Amyntas schlüpfte den Kopf durch die Tür. Nachdem was gestern passiert ist, sah er Zora in ein komplett anderes Licht. Sie war nicht wie seine Schwester selbst verliebt und eitel sonder mutig und hilfsbereit. Die Art und Weise wie sie Zayn ins Gesicht schlug hat ihn und alle Anwesenden in Schock versetzt. Sie sah immer so ruhig und zurückhaltend aus. Selbst Zayn hat es nicht erwartet. Amyntas musste grinsen, als er an Zayns Gesicht erinnerte. Das war Millionen Goldkronen wert. „Amyntas was machst du?", hörte seine Schwester Alexis ihn fragen. Er drehte sich schnell um und hielt ihr eine Hand vor dem Mund. „Schhhh! Sei leise!"
Alexis schob die Hand weg. „Warum soll ich leise sein?", blickte sie ihn wütend an.
„Zora sitzt im Wohnzimmer."
„Und?"
„Fandest du sie nicht extrem cool gestern?"
Alexis zögerte kurz. Cool nicht aber beeindruckend, ja. Alexis schüttelte den Kopf und Amyntas seufzte. „Ich wette mit dir, dass Zora voller Überraschungen steckt."
„Amyntas, mach dir nichts vor. Sie war einfach nur wütend, weil ihre Mutter entführt worden ist.", verdrehte Alexis die Augen.
„Seit ihr fertig?", hörten sie eine Stimme.
„Alastair!", zischte Alexis, „erschreck mich nicht so!"
„Ich kann nichts dafür wenn ihr den Weg blockiert." Amyntas und Alexis erblickten Edwin, Orel und Elior hinter ihm. „Ist was los?", fragte Amyntas.
„Wir müssen reden.", erklärte Edwin und öffnete die Tür zum Wohnzimmer. Er sah Zora auf dem Sofa und den Luchs neben ihr. Sie zeichnete etwas auf einem Block.
„Hey Kleines! Was machst du da?", fragte er.
Zora ignorierte ihren Onkel und zeichnete weiter. Sie war also sauer auf sie alle. Er verstand sie. Mehr als was sie glaubte. Sie schob gerade die Schuld an allen anderen und hasste sich selbst, dass sie Zayn nicht aufhalten konnte.
Orel setzte sich neben seiner Tochter und betrachtete ihre Zeichnung. Es war ein Mädchen, das Zora sehr ähnelte. „Wer ist das?"
Zora legte ihr Block zur Seite und blickte die Anwesenden im Raum. „Wo ist Gloria?"
„Ich bin hier.", rief sie und setzte sich genau zwischen Zora und Orel.
„Findest du nicht du bist zu dick um dich zwischen uns einzuquetschen?", funkelte Orel sie an. Seine Verletzung tat noch immer höllisch weh.
„Tschuldigung Bruderherz."
Alastair setzte sich gegenüber Orel. „Ich finde es wird Zeit, dass wir uns einen Plan überlegen, wie wir Zayn für alle mal besiegen."
„Es gibt kein Plan.", mischte sich Zora ein. Alastair kniff seine Augen.
„Niemand hat gesagt, du sollst dich einmischen."
„Oh! Tut mir Leid, dass ich erst hier bin!", zischte sie ihn an. „Habt ihr eine Ahnung überhaupt weshalb ich wütend bin?" Sie blickte mit ihren grünen Augen jeden an. Amyntas konnte schwören, dass er Flamen in ihre Augen sah. Zora wartete nicht auf eine Antwort. „Ihr sitzt hier, als ob alles in Ordnung wäre. Ich verstehe nicht viel von Magie. Aber ich bin mir eins sicher. Wenn ihr weiter vor Zayn euch versteckt und versucht diesen Kompass hier vor ihm zu verstecken, werdet ihr ihn nie besiegen!"
„Wir verstecken uns nicht!", sprang Alastair wütend auf.
„Aber natürlich tust du das. Hast du mal in Erwägung gezogen, deinen Vater zu finden? Wo hat Zayn ihn versteckt? Wo schläft Zayn? Wo ist sein Hauptquartier? Hast du überlegt wo du als nächstes hingehen willst? Denn es scheint mir so, als ob Zayn haargenau wusste, wo alle diese versteckte Häuser sind. Also nutzt es Lily nicht eine neuen Portal zu öffnen um uns irgendwo hinzubringen, denn ich bin mir sicher, dass er oder seine Stinktiere auf uns warten werden!"
Alastair verkrampfte sich und versuchte nicht vor Wut zu platzen. Wie wagte sie mit ihm so zu reden. „Alastair.", legte sanft seine Mutter die Hand auf seiner Schulter. „Zora hat Recht mit dem was sie sagt."
„Dann wie willst du es anstellen? Ich habe versucht meinen Vater zu finden, jedoch den Mitarbeiter des Palastes können wir vergessen, da jeder von ihnen einen Verräter sein kann."
„Dann finde andere Personen.", verdrehte Zora die Augen.
„Dann schlag uns doch etwas vor, da du denkst du wüsstest besser.", verschränkte Alexis die Arme vor der Brust.
„Gerne.", sagte Zora und stellte sich vor Alastair. „Wir teilen uns auf. Ein Team wird Amyntas, Alexis und Alexandra schützen und sie irgendwo hinbringen. Egal wo, nur nicht dort wo die königliche Familie Anwesen besitzt. Ein anderer Team geht nach...Lily wie hieß diese Stadt von der du mir erzählt hast?"
„Dalum.", antwortete sie.
„Nach Dalum, um diese Hexenmeisterin Bellareine zu finden. Sie könnte uns helfen Zayns Hauptquartier zu finden. Wenn wir wissen wo es ist, können wir meine Mutter und den König befreien. So wird Zayn nichts gegen uns in der Hand halten."
„Sie hasst aber die königliche Familie.", meinte Alexandra.
„Dann ändert ihre Meinung.", sagte Zora süß, „Und schließlich ein anderer Team bricht auf in die Bibliothek der Solaris. Ich bin mir sicher, dass dort irgendetwas über die Quelle der schwarzen Magie steht. Außerdem, Felicia war nicht dumm. Ich bin mir sicher sie hat dort etwas hinterlassen, dass uns weiter helfen konnte."
Im Raum wurde es ganz still. „Nichts zu sagen? Mir ist egal was ihr entscheidet. Ich habe mich schon entschieden. Ich bleibe nicht sitzen, bis dieser Psychopath meine Mutter umbringt. Lily, Gloria und ich werden morgen aufbrechen. Wenn jemand mitkommen will kann er."
Zora verließ das Zimmer mit ihrem Skizzenblock.
„Du wusstest schon bescheid?", fragte Elior Gloria.
Sie nickte. „Sie hat mich heute morgen über die Bibliothek ausgefragt. Ich habe ihr versprochen sie zu begleiten."
„Ihr Plan ist gut.", seufzte Orel, „jedoch bezweifle ich das Bellareine zustimmen wird."
„Da sei dir mal nicht so sicher.", sagte Elior. „In Zora steckt mehr als was man sieht. Außerdem hat Laura ihr die Kunst des Überredens beigebracht. Immerhin sollte sie eines Tages die Firma übernehmen."
„Das ist aber nicht dasselbe.", meinte Orel.
„Dann lass uns abwarten und sehen.", Elior wandte sich dann zu Alastair. „Und stimmst du ihr zu?"
Alexandra nickte ihrem Sohn und er nickte schließlich. „Ja, wir machen was sie gesagt hat."
„Gut, dann will ich, dass du sie begleitest. Ich kann nicht mitkommen. Ich bin zu alt und werde schnell müde. Orel wird auch nicht mitkommen können. Du bist verletzt Sohn. Wir sind nicht genug um uns aufzuteilen. Außerdem bin ich der Meinung, dass Zora mit Bellareine reden soll. Also wir machen folgendes."
Elior blickte Oleg und Marta an, die ruhig neben dem Kamin standen und alles beobachteten. „Orel und ich werden Oleg, Marta, deine Geschwister und deine Mutter zu einem sicheren Ort bringen, den wir nur kennen. Zayn wird niemals auf die Idee kommen dort uns zu suchen und wenn ja, dann wird es ihm schwer fallen uns zu finden. Ich schwöre dir Alastair, dass deine Familie nichts passieren wird. Dafür jedoch musst du mir versprechen auf meine Enkelin aufzupassen. Kannst du es?"
Alastair nickte. „Gut!", schüttelte Elior Alastairs Hand. „Du, Gloria und Edwin, werdet Zora begleiten und sie nach Dalum bringen. Sobald Bellareine einverstanden ist, begleitet Gloria Zora zu der Bibliothek. Edwin, bleib du mit Alastair und gib ihm eine helfende Hand."
„Damit wäre dann alles geregelt.", sagte Lily, „aber ich bestehe trotzdem darauf und das sage ich vor euch Königin, ich will Zora begleiten. Ich habe mein versprechen dem König gehalten. Seine Kinder sind in Sicherheit. Jetzt wird es Zeit, dass ich jemand anderes schütze."
„Lily, heißt es du brichst den Schwur mit Xander?", fragte Alexandra.
„Ja.", sagte der Luchs und verschwand vom Zimmer. Alexendara konnte sie nie richtig leiden.
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Die letzte Wahrsagerin
Fantasy„Meine lieben Kinder. Wenn ihr diese Nachricht seht, heißt es dass mir etwas zugestoßen ist. Ich weiß, dass ich mich immer auf euch zählen kann. Vorallem du Alastair. Du bist der älteste in der Familie. Pass auf Alexis und Amyntas gut auf. Nun komme...