Kapitel 3

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Kapitel 3

Alastair und Alexis ritten die ganze Nacht bis zu den Berggipfeln. Dabei achteten sie darauf, dass niemand sie verfolgte. Auf der Bergspitze, wo eins eine alte Mühle stand, blieben sie stehen. Die Pferde schnauften und genossen die kleine Pause. Immerhin nach so einer langen Strecke haben sie es verdient.

Vaters alter, weiser Freund wohnte in dieser Mühle. Nur wenige wussten von diesem Ort. „Warte hier mit Amyntas.", sagte Alexis. Sie ging in die Mühle und hielt sich die Nase zu. Das Geruch von Staub und Feuchtigkeit, ließ einen schwer atmen. Sie ging weiter und suchte mit den Augen nach Lily. Die ersten Lichtstrahlen durchdrangen die verstaubten Fenstern und da saß Lily, oben auf dem Holzpfosten.

„Lily!", rief Alexis. Der weiße Luchs öffnete seine Augen. Sie glotzten in ihre Richtung. Ein müdes Knurren entfloh ihr. Sie sprang mühelos runter und setzte sich vor Alexis.

„Alexis! Schön dich zu sehen.", sagte der Luchs, „wie kann ich dir helfen?"

„Lily wir brauchen deine Hilfe. Jemand will uns umbringen und unsere Eltern wurden entführt.", erklärte Alexis die Situation. Der Luchs richtete seinen Schwanz auf. „Xander hat mich bereits davor gewarnt, dass so was passieren könnte. Ich soll euch in diesem Fall in Sicherheit bringen. Wo sind deine Brüder?"

„Draußen."

Lily und Alexis gingen nach draußen. Alastair begrüßte den Luchs und stellte Amyntas Lily vor.

„Ich kenne dich.", grinste der Luchs, „damals warst du noch ein kleines Baby."

„Jetzt bin ich aber groß!", sagte Amyntas und sprang vom Pferd runter. Sein armer Hintern, fühlte sich ganz taub an. „Also, wohin bringst du uns Lily?", fragte Amyntas neugierig.

„Das werdet ihr sehen.", sagte Lily und tippte mit ihrer Pfote drei mal auf dem großen Stein, der vor ihnen lag. Ein roter Portal eröffnete sich. „Springt rein Kinder.", sagte sie und die Drei horchten. Die Pferde folgte nur widerwellig hinterher. Die Reise durch einen Portal ist ziemlich schmerzhaft. Lieber nichts vorher essen!

„Blutiger Drache!", hustete Alexis, „ich habe total vergessen wie unangenehm diese Reisen sind.", hustete sie. Alastair schien es auch gerade nicht besser zu gehen. Sein Magen schlug Purzelbäume. Er versuchte mit aller Kraft sich nicht zu übergeben. Amyntas dagegen lag auf dem Boden. Der Arme! Das war seine erste Portalreise. „Mir ist so schwindelig!", jaulte er. „Ein und ausatmen Junge! Dann geht es dir besser!", half ihm Lily hoch, die unbeschwert auf ihre vier Pfoten stand.

Alastair blickte sich um und stellte fest, dass um herum nur Schnee lag. „Wo sind wir?", fragte er.

„In höchsten und verschneitesten Gebiet in ganz Amera. Hochstfrost!", erklärte Lily, „Los aufwärts bevor ein Schneesturm uns erwischt."

Mit klappernden Zähnen folgten die drei Geschwister dem Luchs bis sie zu einer großen Villa ankamen. Um die Villa standen einpaar Bäume und an den Mauern wuchsen Eisrosen. Alexis fand sie wunderschön. Sie schimmerten immer so schön in der Sonne. Bevor Lily klopfen konnte, öffnete sich bereits die Tür. „Kinder!", rief eine alte bäuerliche Frau, mit dunkelblauen Augen. „Oma Marta!", riefen alle Drei und umarmten die alte Dame fest.

„Hahaha! Ihr seid so groß geworden.", lachte sie und schmatzte jedem einen Kuss auf die Wange. Amyntas liebte seine Großmutter. Vorallem roch sie immer nach Vanille, da sie gerne backte. „Ich bin so froh das es euch gut geht. Kommt rein. Draußen ist es eisig."

„Was mit den Pferden?", fragte Alexis.

„Oleg!", rief sie.

Ein alter Mann mit grauen Augen und heiterem Blick stellte sich neben Marta.

„Opa!", riefen die drei wieder gemeinsam.

„Schön euch zu sehen! Ich bringe nur die Pferde zum Stall und wir können alle reden!"

Nach einpaar Minuten saßen alle sechs vor dem Kamin mit Teetassen in der Hand und leckeres Vanillegebäck, na ja bis auf Lily, die bereits vor dem Kamin eingenickt ist. „Ich bin so froh, dass es euch gut geht Kinder!", sagte Marta, „Euer Opa und ich haben uns bereits Sorgen gemacht, nach dem wir mitbekommen haben, dass das Sommerhaus in Brand gesetzt wurde."

„Es wurde verbrannt?", verschluckte sich Alexis. „Wann ist es passiert?"

„Vor einpaar Stunden.", sagte Oleg überrascht. „ Wart ihr nicht dort als es passiert ist?"

Alastair schüttelte den Kopf und erklärte seine Großeltern die Sachlage. „Euren Eltern wird es bestimmt gut gehen. Glaubt mir!", sagte Oleg. Er kannte seinen Schwiegersohn sehr gut. Er ließ sich nicht leicht unterkriegen. „Und deine Mission Alastair kannst du in Ruhe ausfüllen. Alexis und Amyntas sind hier sicher!", versicherte der alte Mann ihm.

Alastair nickte. „Danke Opa. Hast du zufällig eine Idee, wo die Familie Solaris sich auf der Erde befindet?"

„Nach den Gerüchten zu folge befinden sie sich in einem Ort, dass Amerika heißt. Aber so genau weiß ich es nicht.", bedauerte Oleg.

„Aber Lily kann dir bestimmt helfen.", meine Marta.

Lily gähnte. „Das könnte ich, aber dafür müssten wir uns auf der Erde befinden. Ich kann deren Magie nicht von hieraus spüren. Dafür sind wir zu weit."

„Aber es ist schon komisch eine Mörderfilme, vor allem eine Königsmörderfamilie um Hilfe zu bitten.", nahm Marta einen Schluck nachdenklich.

„Mörder oder Betrüger", sagte Alastair, „wir brauchen ihre Hilfe. Ich glaube Ameras Sicherheit ist viel wichtiger als unser Stolz."

„Trotzdem, vertrau ihnen nicht. Wer weiß, was sie alles von uns dann verlangen werden.", sagte Oleg und hob Amyntas vom Boden auf.

„Ich bring den Kleinen ins Bett. Du sollst dich auch ausruhen Alastair. Du wirst einen anstrengenden Tag morgen vor dich haben."

Alastair nickte kurz und wunderte sich schon, welche Art von Menschen die Solaris eigentlich waren.

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt