Es ist der kurze Moment vor dem Tod, der einen Menschen noch einmal Revue passieren lässt von seinem Leben. Monate vergehen in Sekunden, Jahre rasen durch die Gedanken von Rachel. Die meisten Jahre werden von ihrer kleinen Reise übersprungen, denn welche Bedeutung hatten sie schon? Ihre falsche Familie, ihre Einsamkeit, dieses Gefühl immer eine Fremde zu sein hatte sie an den Rand der Frustration und Verzweiflung getrieben. Der Tag kam, an welchem sie in die Hexenwelt Meliodae kam. Sie fing an, aufzublühen und sich für alles zu interessieren. Sara und Jane zeigten ihr ihre wahre Natur, dass sie Frauen liebt und lieben kann. Deutlich wurde es, als sie Serena das erste Mal sah. Diese Frau hatte sie beim ersten Anblick verzaubert. Rachel wollte in das Herz dieser Frau sehen. In diesen kalten Augen versteckte sich mehr, als nur eine abweisende Frau. Es dauerte lange, sehr lange und vorher war es Maria Ash, die Rachel mehr zeigte. Ihre Klassenlehrerin, später Schulleiterin war eine Beziehung eingegangen. Es war eine Hürde, dies geheim zu halten. Es war eine glückliche Beziehung, wobei sie sogar viel Zeit über das Wochenende bei Maria verbrachte. Liebe, Vertrauen, Zärtlichkeit, Sex. In der Zeit näherten sich Serena und Rachel an, wenn auch auf einer eigenartigen Ebene der Kommunikation. Es ging um das pflanzen von Blumen oder relativ schwierige Theorie in der Bibliothek, aber so hatte es begonnen. Was auch immer Serena beschäftige, sie sprach freiwillig mit Rachel, vielleicht auch mit Marias Hilfe. Die Prüfung begann und nach der Prüfung des Schicksals war es beiden klar. Sie wollten mehr als nur eine Bekanntschaft oder Zusammenarbeit, in der Serena deutlich sagte, dass sie ohne Rachel nicht bestanden hätte. Dann unterzog Maria die beiden einer letzten Prüfung, um die beiden fest aneinander zu binden. Es funktionierte. Zuerst ließ sie vor Serena und Rachel die Beziehung auffliegen, die Rachel zu ihr pflegte. Wie erwartet, rannte Serena davon, um Rachel dazu zu bewegen, Serena hinterher zu gehen und sich für jene Frau zu entscheiden. All dies diente dazu, dass sich Rachel entdecken sollte und ihre Liebe finden sollte. Das jedoch Maria sie gehen ließ, weil diese Frau sie über alles liebte, trotz einer festen Beziehung mit Mia, daran dachte Rachel erst, nachdem es ihr offenbart wurde. Sie kam mit Serena zusammen, erfuhr ihre tragische Geschichte, in der ihr eigener Vater sie verkaufte und zerbrechen ließ, gar wahnsinnig machte. Die Frau mit dem feuerroten Haar ist äußerlich kühl, dominant, lässt sich nichts sagen oder gar befehlen. Aber in den Armen von Rachel, hinter verschlossenen Türen wurde sie zart und lässt sich fallen. Jeder Funken der gebrochenen Frau verschwand. Sie verwandelte sich in einen zarten Schmetterling, der nichts weiter wollte als Liebe und Vertrauen. Rachel gelang Serena genau dies zu geben, was sie selbst gar nicht wirklich geglaubt hatte schaffen zu können. Dann kam der Tag, an dem ihr beider Leben eine Wende bekam. Krieg herrschte plötzlich und Serena sowie Rachel waren schon seit Ewigkeiten Figuren darin. Niemand fragte sie, niemand nahm Rücksicht auf die zwei. Es wurde einfach so von Mia bestimmt, der leiblichen Mutter von Rachel. So bekamen sie auch nach einer kuren Auseinandersetzung und der Reise zum schwarzen Wall auch Mia endlich zu Gesicht, welche ihnen die Wahrheit über jene magische Welt und dessen Regierungsform offenbarte. Galbis sind eine Art geheime Überwachungskamera, Seelen werden versklavt und sämtlicher Widerstand wird erstickt. Der Rat, so erfuhr Rachel, ist eine machtsüchtige Krankheit, die jede Form von Aufstand erstickt, aus Angst, die Bevölkerung erhebe sich gegen den Rat. Der Plan war tatsächlich perfekt, hätte Mia sie als ehemaliges Ratsmitglied nicht hintergangen und lange Jahre im geheimen einen so perfekten Plan geschmiedet, dass es genau heute zu diesem Showdown kommt. Einem Showdown, dem Serena und Rachel gegen Tira spürbar unterlegen sind, trotz ihres immensen magischen Talents. Eine der Eisernen Drosseln traf Serena, nicht einmal schwer, aber das Gift scheint schnell zu wirken. Sie reagiert nicht auf Ansprache, ist kreidebleich und ihre Atemfrequenz sowie Herzfrequenz sind völlig aus dem Rhythmus. Ihr beider leben begann schwer, sehr schwer. Doch nach Jahren des durchhaltens, nach Jahren des Gefühls kaum atmen zu können, haben sie sich beide gefunden. Gemeinsam teilen sie Träume für die Zukunft, teilen Liebe und Leidenschaft, einfach alles. Doch nun hatte sich der Traum selbst beendet. Serena ist vergiftet und Rachel am Boden zerstört. Sie hatte keine Chance, nicht den Hauch einer. Nichts weiter als eine Marionette war sie, welche zur Schlachtbank geführt wurde, um sich ihr geplantes Urteil abzuholen. Soll dies das Ende ihres Lebens gewesen sein? Soll sie allen ernstes alles gewonnen haben, um nun wieder alles zu verlieren, was sie hat? Sollten Maria, Mia, Sara, Jane und Serena ihrem Leben wieder entrissen werden? Wo war das fair? "Willst du etwa hier aufgeben? Nach allem, was ich dir gezeigt und beigebracht habe? Willst du dein Leben wirklich loslassen und sterben?" Eine Stimme ertönt in ihrem Kopf, eine sehr vertraute und bekannte. Maria. Wie kommt sie in Rachels Kopf? Wie stellt sie das an? Woher weiß sie, in welcher Lage sie sich gerade befindet und das sie so kurz davor ist, zu sterben? "Stehe auf, Rachel. Du bist die Tochter von Mia, eine der mächtigsten Hexen, die es je gegeben hat. Konzentriere dich auf deine Emotionen, auf deine Gefühle für all jene, die du liebst. Ich habe dich ausgebildet und entdecken lassen, damit du heute nicht versagst und eine goldene Zukunft bekommst. Steh auf und kämpfe um dein Leben. Los!" Da verschwindet schon wieder die Stimme aus ihrem Kopf. Wo auch immer Maria hergekommen ist, sie löste in Rachel etwas aus. All das was sie erlebt und durchgemacht hatte, wollte sie nicht aufgeben. Sie will leben! Zusammen mit Serena, ihrer Mutter, ihren Freunden. In ihr fängt der tosende Sturm der Magie zu toben an. Tira wähnt sich siegessicher, doch für Rachel ist das hier noch lange nicht vorbei.
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Akademie der Hexen | girlxgirl [Abgeschlossen]
FantasyRachel war schon immer anders. Die Natur schien mit ihr zu reden, sie konnte Dinge verwandeln, ihre Haarfarbe ändern wie und wann sie wollte. Sie fühlte sich stets in der Welt der Menschen fremd und ist heilfroh, ihre zwölfte Klasse abgeschlossen zu...