P.o.v. Jeongguk
- Ich merke es immer intensiver. Es wird von Tag zu Tag deutlicher, dass ich damit aufhören muss. Diese Gefühle beeinträchtigen mein normales Leben. Es ist so schwierig, ihn ständig zu sehen, ohne ihm so nah sein zu können, wie ich es mir doch so sehr wünsche.
Ich wünsche mir so sehr, er würde jetzt sofort in mein Zimmer kommen und mir sagen, wie sehr er mich liebt. Dass er mich genauso sehr liebt, wie ich ihn. Dass mein Warten ein Ende hat und ich ihn endlich in meine Arme schließen kann. Kitschig, oder?
Ich bin mir inzwischen sicher, er soll es nicht erfahren; das würde alles zwischen uns verändern. Ich schätze unsere Freundschaft viel zu sehr, um sie für meine unerwiderte Liebe aufs Spiel zu setzen. Denn den Gedanken, er würde mich von sich stoßen, oder gar nie wieder mit mir sprechen, sollte er erfahren, wie wichtig er mir wirklich ist, kann ich nicht ertragen. Ich könnte es nicht ertragen, ihn zu verlieren. Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun würde.
Viel zu lange ist es schon her, dass ich ihn normal angesehen habe. Dass ich ihm in die Augen sehen konnte, ohne dass mir Vorstellungen von uns beiden zusammen in den Kopf schießen. Bei Gott, wenn er wüsste, was ich mir schon alles vorgestellt habe.
Ich habe mich noch längst nicht an die Wirkung gewöhnt, die er auf mich hat. Wie ich beinahe jedes Mal erstarre, sobald ich seine tiefe Stimme höre; oder wie seine Berührungen, egal welcher Art, mich für einen kurzen Moment glauben lassen, er würde dasselbe fühlen. -
Ich legte den Stift sowie das Notizbuch beiseite und ließ einen erschöpften Seufzer los. Jedes Mal aufs Neue fühlte es sich so an, als hätte ich einen zehnseitigen Aufsatz, anstatt eines Tagebucheintrags geschrieben, der sich lediglich über zwei Seiten erstreckte. Seit ein paar Wochen schreibe ich eine Art Tagebuch. Taehyung hatte es mir empfohlen, als ich ihm erklärte, dass ich in letzter Zeit etwas durcheinander war. Weshalb ich es war, ließ sich natürlich aus. Doch er meinte, es würde mir sicher helfen, meine Gedanken aufzuschreiben. Er tat es auch, hatte er mir verraten. Natürlich nahm ich seinen Vorschlag an, dennoch war das hier mein letzter Eintrag. Tagebuch zu schreiben ist nicht wirklich mein Ding, doch zu Taehyung passt es.. es hatte mich nicht überrascht, dass er eines führte.
Die ersten Tage schrieb ich alles auf, was ich für ihn fühle. Ich machte es immer und immer wieder, obwohl sich am Inhalt nicht viel änderte. Nur eine Sache änderte sich; meine Gefühle wurden stärker.. Tag für Tag. Das Verlangen, bei ihm zu sein — ihn ganz für mich allein zu haben — wurde von Tag zu Tag stärker.
Meine Gefühle aufzuschreiben machte für mich keinen Sinn. Es würde alles so bleiben, wie es war. Diese Methode hatte mir geholfen, mir klarzumachen, dass ich mich wohl wirklich verliebt hatte; mehr konnte dieses kleine Heftchen allerdings nicht für mich tun.
Mir rutschte ein weiterer Seufzer heraus, als ich meine Gedanken versuchte abzuschütteln und es mir auch tatsächlich gelang. Schon wieder hatte ich viel zu viel Gedanken verschwendet, obwohl ich versuchen wollte, weniger an diese Situation zu denken. Ich konnte nichts ändern; ich liebte ihn und das würde unerwidert bleiben.. so war es nunmal.
Ich musste mich ablenken, bevor ich noch einen weiteren Abend damit verbrachte, mir Liebesfilme auf Netflix anzusehen und mir zu wünschen, das ich das Leben der Darsteller führen würde. Ich wollte nicht mehr, dass es so ablief. Viel lieber wollte ich etwas ganz anderes. Zeit mit ihm verbringen. Am liebsten allein.
Ich stand also von meinem Schreibtisch auf und ging in Richtung Wohnzimmer, in der Hoffnung, jemanden der Jungs dort anzutreffen. Ich wollte heute einfach nicht allein sein. Es war für mich einmal wieder an der Zeit, etwas mit den Jungs zu unternehmen, auch wenn es nur Fernsehen war. Hoffentlich würden sie mich auf andere Gedanken bringen.
DU LIEST GERADE
No One Like You ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] »We were all just humans drunk on the idea that love, only love, could heal our brokenness.« Nun war sie da, diese Zeit. Irgendwann musste sie eintreffen; das stand schon immer fest, allerdings bemerkten sie das alle erst, als es woh...