Akademie der Hexen - Kapitel 12

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"Zwanzig Minuten und alle haben es geschafft. Akzeptables Ergebnis." Maria wird auf eine Schülerin mit Namen Tessa ein, die sich meldet. "Tessa? Was gibt es?" Tessas Stimme klingt leise. Sie ist eine der Personen, die Maria Ash träumend anschaute. "Dauert das immer so lange?" Die Hexe, die unterrichtet, schüttelt den Kopf. "Das längste, was ich erlebt habe, waren vier Stunden. Und das Kürzeste laut einer Kollegin von mir war unter einer Sekunde." Maria schaut in die Klasse. "Wer war diese Person, die unter einer Sekunde gebaucht hat", fragt eine Schülerin mitten hinein, ohne sich zu melden. "Nichts für ungut, aber das verrate ich euch nicht. Sonst noch andere Fragen?"
Tessa meldet sich erneut und stellt dann ihre Frage. "S...sind Sie verheiratet? Also... ich meine... das haben Sie... gar nicht erwähnt." Tessa läuft leicht rot an und wird beim Reden immer leiser. Maria Ashs Lippen zucken ganz leicht. So leicht, dass es niemand bemerkt. "Ich bin weder verheiratet, noch habe ich eine Freundin aktuell. Sonst noch Fragen?" Rachel schaut kurz zu Tessa. Knallrot, aber wie. Rachel selbst findet Madame Ash auch nicht gerade unattraktiv, aber Serena ist traumhaft. Hat sie das gerade wirklich gedacht? Serena? Hübsch? Wirklich? "Gut. Dann nächste Übung. Das Blatt muss wieder auf euren Platz. Im Prinzip ist es genau wie gerade eben. Konzentriert euch, denkt an euch, eure Magie, die Quelle, fühlt eure Magie, die Kraft, die euch durchströmt, teil eures Lebens und eures Wesens ist. Und dann lasst das Blatt Papier wieder auf den Tisch schweben. Noch konzentriert ihr euch fest auf diese Übungen, auf eure Magie. Eines Tages tut ihr dies, wie atmen. Es geschieht einfach so. Es wird euch leichtfallen, den diese Kraft steckt ja in euch. Auch, wenn es schwer klingt, in zwei Wochen, meist sogar weniger, beherrscht ihr dies. Also? Worauf wartet ihr noch? Absolute Stille, niemand redet, außer ich in eurem Kopf, wenn ihr es nicht schafft. Konzentriert euch, ihr Lieben." Sie ist immer noch an ihren Schreibtisch gelehnt und schließt ihre Augen wieder. So kann sie die Magie der Schülerinnen besser fühlen. Rachel konzentriert sich erneut, muss aber nicht ihre Augen schließen. Schnell bekommt sie das Blatt zum Schweben und es landet auf ihrem Platz. Sie muss sich nicht einmal anstrengen, sich gar nicht groß konzentrieren. Es geschieht automatisch, sie muss es beinahe nicht mehr steuern, als würde es von allein laufen.

Rachel schaut sich gleich darauf um. Einige folgen ihr, aber sie schien die erste zu sein. "Nicht schlecht, Rachel", hallt es in ihrem Kopf wieder. "Auf dem Besten Weg bist du. Aus dir wird eine großartige Hexe werden Rachel. Du hast viel in dir, Rachel. Mehr als du vielleicht glauben magst. Du hast ein geringes Selbstvertrauen in deine Fähigkeiten. Es gibt wenige wie dich, Serena und mich, die eine unglaublich große Gabe besitzen. Du wirst schon bald eine der besten Hexen werden, die diese Schule gesehen hat. Du wirst die Natur kontrollieren, mit ihr Leben, wie niemals jemand zuvor in der Geschichte der Hexen. Ich Schmeichel dir nicht meine Liebe, obwohl du ein wirklich schönes Mädchen bist, ohne Zweifel sehr hübsch", gesteht Maria ihr im Geiste. "Du bist ohne jeden Zweifel etwas Besonderes, Rachel. Du wirst großartig werden, Rachel, sehr großartig. Wir sprechen uns nachher noch, unter vier Augen." Der Kontakt in ihrem Geist bricht ab. Rachel versucht zu antworten. "Was müssen wir den besprechen, Miss Ash?" In ihrem Kopf lacht es kurz. "Maria reicht vollkommen aus", klingt die Stimme sanft wieder. "Telepathie ist eine Fähigkeit, die man erst im zweiten Jahr erlernt und das ist sehr schwierig. Du beherrschst sie, ohne nachzudenken, du hast Gewitter und Tornados ohne große Anstrengung erschaffen, bis auf deine emotionale Instabilität. Du wirst sehr bald verstehen, dass du besser wirst, als die meisten hier. Und jetzt muss ich mich noch den anderen widmen. Wir sprechen uns nachher, meine liebe Rachel." Rachels Herz setzt kurz aus. Meine liebe Rachel. Meine. Liebe. Rachel. Diese Worte hallen in ihrem Kopf wieder. Sie betrachtet Maria Ash, die gerade anderen Mitschülern per Telepathie hilft. Telepathie. Ihre Kräfte. Sie soll etwas Besonderes sein? Sie? Ausgerechnet sie? Daran glaubt sie keineswegs. Rachel hält sich für eine Hexe, aber für nichts Besonderes. Was will Madame Ash von ihr? Was kann sie nur wollen? Während sie nachdenkt, beobachtet sie die anderen, die noch etwas mehr Zeit benötigen, deutlich mehr, manche sogar zehn Minuten. Rachel hat Geduld, es macht ihr nichts aus zu warten, wenn andere länger als sie brauchen. Sie selbst wird sicher auch noch ordentlich Schwierigkeiten haben, also kann sie Geduld anderer erwarten, wenn sie auch Schwierigkeiten hat. Jane und Sara waren nach eineinhalb Minuten fertig und wirken zufrieden, dass sie diese Aufgabe gemeistert haben. Alle anderen schafften es auch, nach und nach, sodass Maria Ash ihre Augen wieder öffnet und in die Klasse schaut. "Ich bin von einigen mehr als überrascht, aber auf alle hier bin ich stolz. Ihr habt den ersten und wichtigsten Schritt in eure neue Welt getan. Das Papier gebt ihr wieder ab. Probiert eure Fähigkeiten an Alltagsgegenständen aus. In zwei Wochen prüfe ich persönlich eure Fähigkeiten und wer länger als drei Sekunden benötigt, fällt durch. Morgen müsst ihr nur beweisen, dass ihr es könnt, in zwei Wochen müsst ihr es aus dem Schlaf beherrschen. Wenn ihr Schwierigkeiten habt, ihr wisst, wo mein Büro ist. Und wenn ihr durchfallt, ist das nicht euer Ende hier." Sie lässt eine kurze dramatische Pause entstehen. "Vielleicht bin ich nett, vielleicht bin ich jung und komme euch wie eine gute Freundin vor. Möglich, dass euch das lernen, das Magiewirken leichter fällt, dass ihr mir mehr vertraut. Aber lasst euch dennoch eins gesagt sein: Das hier ist kein Kindergarten, keine Oberschule, kein Gymnasium, keine Erdenschule. Ihr müsst dranbleiben, Initiative zeigen, lernen, euch anstrengen! Ab dem vierten Lehrjahr gibt es keine Gnade mehr, ich fange damit schon ab dem dritten an. Nicht um euch zu ärgern, sondern um euch auf die anderen Lehrkräfte vorzubereiten." Sie beginnt wieder, auf und ab zu laufen vor ihrer Klasse. Schönheit und Macht vereint sie in sich, wie Serena, fällt Rachel auf. Und beide wissen mit Sicherheit, sie zu benutzen, wobei Serena es hasst. "Ihr seid meine erste Klasse. Ich habe bisher niemanden hier durchfallen sehen, in meinen drei Jahren, die ich hier unterrichte. Ich nehme am Ende einige Prüfungen ab und habe bisher wirklich einigen Mist gesehen. Es geht zum Glück nicht nach mir, ansonsten wären schon mehrere geflogen. Ihr sollt nur wissen, dass ich Einzelprüfungen mit am härtesten bewerte. Ich weiß um eure Schicksale, endlich eine Heimat finden zu wollen, das ändert aber nichts an meiner festen Überzeugung daran, wie ich eure Prüfungen abnehme. Ich bin kein Monster, dass jeden Fehler aus euch heraussaugt oder euch jedes Wort im Mund herumdreht. Aber ich will Euch alle zu ausgezeichneten Hexen ausbilden. Das ist mein Ziel und das sollte auch Euer Ziel sein." Stille entsteht in der Klasse. Jede junge Frau schaut zu Madame Ash. "Gut. Das war doch gar nicht so schwer heute. Die restliche Zeit verbringen wir mit organisatorischen Dingen. Eure Schulbücher, eure Nachmittagsveranstaltungen, an denen ihr vielleicht teilnehmen möchtet. Zudem bekommt ihr die Lehrpläne für die nächsten sechs Jahre, falls das wen brennen sollte. Des Weiteren bekommt ihr im Erdgeschoss in der Küche Frühstück, Mittag und Abendbrot. Des Weiteren gibt es monatlich ein paar Kärtchen, darauf sind 1.500 Splitter, es ist nicht mit Dollar oder Euro vergleichbar. 1.500 Splitter sind etwa 150€, wenn man es denn so will. Splitter sind magisch, nur auf den Kärtchen sind sie. Vergleichbar mit einer virtuellen Währung. Also, ich teile Euch alles aus, zeige euch die Küche. Auf gehts liebe Schülerinnen!"

Akademie der Hexen | girlxgirl [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt