Gloria lief zu den Treppen zurück. All ihre Sinne waren wach. Mit einer Riesenschlange zu kämpfen war kein Scherz! Woher hatte sie bloß diese ganze Weisheit her? Sie hat nie gegen eine Riesenschlange gekämpft, jedoch ihr Vater war der Meinung, dass sie immer kampfbereit sein sollte. Also nahm er sie oft in den Wald, auf der Erde, und sie trainierten. Vor einer langen Zeit, als sie zweiundzwanzig Jahre alt war, hatte sie einen Traum. Sie hat in die Vergangenheit geblickt. Sie hat ihre Großmutter Felicia getroffen, zumindest hat sie die alte Frau gesehen. Sie schrieb in ihrem Tagebuch einer ihrer Vorahnungen. Während Felicia sie aufschrieb las Gloria die Wörter. Damals hielt sie es als unvorstellbar aber heute verstand sie jedes Wort und mit schweren Herzen glaubte sie auch daran. Ihr Schicksal soll mit achtunddreißig vorbei sein.
Also heute.
Heute wird etwas passieren, dass ihr Leben beenden wird. Aber es war nur eine Vorahnung ihrer Großmutter. Es musste nicht stimmen. Es konnte sich auch ändern!
Gloria vernahm ein leises Zischen. Es musste die Schlange sein aber weit und breit konnte sie Zayns Gefährten nicht sehen. Sie blickte überall hin und dann nach oben. Die Schlange war genau über ihren Kopf. Ihre Augen waren gelblich und blickten weiter grade aus. Sie wollte zu der Flöte. Schnell ohne eine Sekunde zu verlieren, warf Gloria eine Lichtkugel gegen den Kopf der Schlange. Um eine Riesenschlange zu töten, musste man ihren Schwanz erst abschneiden und dann ihr Kopf, sonst würde sie weitere Köpfe wachsen lassen. Angewidert von dieser Idee, zauberte Gloria einen Schwert hervor. Die Schlange fiel auf dem Boden und schüttelte ihren Kopf verwirt. Gloria nutzte diese Zeit und schlug mit dem Schwert auf dem Schwanz. Jedoch zu ihrer Überraschung ließ sich der Schwanz nicht abhacken. Seine Haut war hart wie Stein. Die Schlange konnte wieder klar denken und schlug mit ihrem Schwanz Glorias Schwert weg. Gloria sprang rechtzeitig zur Seite um nicht von dem giftigen Biss der Schlange erwischt zu werden. „Wie wagst du es mich anzugreifen!", zischte die Schlange.
„Ich lasse dich auf keinen Fall weiter!", meinte Gloria und stand wieder auf den Beinen.
Die Schlange neigte ihren Kopf. „Und wie denkst du es zu schaffen?", fragte sie amüsiert. „Mein Meister will unbedingt die Flöte der Geister haben. Eine kleine und unbedeutende Magierin wie du wird mich nicht aufhalten können!"
„Unbedeutend?", wiederholte Gloria verpisst. „Ich zeigte dir wer hier unbedeutend ist!"
Da die Schlange einen Panzer um sich hatte, musste Gloria diesen erst zerstören. Sie beschwor eine weitere Lichtkugel nur dieses mal inkorporierte sie einen Zauber. „Mal sehen wie du damit klar kommst?", grinste sie frech und warf die Kugel auf die Schlange. Die Schlange weichte der Kugel zügig aus. Jedoch erwartete sie nicht, dass ein Kreis sich um ihren Körper bildete. Bevor die Schlange noch etwas machen konnte bildete der Kreis eine Art Kapsel. Sie war gefangen. Sie musste einsehen, dass die Frau vor ihr keine gewöhnliche Magierin war. Sie erinnerte sich an Zayns Mahnung. Familienmitglieder der Solaris werden sie versuchen aufzuhalten. Sie musste dann eine Solaris sein. Also dürfte sie diese Frau auf keinen Fall unterschätzten! Gloria knipste mit den Fingern. Der Klick löste eine Dusche von grünen Blitzen in der Kapsel. Sie brannten jede einzelne Hautzelle der Schlange. Gloria griff nach ihrem Schwert und stellte sich bereit. Dieses mal musste den Schwanz abschneiden! Die Schlange wusste ebenfall was kommen wird. Sie legte sich auf dem Boden und tat so als ob sie erschöpft sei. Als die Kapsel verschwand und Gloria nah genug stand schlängelte sie ihren Körper um die Magierin. Die Attacke verlief so schnell, dass Gloria bewegungsunfähig von der Schlange erpresst wurde. Sie fühlte wie ihre Kehle und Lungen brannte. Sie suchte mit weit gerissenen Augen nach Luft. Sie sah wie der Maul der Schlange sich weit öffnete und sich näherte. War das ihr Ende? Während Gloria für ein Moment die Gedanken der Schlange durchwühlte, fand sie eine schockierende Information. Diese Schlange war ein Teil von Zayn. Solange sie lebte, konnte Zayn weiter leben und so lange er lebte, konnte keiner sie töten, außer wenn sie sich in Luft auflöste. Diese Schlange machte ihn unsterblich. Wie sollen Alastair und Zora Zayn jemals besiegen, wenn er weiterhin unsterblich blieb? Wie soll ihre Nichte ihre Mutter dann befreien? Es gab nur einen Weg. Die Schlange musste für alle mal geschlachtet werden. Mit letzter Kraft sprach Gloria die Opferungsworte aus. „Was machst du?", schrie die Schlange, als sie verstand was Gloria vorhatte. Gloria grinste nur vor sich hin. „Dein Ende zeichnen!"
Glorias Körper versteinerte sich und durch den Kontakt auch der von der Schlange. An Glorias Wange lief eine letzte Träne. Sie hatte nur eins im Kopf. Eine Reue. Sie würde ihre Familie nie mehr sehen können, vor allem das Lächeln ihrer Nichte. „Es tut mir Leid...", flüsterte sie. Als die Schlange und Gloria komplett versteinert waren, zerbrach die Statur in Millionen kleinen Sandkörner. Das einzige was noch blieb war Glorias Schwert und der hallende Trauerschrei von Zora.
Ja, Gloria verabschiedet sich von uns! Ich hoffe ihr Tod ist würdig genug! Wie fandet ihr die Szene? Schreibt mir in die Kommentare!
Der nächste Kapitel wird dann am Samstag veröffentlicht!
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Die letzte Wahrsagerin
Fantastik„Meine lieben Kinder. Wenn ihr diese Nachricht seht, heißt es dass mir etwas zugestoßen ist. Ich weiß, dass ich mich immer auf euch zählen kann. Vorallem du Alastair. Du bist der älteste in der Familie. Pass auf Alexis und Amyntas gut auf. Nun komme...