriker im magischen Spiegel einzusperren. Mit der Hilfe der magischen Skulpturen, die einen Adlerkopf hatten und den Körper eines Menschen besaßen, drängten sie die Tatriker zum Spiegel, der auf der linke Wand hing.

Mitten im Gefecht suchte Zayn mit den Augen nach Alastair. Die Mondmagie war seine erste Priorität. Damit käme er so nah an seinem Ziel. Den Schlüssel konnte er sich später hohlen. Niemand würde dann da sein um Zora zu beschützen.

Seine Augen fixierten den schwarzhaarigen jungen Mann mit den blauen Augen.

„Alastair!", rief er und flog in seine Richtung. Er stand auf den Treppen. Alastair zwinkerte ihm zu und rannte die Treppen zu der ersten Etage hoch.

Zayn blieb vor den Regalen stehen. „Wo bist du Alastair?", hallte Zayns Stimme. Zayn erblickte Alastair rechts. „Renn doch nicht weg!", lachte er und folgte dem Prinz.

Alastair verschwand und nun war er auf der linken Seite. Zayn blieb stehen. Das gefiel ihm überhaupt nicht! In der Regel versteckte sich Alastair nicht. Er sprang immer in den Kampf ohne zu überlegen. Zayn schloss seine Augen und benutzten seine schwarze Magie. Anstatt mit seinen Augen zu sehen, sah er mit seine Magie und was er sah bestätigte seine Vermutung. Es war nicht Alastair, sondern die Hexe und der Solaris-Bursche. Zayn grinste. Er ließ seine Magie freien Lauf. Die Bücher leuchteten rötlich und formten eine zwei Schlangen aus Papier. Sobald die Hexe und Edwin näher kamen, fingen die Schlangen sie ein. Die Papierschlangen brachten sie ihm. Zayn öffnete seine Augen. Zwei Alastair standen gefangen vor ihm. „Wo ist der echte Alastair?", wollte er wissen und zwang die beiden sich zu transformieren. Die Papierschlangen schlängelten sich fester um Edwin und Bellareine. Bellareine versuchte sich mit Hilfe von Feuer zu befreien, jedoch tat sie sich selbst weh.

Amüsiert schaute Zayn die Hexe an. „Das wird nicht funktionieren. Wo ist Alastair?", fragte er nun strenger.

„Ich bin hier!", rief er und stand auf einer der Regale. „Lass sie gehen!", meinte Alastair, „Es ist ein Kampf zwischen mir und dir!"

„Das stimmt!", horchte Zayn und ließ Edwin und Bellareine zurück. Alastair und Zayn tauschten einpaar magische Kugeln miteinander aus. Schwarze Kugeln gegen Blaue. Während dem Kampf versuchte Alastair Zayn zu der Stelle bringen, indem Orion den Kreis aufgestellt hat. Das erwies sich als viel schwieriger als geplant. Vor allem wollte Alastair nicht zu viel Magie anwenden, da er sie für später brauchen wird.

Zayn beschwör tausende Eiszapfen. Entsetzt stellte Alastair fest, dass er in einer Ecke gefangen war. Schnell beschwör er ein Schutzschild, jedoch lange würde er es nicht durchhalten. Die Zapfen hinterließen zahlreiche Ritze auf seinem Schild.

„Heute ist deine Ende Alastair!", lachte Zayn. In dem selben Moment wurde er von etwas hartem nach hinten geschleudert. Die Eiszapfen verschwanden. Alastair blickte zu Zora. Neben ihr standen Edwin und Bellareine.

„Geht es euch gut?", erkundigte sich Alastair.

„Und geht's prima! Und dir?", klopfte Edwin auf Alastairs Schulter.

„Gut."

„Ich freue mich sehr über eure enge Freundschaft", unterbrach Zora, „aber wir haben hier andere Sachen zu tun als zu plaudern!"

Zayn rappelte sich hoch und blickte wütend Zora. „Du...ich hätte dich umbringen sollen, als ich die Gelegenheit gehabt hatte."

Zora grinste. „Tja, Pech gehabt!". Ohne zu zwinkern warf Zora eine weitere Lichtkugel. Zayn fing sie auf doch zu seiner Überraschung explodierte sie ihm ins Gesicht. Perplex blickten Edwin, Bellareine und Alastair Zora an. „Du hast dich ziemlich verbessert.", sagte Edwin. Irgendwie wollte er nicht Zoras Feind in dem Moment sein. Ihre Magie war viel stärker als zu vor. Zayn lag auf dem Boden, umhüllt von der schwarzen Magie, die ihn vor der Explosion bewart hat. „Nicht schlecht Zora! Das habe ich nicht kommen sehen.", gab Zayn zu und schwebte in der Luft. „Aber es wird dir nicht reichen um mich zu besiegen." Seine Augen fixierten sie wie ein Reptil, das kurz bevor stand seine Beute zu jagen.

Zayn zauberte ein Schwert in seiner Hand. Zügig schwang er sein Schwert und stand plötzlich vor Zora. Jedoch Zora war darauf vorbereitet. Sie wusste genau, was Zayn vor hatte. Sie hat es nämlich voraus gesehen. Er wollte Alastair eingreifen in dem er ihm glauben ließ, dass er sie angreift. Ohne zu warten bewegte Zora elegant ihre Hand. Zayn wurde in einer magischen, durchsichtigen Kapsel eingesperrt. Wütend versuchte er diese aufzubrechen. Zora hatte keine Lust mehr auf diese Spielchen. Sie hatte nicht viel Zeit. Ihr blieben noch drei Stunden, bevor sie zurück in die Gegenwart kehren musste.

Sie führte die Kapsel zum Kreis, den Orion hergestellt hat. Sie ließ Zayn aus der Kapsel. Er fiel hart auf dem Boden. Orion, der wartend auf einem Stuhl saß und ein Buch las, klappte es zu und ließ den Zauber wirken. Der Kreis hielt jegliche Bewegung auf. In anderen Worten, Zayn war unbeweglich. Orion wandte sich zu Alastair. „Ich halte Zayn. Du kannst jetzt loslegen."

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt