Kapitel 28

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Zora stand mit offenem Mund vor den goldenen Toren der Stadt Dalum. Die Sonne ging gerade unter und die rötlichen Strahlen der Sonne, färbten die Stadt in gold und rot. Um ehrlich zu sein war Dalum keine Stadt, sondern eine große Burg aus goldenem Stein, die majestätisch auf einem Berg saß. Aus jeder Ecke hatte man einen Blick auf den idyllischen Tal, wo sich kleine bäuerliche Häuser befanden. Die Burg, bestand aus lauter kleinen Straßen, die zahlreiche kleine Paläste versteckte. Die Straßen waren mit Menschen überflutet. Frauen liefen mit leichten Saumkleider und schützten sich mit einem Hut vor der knalligen Sonne. Klein, groß, viereckig, rund, bunt oder schwarz, mit Blumen oder Früchten verziert, einfach alle Arten von Hüte waren zu sehen. Die Männer waren mit feine Klamotten bekleidet und trugen Tiere auf die Schultern, wie z.B. Schlangen, Katzen, Erdmännchen und noch andere merkwürdige Tiere. Zora musste zweimal hinschauen, als ein Mann mit einem zweiköpfigen Geparden an sie vorbei ging. Die Augen des Geparden waren auch verschieden. Ein Auge war blau, der andere grün und die anderen zwei gelb und rot.

Alastair zog immer wieder Zora hinter sich her. Sie blieb vor allem stehen, was für sie fremd war. Einerseits fand er es ziemlich lustig, da sie ein verdutztes Gesicht immer verzog, anderseits war er müde und wollte nur noch ein Hotel finden indem sie schlafen konnten. Die Reise hierher war anstrengend. Sie sind über zahlreiche Gebirge geritten, mussten über den Nebelsee fliegen und danach durch die Wüste marschieren. Er hat seit drei Tagen nicht richtig schlafen können. Auf dem kalten Boden zu schlafen war nicht sein erstes Mal, aber seien wir mal ehrlich: Wer mag denn draußen auf dem kalten, harten Boden zu schlafen und von Insekten gestochen zu werden?

Niemand.

Gloria, Edwin, Alastair, Lily und Zora hielten dann vor einer großen Glasstür an. Ganz groß stand darauf Hotel – Dalum. Die fünf betraten den Hotel. Zora fand es ähnelte einem fünf Sterne Hotel. Sie durchschweifte die Menge mit einem neugierigen Blick. Die Gäste schienen in Luxus zu baden. Die Art wie sie angezogen waren, vor allem die Frauen mit ihrem Schmuck, deuteten nur daraufhin, dass dieser Hotel sich auf die Reichen spezialisiert hat.

Zora war so in ihre Gedanken verloren, dass sie nicht bemerkt hat, wie Gloria sich mit der Dame an der Rezeption stritt.

„Was heißt denn hier werden keine Gäste mehr aufgenommen?", fragte sie verwirrt.

„Der König hat befohlen keine Gäste mehr aus der Westregion aufzunehmen. Sie ständen unter Beobachtung."

„Der König?", gesellte sich Edwin zu Gloria und blickte nun ebenfalls die Dame an der Rezeption verwirrt an. Die Dame mit den blauen Haaren blickte verdächtig an.

„Wir waren drei Tage lang unterwegs und leider sind wir nicht durch eine große Stadt gereist und haben daher seit langem keine Zeitung mehr aufgeschlagen.", erklärte Edwin schnell der Dame bevor sie ihnen mehr Probleme bereiten konnte.

Sie nickte verständnisvoll und erklärte freundlich. „Der König Zander wurde entführt und daher wurde sein Sekretär zum König ernannt. Angeblich wurde der Prinz und seine Geschwister ermordet und die Mörder kommen vom Westen."

„Ich verstehe und deswegen dürfen sie uns nicht aufnehmen.", kapierte Gloria langsam was hier vorging. Sie musste nicht zweimal raten um zu wissen wer der neue Sekretär war. Die Dame zeigte ihnen einen Artikel. Edwin und Gloria warfen sich ein diskreten Blick zu. Es war Zayn auf dem Photo und er wurde zum König gekrönt. „Seine Frau ist wunderschön.", meinte die Dame. Edwin und Gloria hielten ihren Atem an. Es war Laura!

„Darf ich die Zeitung behalten?", fragte Edwin mit einem charmanten Lächeln.

„Natürlich.", nickte die Dame mit geröteten Wangen.

„Was für ein Aufreißer!", schüttelte Gloria grinsend den Kopf als sie wieder bei den anderen standen. Edwin grinste nur vor sich hin und wandte sich zu dem Artikel. Da verflog ihm auch schon die gute Laune. Was sollen sie bloß nun machen?

„Habt ihr ein Zimmer gefunden?", fragte Alastair müde.

Gloria schüttelte den Kopf. „Wir haben ein kleines Problem."

„Bleib hier mit Zora.", meinte Edwin, „ich erklär es Alastair."

Gloria nickte und ging zu Zora, die mit Lilly auf einem Sessel saß.

„Was ist los?", fragte Alastair, sobald sie alleine waren.

„Wie haben kleines Problem.", erklärte ihm Edwin. „Zayn wurde zum König ernannt."

„Zayn?", platzte es aus Alastairs Mund. „Wie ist es möglich?"

„Frag mich nicht. Aber es wird noch schlimmer. Er hat ein Befehl erlassen. Bewohner der Westregion dürfen nicht mehr reisen und deswegen können wir hier auch nicht schlafen."

„Warum?"

Edwin seufzte. Er wusste ganz genau, dass die Antwort Alastair nicht gefallen wird. „Weil angeblich du und deine Geschwister umgebracht worden sind von Mörder, die aus dem Westen sind."

„Das ist doch lächerlich! Wir sind am leben!", regte sich Alastair auf. Edwin versuchte den Prinzen zu beruhigen. „Glaub mir ich verstehe deine Wut, aber versuch sie zu zügeln. Wir dürfen nicht auffallen. Mittlerweile weiß ganz Amera, dass dein Vater entführt worden ist. Jedoch denken sie alle, dass erstens die restliche Familie ist tot und zweitens, dass die Frau hier", er deutete auf Laura im Photo, „seine geliebte Ehefrau ist."

Alastairs Augen weiteten sich aus. „Er sitzt in unserem Schloss?"

„Oh Mann! Und ich dachte schon du wärst schockiert Laura zu sehen. Aber nein, dein Eigentum ist wichtiger.", stellte Edwin enttäuscht fest. „Hör zu Alastair! Sag Zora nichts, sonst rasstet sie aus. Ich weiß nicht was sie dann machen wird. OK?"

Alastair nickte und die beiden kehrten zurück.

„Gloria meinte es gäbe kein Platz mehr.", sagte Zora zu den Beiden. „Geht es dir gut Alastair? Du siehst einwenig blas aus.", fragte sie Alastair besorgt.

Alastair stotterte. „Nein...mir geht es gut. Nur müde."

„Dann sollen wir schnell ein Zimmer finden.", meinte Zora, die von allem was um sie geschah ahnungslos war.

„Wie wäre es wenn wir direkt zu Bellareine gehen. Sie wird uns bestimmt aufnehmen.", schlug Gloria vor.

„Du kennst diese Frau nicht.", meinte Alastair, „sie hasst mich."

„Ach komm!", schlug Edwin auf Alastairs Schulter. So schlimm wird es auch nicht sein."

Die letzte WahrsagerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt