Kapitel 14

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Nach einem langen Gespräch zwischen Orel und Laura, konnte Orel seine Ehefrau überzeugen hier zu bleiben. Sie wäre in Sicherheit hier konnte Marta helfen. Die Beiden schienen sich prächtig zu verstehen. Marta war eine Blumenliebhaberin genau so wie Laura. Die Zwei konnten Stundenlang über Pflanzen reden.

„Pflanzen?", fragte Oleg, als er Orels Gesicht gesehen hat.

Orel verdrehe die Augen. „Sie sprechen seit zwanzig Minuten über Kakteen! Ich meine ich liebe meine Frau, aber dass ist zu viel des guten!"

„Ich kann dich vollkommen verstehen.", grinste Oleg.

„Wo ist eigentlich dein Enkelsohn?", erkundigte sich Orel.

„Unten im Wohnzimmer, lest ein Buch."

„Ich würde gerne mit ihm sprechen. Ich bin mir, dass mein Vater es auch möchte."

„Ich sag ihm bescheid. Du kannst deinen Vater holen.", meinte Oleg und wunderte sich was die beiden mit Alastair bereden wollten. Es sind bereits drei Wochen vergangen und bis jetzt schienen die Solaris ganz nett zu sein. Zwei von ihnen sind auch aufgebrochen. Wohin, hatte er keine Ahnung. Sie meinten es diene für die Sicherheit ihrer Familie. Zora, so hieß das braunhaarige Mädchen mit den großen, grünen Augen, war sehr zurückhaltend und hockte immer mit ihrem Großvater draußen. Die Beiden konnten für vier Stunden weg bleiben. Selbst wenn Lily sie verfolgte verlor sie deren Spur. Was machten sie bloß?

Er sagte Alastair bescheid und wartete mit ihm im Wohnzimmer. Nach einer Weile betraten Orel und Elior das Zimmer, gefolgt von Zora. Zora setzte sich auf dem Boden vor dem Feuer und wärmte sich die Hände auf. Heute war es das erste mal, wo sie ein Schutzschild aufgerufen hat und geschafft hat sich selbst vor einpaar magischen Kugeln zu schützen. Obwohl ihr Großvater sich ziemlich zurückhielt. Sie fühlte sich richtig ausgelaugt. Am liebsten hätte sie geschlafen, aber ihr Vater hat darauf bestanden, dass sie mit kommt.

„Über was willst du reden Orel?", wollte Alastair wissen. Er musterte den blonden Mann vor ihm. Seine grüne Augen funkelten ihn an. Er konnte jedoch nicht den Blick deuten. Was ging in dem Kopf dieses Mannes vor?

„Ich finde es wird Zeit, dass wir über den Schlüssel reden."

Oleg verkrampfte sich. Alastair warf einen blick zu seinem Großvater. Er soll ruhig bleiben.

„Ich würde gerne den Schlüssel sehen.", sagte Elior, „so kann ich ein Gesamtbild mir machen. Immerhin bin ich hier um zu verhindern, dass der Schlüssel explodiert."

„Ich verstehe.", sagte Alastair, „doch es gibt ein kleines Problem."

„Und der wäre?", runzelte Elior die Stirn.

„Ich weiß nicht wo der Schlüssel ist."

Eine angespannte Stille breitete sich im Raum aus.

„Wie bitte?", unterbrach Orel die Stille. Der Schock wandelte sich in Zorn um. „Was heißt denn du weißt nicht wo der Schlüssel ist? Dann was machen wir hier?"

Alastair wusste nicht wie er es erklären sollte. Orels Wut wurde noch größer, da Alastair nicht auf seine Frage reagierte. Er ging zu Alastair und schüttelte ihn am Kragen. „Antworte mir! Für wen hellst du dich? Du hast meine Familie in Gefahr gebracht für einen Schlüssel, den du nicht finden kannst?"

Oleg versuchte Orel von Alastair zu entfernen, doch der Mann war viel zu stark für ihn. Alastair hingegen, traute sich nicht etwas zu sagen. Diese grüne Augen ließen ihn erstarren.

„Dad!", sagte Zora und stellte sich neben ihn. „Lass ihn runter. Wie willst du, dass er uns es erklärt wenn du ihn so anschreist? Du weißt doch wie angsteinflößend du sein kannst wenn du wütend wirst."

Orel ließ Alastair los und ballte seine Hände zur Faust. Zora führte ihn zum Sessel und bat ihren Vater Platz zu nehmen. Elior schmunzelte. „Mein Sohn kann ein ziemlicher Löwe sein. Also Alastair, was geht hier vor?"

Alastair ignorierte Orels totes Blicke und fing an zu erzählen. „Bevor mein Vater entführt wurde, haben er und ich den Schlüssel am Grab meiner Vorfahren versteckt. Als ich dort war, um den Schlüssel hierher zu bringen, war er nicht mehr da."

„Hat es etwa jemand gefunden? Wusste jemand von diesem Versteck?", fragte Orel.

Alastair schüttelte den Kopf. „Der Versteck wurde durch Magie beschützt. Außerdem brauchte man ein Bluttropfen unserer Familie um die Truhe zu öffnen."

„Wann war das?", wollte Elior wissen.

„Gestern."

Zora blickte panisch ihren Großvater an. „Denkst du was ich denke?"

Elior sprang ebenfalls auf. „Lass uns nachgucken gehen."

Alastair blickte die beiden verwirrt und Orel schien auch nicht zu verstehen, über was sie sprachen. „Was ist los? Wohin geht ihr?", lief Alastair hinter die beiden her.

Zora zog schnell ihren Mantel und rannte durch den Wald. Gestern hat sie geträumt, wie sie den Schlüssel aus dem Bach herausfischte. Könnte es sein, dass der Schlüssel dort war? Sie lief zwischen den Bäumen und ignorierte die Rufe ihres Vaters. Elior versuchte mit Zora Schritt zu halten. Zora blieb vor dem Bach stehen. Hier musste es sein.

„Was machen wir hier?", fragte Alastair keuchend. Zora beachtete ihn nicht. Stattdessen sprang sie von Felsen zu Felsen und versuchte nicht ins Wasser zu fallen. Sie fand es merkwürdig, dass genau an dieser stelle, das Eis geschmolzen ist. „Was macht sie?", fragte Alastair zum hundertsten Mal. Er hasste es wenn man ihn ignorierte.

„Wart es ab.", sagte Elior. Zora kniete sich und tauchte ihren Arm ins Wasser. Sie verzog das Gesicht. Es war eisig. Sie bohrte in die Erde bis sie auf etwas hartem stieß. Das musste der Kompass sein. Sie griff danach uns fischte es aus dem Wasser. In ihrer Hand hielt sie ein wunderschöner silberner Kompass. Auf dem Rücken war eine Sonne zu sehen und die Zeiger waren in einander verschnörkelt in rot, genau wie in ihrem Traum. Alastair und Oleg betrachteten den Kompass verwirrt an und danach Zora. Woher wusste sie das der Kompass hier war? Alastair lief zu Zora und wollte ihr den Kompass aus der Hand reißen, doch der Kompass ließ es nicht zu. Er wurde von ihm an der Hand verbrannt. Fassungslos starrte er seine Hand und dann den Kompass. „Woher wusstest du, dass er hier ist? Und warum kannst du ihn halten und ich nicht?"

„Weil Zora die Wächterin des Kompass ist.", beantwortete Elior seine Frage. Wie es aussah, konnten sie es Alastair nicht mehr verheimlichen. Lieber die Sachen von Anfang an klar stellen, damit es später keine Missverstände geben wird.

„Aber woher wusste Zora, dass der Kompass hier ist?", fragte Orel perplex.

„Sie hat gestern davon geträumt."

Oleg wollte gerade auch was sagen, doch der Lichtstrahl, der aus dem Kompass funkelte unterbrach ihn. Der helle Strahl ging bis nach oben zum Himmel und umhüllte Zora. Schnee und Eis schmolzen durch die ausgestrahlte Wärme.

„Warum ist es plötzlich so warm?", wunderte sich Oleg und zog sein Mantel aus.

„Das ist der Kompass. Er verbindet sich gerade Zoras Magie.", erklärte ihm Elior.

„Bedeutet es etwa, dass Zora eine Wahrsagerin ist?"

Orel und Elior nickten nur. Oleg betrachtete Zora, die vom Lichtstrahl umhüllt war. Die letzte Wahrsagerin lebte vor dreihundert Jahren, also ihre Großmutter. Nie hätte er gedacht, dass er eine Wahrsagerin kenn lernen würde. Es war als ob ein ausgestorbener Tier, wieder zum Leben erweckt wurde. Komischer Vergleich, aber so füllte es sich an!

Der Lichtstrahl schwächte sich. Orel half Zora. Sie schien sehr wackelig auf den Beinen zu stehen. Zora fühlte ein brennender Pochen am Handgelenk. „Was ist das?", weitete sich ihre Augen aus, als sie ein Sonnensymbol, wie der auf dem Kompass, auf ihrem Handgelenk entdeckte. Es war so groß wie eine Münze, tat aber höllisch weh. Orel schaute es sich an. „Du und der Kompass seit lebenslänglich miteinander verbunden.", erklärte er ihr. „Was ist eigentlich passiert?", wollte er wissen.

Zora blinzelte und atmete tief ein. „Nichts, außer dass ich für ein Moment..."

„Wir müssen von hier weg!", unterbrach sie eine Stimme. Alle blickten in die Richtung und sahen den Lux. „Was ist los Lily?", sprang Alastair aus dem Wasser. „Zayn ist auf dem Weg hierher."

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt